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Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835.

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noch Winckelmann Literatur der öffentl. A. und Krankenpflege. Hannover 1802
und bei Ersch Handb. der Lit. Jurisprudenz u. Politik. Nr. 1089-1117. S. 474.
2) Man unterscheidet hier die eigentlichen Leih- oder Pfandhäuser, welche
nur gegen Faustpfänder darleihen, und die Rettungskassen (Institute oder
Assistenzkassen), welche ohne Pfand auf persönlichen Kredit, selbst ohne Zinsen, Geld
darleihen. Ueber Erstere sehe man: Rau. II. §. 332. Bergius Magazin. Art.
Leihbank. Mohl Polizeiwiss. I. 347. v. Soden Nation. Oeconom. II. 438.
v. Berg Handb. I. 379. Marperger Montes Pietatis oder Leih-, Assistenz- und
Hilfshäuser. Leipzig 1760. 2te Aufl. von Justi. Gaum Armen-Polizei-Einrich-
tungen. S. 251. Galiani Lettre et Memoire sur les Monts-de-Piete = Econo-
misti. P. mod. T. VI. 299. Des Essarts Dict. VII. 1.
Ueber Letztere aber Rau
II. §. 334. Mohl I. 345. v. Berg III. 199. Gaum S. 252. Wagemann
Magazin. Thl. III. Heft 2. Bd. IV. Weber A. Polizei. S. 167.
3) Der Eintretende bezahlt ein Eintrittsgeld und eine jährliche Prämie, um
nach seinem Tode einer oder mehreren bestimmten Personen oder ihren Rechtsnach-
folgern eine gewisse Summe auf einmal zuzusichern. Sie beruhen auf der Wahr-
scheinlichkeitsberechnung der menschlichen Lebensdauer, und mit der Zunahme der
Wahrscheinlichkeit eines langen Lebens sinkt die Prämie, die man zu bezahlen hat.
Man s. Mac-Culloch Dictionary. Deutsche Bearb. II. 140. Rau II. §. 368.
Mohl I. 336. Juvigny sur les Assurances sur la Vic. Paris. 1820. Babbage,
Darstellung der verschiedenen Lebens-Assecuranz-Gesellschaften. Aus dem Englischen.
Weimar 1827. Krause, Ueber Gemeinnützigkeit der L. V. Gesellschaften. Ilme-
nau 1830. Bleibtreu, Zweck und Einrichtung der L. V. A. Karlsruhe 1832.
Littrow, die Lebensversicherungsanstalten. Wien 1832. Es gibt aber in England
auch sogenannte freundschaftliche Gesellschaften (friendly societies), worin
sich die Beitragenden eine bestimmte Summe für bestimmte Unglücksfälle versichern.
Richardson, Annalen der Sparcassen. S. 182. Mohl I. 328.
4) Auch diese beruhen auf demselben Prinzipe, wie die Lebensversicherungen,
nur versichert man seiner Frau und Kindern nach seinem Tode eine jährliche Rente
zu, die zum Beitrage in geradem Verhältnisse steht. Der Staat kann seine Diener
zum Eintritte in sie, als Staatsanstalt, zwingen. S. Rau II. §. 368. Mohl
I. 340. Bergius Magazin. Art. Wittwen- und Waisenverpflegung.
Kaukol, Einrichtung der Wittwen- und Waisen-Pensionsinstitute. Wien 1825.
Stelzig Darstellung, wie eine Versorgungsanstalt für Greise, Wittwen und
Waisen begründet werden kann. Prag 1828. Krause, Prinzip der Gegenseitigkeit
der Versorg. Anstalten. Prag 1828. Werke über Leibrenten z. B. auch Mac Cul-
loch
Dictionary.
Deutsche Bearb. II. 162.
§. 461.
2) Armen-Versorgungsanstalten.

Es sollte schon im Privatleben bei Ausübung der Wohlthätig-
keit regelmäßiger auf wahre Dürftigkeit und Würdigkeit gesehen
werden. Durch das Gegentheil wird die Armenpolizei sehr er-
schwert. Es ist daher vor Ertheilung irgend einer Armenunter-
stützung nothwendig, daß man über die Verhältnisse der Person
gehörig unterrichtet sei. Man überläßt deßhalb die Versorgung
der Orts- und Hausarmen am besten den Gemeinden, weil die
Gemeindebeamten über jene Verhältnisse die genauesten Kenntnisse
haben müssen. Ob nun Privatvereine, oder die Gemeinde aus der
Gemeindecasse oder eigenen Armenfonds, deren Stiftung sehr zu
begünstigen ist, die Unterstützungen gewähren, das hängt von localen

