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Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835.

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C. Vom Gewürzpflanzenbaue.
§. 164.
1) Begriff, Wesen und Arten der Gewürzpflanzen.

Man versteht unter denselben diejenigen landwirthschaftlichen
Pflanzen verschiedenen botanischen Geschlechts, deren Theile dem
Menschen wegen ihres gewürzhaften ätherischen Oeles brauchbar
sind. Man unterscheidet unter denselben:

1) Solche, bei denen die Blätter das Gewürzöl enthalten,
und nach einer Vorbereitung gebraucht werden.

2) Solche, von denen die Fruchtboden jenes Gewürzöl führen,
und nach vorgängiger Trocknung verwendet werden.

3) Solche, von denen die Narbe den Gewürzstoff enthält1).

1) Ueber den Tabacksbau s. m. Dransfeld, der verbesserte Tabacksbau.
Breslau 1796. Christ, Nachricht und Anweisung zum Tabacksbau. Frankf. 1798.
2te Auflage. Rieben, Anleitung zum Tabacksbau. Dresden 1790. Kling, der
Tabacksbau. Mannheim 1778. Trunk, Von den Vortheilen des Tabacksbaues.
Frankfurt 1803. Anweisung zum Tabacksbau. Meißen 1804. Agardh, Conspectus
specierum Nicotianae.
Aus dem Schwed. übersetzt. Kopenhagen 1821. Hermb-
städt, Anleitung zur Kultur der Tabackspflanze. Berlin 1821. Kolbeck, Abhandl.
über den Taback. Nürnberg 1822. Ueber den Hopfenbau s. m. Bauder,
Abhandlung von der besten Art den Hopfen zu bauen; von Riem besorgte neue
Auflage. Nürnberg 1796. Ettler, Unterricht zur Kultur des edlern Hopfens.
Leipzig 1799. Möller, die einträglichste Art den Hopfen zu bauen. Dortmund
1803. III. Auflage. Breitenbach, das Ganze des Hopfenbaues. Erfurt 1803.
Ackermann, Anweisung zum Hopfenbaue. Karlsruhe 1822.
§. 165.
2) Anbau der Gewürzpflanzen.

Die wichtigsten, bei uns auf dem Felde gebauten Gewürz-
pflanzen sind folgende:

1) Der Taback (Nicotiana), von welchem man den Vir-
ginischen (N. tabacum), den großblättrigen (Jungfern-
taback, N. macrophylla) und den gemeinen (Bauerntaback, N.
rustica)
auf dem Felde, aber den chinesischen (N. chinensis)
und den Rispen-Taback (N. paniculata) nur in Gärten bei
uns pflanzt1).

2) Der Hopfen (Humulus Lupulus), von welchem man die
Saamenschuppen der weiblichen Pflanze wegen eines gelben harzi-
gen Mehles (Hopfenmehles), das sie führen, zur Bierbrauerei
benutzt, um dem Biere einen angenehmen bittern gewürzigen Ge-
schmack zu geben2).

3) Der Safran (Crocus sativus), welcher auch zugleich
der Farbe wegen gepflanzt wird3).


Baumstark Encyclopädie. 14
C. Vom Gewürzpflanzenbaue.
§. 164.
1) Begriff, Weſen und Arten der Gewürzpflanzen.

Man verſteht unter denſelben diejenigen landwirthſchaftlichen
Pflanzen verſchiedenen botaniſchen Geſchlechts, deren Theile dem
Menſchen wegen ihres gewürzhaften ätheriſchen Oeles brauchbar
ſind. Man unterſcheidet unter denſelben:

1) Solche, bei denen die Blätter das Gewürzöl enthalten,
und nach einer Vorbereitung gebraucht werden.

2) Solche, von denen die Fruchtboden jenes Gewürzöl führen,
und nach vorgängiger Trocknung verwendet werden.

3) Solche, von denen die Narbe den Gewürzſtoff enthält1).

1) Ueber den Tabacksbau ſ. m. Dransfeld, der verbeſſerte Tabacksbau.
Breslau 1796. Chriſt, Nachricht und Anweiſung zum Tabacksbau. Frankf. 1798.
2te Auflage. Rieben, Anleitung zum Tabacksbau. Dresden 1790. Kling, der
Tabacksbau. Mannheim 1778. Trunk, Von den Vortheilen des Tabacksbaues.
Frankfurt 1803. Anweiſung zum Tabacksbau. Meißen 1804. Agardh, Conspectus
specierum Nicotianae.
Aus dem Schwed. überſetzt. Kopenhagen 1821. Hermb-
ſtädt, Anleitung zur Kultur der Tabackspflanze. Berlin 1821. Kolbeck, Abhandl.
über den Taback. Nürnberg 1822. Ueber den Hopfenbau ſ. m. Bauder,
Abhandlung von der beſten Art den Hopfen zu bauen; von Riem beſorgte neue
Auflage. Nürnberg 1796. Ettler, Unterricht zur Kultur des edlern Hopfens.
Leipzig 1799. Möller, die einträglichſte Art den Hopfen zu bauen. Dortmund
1803. III. Auflage. Breitenbach, das Ganze des Hopfenbaues. Erfurt 1803.
Ackermann, Anweiſung zum Hopfenbaue. Karlsruhe 1822.
§. 165.
2) Anbau der Gewürzpflanzen.

