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Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835.

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Entwickelung mehr Mittel gibt, als ein anderer. Bei der Drillsaat braucht man
weniger Saamen, als bei einer andern. S. §. 144.
4) In dieser Hinsicht ist die beste Säemethode diejenige, welche die Saat am
gleichmäßigsten und so vertheilt, daß jede zukünftige Pflanze ihren gehörigen Stand-
ort in mechanischer und chemischer Beziehung hat. Das Legen und Stecken der
Saamen ist das sorgfältigste und beste, aber auch zeitraubendste und kostspieligste
Verfahren (Schwerz belg. Landw. I. 280.). Die breitwürfige Saat geschieht
mit der Hand, aber begreiflicherweise ist sie nicht so vollkommen, wie jene Methode
und das Säen mit Säemaschinen, durch welche die Saat nach mathematischen
Gesetzen gleichförmig geschieht. Die Anwendung dieser lezteren ist aber auf kleinen
Gütern und wegen der Kostspieligkeit der Maschinen nicht überall anwendbar.
S. oben §. 140. Schnee Landw. Zeitung. I. 162. (Säen mit der Hand).
5) Die Wahl der einen oder andern dieser Methoden richtet sich nach der
Lockerheit, Reinheit und Bearbeitung des Bodens, und nach der Größe der Saa-
men; denn davon hängt die nothwendige Kraft der Maschine und die Höhe der
über den Saamen zu deckenden Erdschichte ab. Die Tiefe des Unterbringens richtet
sich aber auch noch nach dem Bedarfe der Saamen und Pflanzen an Feuchtigkeit,
Wärme, Luftzutritt und mechanischer Haltung. Versuche darüber bei Burger
Lehrbuch. I. 290. Andre Oeconom. Neuigkeiten. Juli 1817 und April 1818 (auch
erwähnt und mitgetheilt von Burger a. a. O.). Nach Burger ist eine seichte
Saat 1/2 Zoll, eine mittlere 1-11/2 Zoll, eine tiefe 11/2-3 Zoll tief. --
Ueber die Saatgeschäfte überhaupt s. m. Trautmann Landw. L. I. 366. Koppe
Unterricht. II. 127. Gerike Anleitung. II. §. 232. Thaer rat. Landw. IV. 6.
v. Reider Landw. L. §. 97. Burger Lehrbuch. I. 279. Geier Lehrbuch. §. 40.
Crud Oeconomie. S. 229. Thaer Annalen des Ackerbaues. II. 383. I. 406. 681.
III. 348. Nach Thaer kann ein Mann an kleinen Sämereien täglich 5 Morgen,
an Bohnen aber mit 1 Jungen nur so viel drillen. Breitwürfig wird ein Mann
in 9 bis 10 Stunden 16-24 preuß. Scheffel aussäen.
6) z. B. beim Taback, Kopfkraut, Runkelrüben, auch Raps, Bäumen. Man
verpflanzt aber auch sogar Getreide. S. Schwerz belg. Landw. I. 291.
7) Man sieht bei Saamenbeeten darauf, daß sie gegen Norden und Osten ge-
schützt sind, sich aber gegen Süden neigen. Gehöriges Düngen im Herbste und
Bearbeiten im Frühjahre ist ein Haupterforderniß, ebenso wie das Jäten, Begießen
und Ueberstreuen mit Gips, Ruß, Asche u. dgl. als Mittel gegen Unkraut, Trockniß
und Ungeziefer. Das Uebersetzen der Pflänzchen geschieht bei feuchter Witterung mit
dem Setzholze oder der Haue.
§. 151.
2) Pflege der Pflanzen in und auf dem Boden.

Der Zweck dieser Geschäfte ist die Beförderung des Wachs-
thums der Pflanzen. Diese wird erreicht:

a) Durch Erfüllung der Bedingungen und Hinweg-
räumung der Hindernisse des Wachsthums. Man sucht
den Pflanzen daher, wo und wann es nöthig und nützlich wird,
auf künstlichem Wege beizubringen: 1) Wärme, nicht blos positiv
künstlich, sondern auch durch Schutz gegen Kälte1); 2) Feuch-
tigkeit, zum Theile durch Begießen, zum Theile durch Wässern2);
3) Lockerheit und Reinheit des Bodens, durch Behacken, Be-
häufeln und Jäten, oder Festigkeit desselben durch das Walzen3);
endlich sucht man ihnen: 4) Schutz gegen schädliche Thiere und
Pflanzen zu verschaffen4).