Die wichtigſten, bei uns auf dem Felde gebauten Gewürz-
pflanzen ſind folgende:

1) Der Taback (Nicotiana), von welchem man den Vir-
giniſchen (N. tabacum), den großblättrigen (Jungfern-
taback, N. macrophylla) und den gemeinen (Bauerntaback, N.
rustica)
auf dem Felde, aber den chineſiſchen (N. chinensis)
und den Riſpen-Taback (N. paniculata) nur in Gärten bei
uns pflanzt1).

2) Der Hopfen (Humulus Lupulus), von welchem man die
Saamenſchuppen der weiblichen Pflanze wegen eines gelben harzi-
gen Mehles (Hopfenmehles), das ſie führen, zur Bierbrauerei
benutzt, um dem Biere einen angenehmen bittern gewürzigen Ge-
ſchmack zu geben2).

3) Der Safran (Crocus sativus), welcher auch zugleich
der Farbe wegen gepflanzt wird3).


Baumſtark Encyclopädie. 14
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[209/0231] C. Vom Gewürzpflanzenbaue. §. 164. 1) Begriff, Weſen und Arten der Gewürzpflanzen. Man verſteht unter denſelben diejenigen landwirthſchaftlichen Pflanzen verſchiedenen botaniſchen Geſchlechts, deren Theile dem Menſchen wegen ihres gewürzhaften ätheriſchen Oeles brauchbar ſind. Man unterſcheidet unter denſelben: 1) Solche, bei denen die Blätter das Gewürzöl enthalten, und nach einer Vorbereitung gebraucht werden. 2) Solche, von denen die Fruchtboden jenes Gewürzöl führen, und nach vorgängiger Trocknung verwendet werden. 3) Solche, von denen die Narbe den Gewürzſtoff enthält1). ¹⁾ Ueber den Tabacksbau ſ. m. Dransfeld, der verbeſſerte Tabacksbau. Breslau 1796. Chriſt, Nachricht und Anweiſung zum Tabacksbau. Frankf. 1798. 2te Auflage. Rieben, Anleitung zum Tabacksbau. Dresden 1790. Kling, der Tabacksbau. Mannheim 1778. Trunk, Von den Vortheilen des Tabacksbaues. Frankfurt 1803. Anweiſung zum Tabacksbau. Meißen 1804. Agardh, Conspectus specierum Nicotianae. Aus dem Schwed. überſetzt. Kopenhagen 1821. Hermb- ſtädt, Anleitung zur Kultur der Tabackspflanze. Berlin 1821. Kolbeck, Abhandl. über den Taback. Nürnberg 1822. Ueber den Hopfenbau ſ. m. Bauder, Abhandlung von der beſten Art den Hopfen zu bauen; von Riem beſorgte neue Auflage. Nürnberg 1796. Ettler, Unterricht zur Kultur des edlern Hopfens. Leipzig 1799. Möller, die einträglichſte Art den Hopfen zu bauen. Dortmund 1803. III. Auflage. Breitenbach, das Ganze des Hopfenbaues. Erfurt 1803. Ackermann, Anweiſung zum Hopfenbaue. Karlsruhe 1822. §. 165. 2) Anbau der Gewürzpflanzen. Die wichtigſten, bei uns auf dem Felde gebauten Gewürz- pflanzen ſind folgende: 1) Der Taback (Nicotiana), von welchem man den Vir- giniſchen (N. tabacum), den großblättrigen (Jungfern- taback, N. macrophylla) und den gemeinen (Bauerntaback, N. rustica) auf dem Felde, aber den chineſiſchen (N. chinensis) und den Riſpen-Taback (N. paniculata) nur in Gärten bei uns pflanzt1). 2) Der Hopfen (Humulus Lupulus), von welchem man die Saamenſchuppen der weiblichen Pflanze wegen eines gelben harzi- gen Mehles (Hopfenmehles), das ſie führen, zur Bierbrauerei benutzt, um dem Biere einen angenehmen bittern gewürzigen Ge- ſchmack zu geben2). 3) Der Safran (Crocus sativus), welcher auch zugleich der Farbe wegen gepflanzt wird3). Baumſtark Encyclopädie. 14

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Zitationshilfe: Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835, S. 209. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/baumstark_encyclopaedie_1835/231>, abgerufen am 25.04.2024.