Entwickelung mehr Mittel gibt, als ein anderer. Bei der Drillſaat braucht man
weniger Saamen, als bei einer andern. S. §. 144.
4) In dieſer Hinſicht iſt die beſte Säemethode diejenige, welche die Saat am
gleichmäßigſten und ſo vertheilt, daß jede zukünftige Pflanze ihren gehörigen Stand-
ort in mechaniſcher und chemiſcher Beziehung hat. Das Legen und Stecken der
Saamen iſt das ſorgfältigſte und beſte, aber auch zeitraubendſte und koſtſpieligſte
Verfahren (Schwerz belg. Landw. I. 280.). Die breitwürfige Saat geſchieht
mit der Hand, aber begreiflicherweiſe iſt ſie nicht ſo vollkommen, wie jene Methode
und das Säen mit Säemaſchinen, durch welche die Saat nach mathematiſchen
Geſetzen gleichförmig geſchieht. Die Anwendung dieſer lezteren iſt aber auf kleinen
Gütern und wegen der Koſtſpieligkeit der Maſchinen nicht überall anwendbar.
S. oben §. 140. Schnee Landw. Zeitung. I. 162. (Säen mit der Hand).
5) Die Wahl der einen oder andern dieſer Methoden richtet ſich nach der
Lockerheit, Reinheit und Bearbeitung des Bodens, und nach der Größe der Saa-
men; denn davon hängt die nothwendige Kraft der Maſchine und die Höhe der
über den Saamen zu deckenden Erdſchichte ab. Die Tiefe des Unterbringens richtet
ſich aber auch noch nach dem Bedarfe der Saamen und Pflanzen an Feuchtigkeit,
Wärme, Luftzutritt und mechaniſcher Haltung. Verſuche darüber bei Burger
Lehrbuch. I. 290. André Oeconom. Neuigkeiten. Juli 1817 und April 1818 (auch
erwähnt und mitgetheilt von Burger a. a. O.). Nach Burger iſt eine ſeichte
Saat ½ Zoll, eine mittlere 1–1½ Zoll, eine tiefe 1½-3 Zoll tief. —
Ueber die Saatgeſchäfte überhaupt ſ. m. Trautmann Landw. L. I. 366. Koppe
Unterricht. II. 127. Gerike Anleitung. II. §. 232. Thaer rat. Landw. IV. 6.
v. Reider Landw. L. §. 97. Burger Lehrbuch. I. 279. Geier Lehrbuch. §. 40.
Crud Oeconomie. S. 229. Thaer Annalen des Ackerbaues. II. 383. I. 406. 681.
III. 348. Nach Thaer kann ein Mann an kleinen Sämereien täglich 5 Morgen,
an Bohnen aber mit 1 Jungen nur ſo viel drillen. Breitwürfig wird ein Mann
in 9 bis 10 Stunden 16–24 preuß. Scheffel ausſäen.
6) z. B. beim Taback, Kopfkraut, Runkelrüben, auch Raps, Bäumen. Man
verpflanzt aber auch ſogar Getreide. S. Schwerz belg. Landw. I. 291.
7) Man ſieht bei Saamenbeeten darauf, daß ſie gegen Norden und Oſten ge-
ſchützt ſind, ſich aber gegen Süden neigen. Gehöriges Düngen im Herbſte und
Bearbeiten im Frühjahre iſt ein Haupterforderniß, ebenſo wie das Jäten, Begießen
und Ueberſtreuen mit Gips, Ruß, Aſche u. dgl. als Mittel gegen Unkraut, Trockniß
und Ungeziefer. Das Ueberſetzen der Pflänzchen geſchieht bei feuchter Witterung mit
dem Setzholze oder der Haue.
§. 151.
2) Pflege der Pflanzen in und auf dem Boden.

Der Zweck dieſer Geſchäfte iſt die Beförderung des Wachs-
thums der Pflanzen. Dieſe wird erreicht:

a) Durch Erfüllung der Bedingungen und Hinweg-
räumung der Hinderniſſe des Wachsthums. Man ſucht
den Pflanzen daher, wo und wann es nöthig und nützlich wird,
auf künſtlichem Wege beizubringen: 1) Wärme, nicht blos poſitiv
künſtlich, ſondern auch durch Schutz gegen Kälte1); 2) Feuch-
tigkeit, zum Theile durch Begießen, zum Theile durch Wäſſern2);
3) Lockerheit und Reinheit des Bodens, durch Behacken, Be-
häufeln und Jäten, oder Feſtigkeit deſſelben durch das Walzen3);
endlich ſucht man ihnen: 4) Schutz gegen ſchädliche Thiere und
Pflanzen zu verſchaffen4).


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[192/0214] ³⁾ Entwickelung mehr Mittel gibt, als ein anderer. Bei der Drillſaat braucht man weniger Saamen, als bei einer andern. S. §. 144. ⁴⁾ In dieſer Hinſicht iſt die beſte Säemethode diejenige, welche die Saat am gleichmäßigſten und ſo vertheilt, daß jede zukünftige Pflanze ihren gehörigen Stand- ort in mechaniſcher und chemiſcher Beziehung hat. Das Legen und Stecken der Saamen iſt das ſorgfältigſte und beſte, aber auch zeitraubendſte und koſtſpieligſte Verfahren (Schwerz belg. Landw. I. 280.). Die breitwürfige Saat geſchieht mit der Hand, aber begreiflicherweiſe iſt ſie nicht ſo vollkommen, wie jene Methode und das Säen mit Säemaſchinen, durch welche die Saat nach mathematiſchen Geſetzen gleichförmig geſchieht. Die Anwendung dieſer lezteren iſt aber auf kleinen Gütern und wegen der Koſtſpieligkeit der Maſchinen nicht überall anwendbar. S. oben §. 140. Schnee Landw. Zeitung. I. 162. (Säen mit der Hand). ⁵⁾ Die Wahl der einen oder andern dieſer Methoden richtet ſich nach der Lockerheit, Reinheit und Bearbeitung des Bodens, und nach der Größe der Saa- men; denn davon hängt die nothwendige Kraft der Maſchine und die Höhe der über den Saamen zu deckenden Erdſchichte ab. Die Tiefe des Unterbringens richtet ſich aber auch noch nach dem Bedarfe der Saamen und Pflanzen an Feuchtigkeit, Wärme, Luftzutritt und mechaniſcher Haltung. Verſuche darüber bei Burger Lehrbuch. I. 290. André Oeconom. Neuigkeiten. Juli 1817 und April 1818 (auch erwähnt und mitgetheilt von Burger a. a. O.). Nach Burger iſt eine ſeichte Saat ½ Zoll, eine mittlere 1–1½ Zoll, eine tiefe 1½-3 Zoll tief. — Ueber die Saatgeſchäfte überhaupt ſ. m. Trautmann Landw. L. I. 366. Koppe Unterricht. II. 127. Gerike Anleitung. II. §. 232. Thaer rat. Landw. IV. 6. v. Reider Landw. L. §. 97. Burger Lehrbuch. I. 279. Geier Lehrbuch. §. 40. Crud Oeconomie. S. 229. Thaer Annalen des Ackerbaues. II. 383. I. 406. 681. III. 348. Nach Thaer kann ein Mann an kleinen Sämereien täglich 5 Morgen, an Bohnen aber mit 1 Jungen nur ſo viel drillen. Breitwürfig wird ein Mann in 9 bis 10 Stunden 16–24 preuß. Scheffel ausſäen. ⁶⁾ z. B. beim Taback, Kopfkraut, Runkelrüben, auch Raps, Bäumen. Man verpflanzt aber auch ſogar Getreide. S. Schwerz belg. Landw. I. 291. ⁷⁾ Man ſieht bei Saamenbeeten darauf, daß ſie gegen Norden und Oſten ge- ſchützt ſind, ſich aber gegen Süden neigen. Gehöriges Düngen im Herbſte und Bearbeiten im Frühjahre iſt ein Haupterforderniß, ebenſo wie das Jäten, Begießen und Ueberſtreuen mit Gips, Ruß, Aſche u. dgl. als Mittel gegen Unkraut, Trockniß und Ungeziefer. Das Ueberſetzen der Pflänzchen geſchieht bei feuchter Witterung mit dem Setzholze oder der Haue. §. 151. 2) Pflege der Pflanzen in und auf dem Boden. Der Zweck dieſer Geſchäfte iſt die Beförderung des Wachs- thums der Pflanzen. Dieſe wird erreicht: a) Durch Erfüllung der Bedingungen und Hinweg- räumung der Hinderniſſe des Wachsthums. Man ſucht den Pflanzen daher, wo und wann es nöthig und nützlich wird, auf künſtlichem Wege beizubringen: 1) Wärme, nicht blos poſitiv künſtlich, ſondern auch durch Schutz gegen Kälte1); 2) Feuch- tigkeit, zum Theile durch Begießen, zum Theile durch Wäſſern2); 3) Lockerheit und Reinheit des Bodens, durch Behacken, Be- häufeln und Jäten, oder Feſtigkeit deſſelben durch das Walzen3); endlich ſucht man ihnen: 4) Schutz gegen ſchädliche Thiere und Pflanzen zu verſchaffen4).

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Zitationshilfe: Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835, S. 192. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/baumstark_encyclopaedie_1835/214>, abgerufen am 25.04.2024.