noch Winckelmann Literatur der öffentl. A. und Krankenpflege. Hannover 1802
und bei Erſch Handb. der Lit. Jurisprudenz u. Politik. Nr. 1089–1117. S. 474.
2) Man unterſcheidet hier die eigentlichen Leih- oder Pfandhäuſer, welche
nur gegen Fauſtpfänder darleihen, und die Rettungskaſſen (Inſtitute oder
Aſſiſtenzkaſſen), welche ohne Pfand auf perſönlichen Kredit, ſelbſt ohne Zinſen, Geld
darleihen. Ueber Erſtere ſehe man: Rau. II. §. 332. Bergius Magazin. Art.
Leihbank. Mohl Polizeiwiſſ. I. 347. v. Soden Nation. Oeconom. II. 438.
v. Berg Handb. I. 379. Marperger Montes Pietatis oder Leih-, Aſſiſtenz- und
Hilfshäuſer. Leipzig 1760. 2te Aufl. von Juſti. Gaum Armen-Polizei-Einrich-
tungen. S. 251. Galiani Lettre et Mémoire sur les Monts-de-Piété = Econo-
misti. P. mod. T. VI. 299. Des Essarts Dict. VII. 1.
Ueber Letztere aber Rau
II. §. 334. Mohl I. 345. v. Berg III. 199. Gaum S. 252. Wagemann
Magazin. Thl. III. Heft 2. Bd. IV. Weber A. Polizei. S. 167.
3) Der Eintretende bezahlt ein Eintrittsgeld und eine jährliche Prämie, um
nach ſeinem Tode einer oder mehreren beſtimmten Perſonen oder ihren Rechtsnach-
folgern eine gewiſſe Summe auf einmal zuzuſichern. Sie beruhen auf der Wahr-
ſcheinlichkeitsberechnung der menſchlichen Lebensdauer, und mit der Zunahme der
Wahrſcheinlichkeit eines langen Lebens ſinkt die Prämie, die man zu bezahlen hat.
Man ſ. Mac-Culloch Dictionary. Deutſche Bearb. II. 140. Rau II. §. 368.
Mohl I. 336. Juvigny sur les Assurances sur la Vic. Paris. 1820. Babbage,
Darſtellung der verſchiedenen Lebens-Aſſecuranz-Geſellſchaften. Aus dem Engliſchen.
Weimar 1827. Krauſe, Ueber Gemeinnützigkeit der L. V. Geſellſchaften. Ilme-
nau 1830. Bleibtreu, Zweck und Einrichtung der L. V. A. Karlsruhe 1832.
Littrow, die Lebensverſicherungsanſtalten. Wien 1832. Es gibt aber in England
auch ſogenannte freundſchaftliche Geſellſchaften (friendly societies), worin
ſich die Beitragenden eine beſtimmte Summe für beſtimmte Unglücksfälle verſichern.
Richardſon, Annalen der Sparcaſſen. S. 182. Mohl I. 328.
4) Auch dieſe beruhen auf demſelben Prinzipe, wie die Lebensverſicherungen,
nur verſichert man ſeiner Frau und Kindern nach ſeinem Tode eine jährliche Rente
zu, die zum Beitrage in geradem Verhältniſſe ſteht. Der Staat kann ſeine Diener
zum Eintritte in ſie, als Staatsanſtalt, zwingen. S. Rau II. §. 368. Mohl
I. 340. Bergius Magazin. Art. Wittwen- und Waiſenverpflegung.
Kaukol, Einrichtung der Wittwen- und Waiſen-Penſionsinſtitute. Wien 1825.
Stelzig Darſtellung, wie eine Verſorgungsanſtalt für Greiſe, Wittwen und
Waiſen begründet werden kann. Prag 1828. Krauſe, Prinzip der Gegenſeitigkeit
der Verſorg. Anſtalten. Prag 1828. Werke über Leibrenten z. B. auch Mac Cul-
loch
Dictionary.
Deutſche Bearb. II. 162.
§. 461.
2) Armen-Verſorgungsanſtalten.

Es ſollte ſchon im Privatleben bei Ausübung der Wohlthätig-
keit regelmäßiger auf wahre Dürftigkeit und Würdigkeit geſehen
werden. Durch das Gegentheil wird die Armenpolizei ſehr er-
ſchwert. Es iſt daher vor Ertheilung irgend einer Armenunter-
ſtützung nothwendig, daß man über die Verhältniſſe der Perſon
gehörig unterrichtet ſei. Man überläßt deßhalb die Verſorgung
der Orts- und Hausarmen am beſten den Gemeinden, weil die
Gemeindebeamten über jene Verhältniſſe die genaueſten Kenntniſſe
haben müſſen. Ob nun Privatvereine, oder die Gemeinde aus der
Gemeindecaſſe oder eigenen Armenfonds, deren Stiftung ſehr zu
begünſtigen iſt, die Unterſtützungen gewähren, das hängt von localen

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[653/0675] ¹⁾ noch Winckelmann Literatur der öffentl. A. und Krankenpflege. Hannover 1802 und bei Erſch Handb. der Lit. Jurisprudenz u. Politik. Nr. 1089–1117. S. 474. ²⁾ Man unterſcheidet hier die eigentlichen Leih- oder Pfandhäuſer, welche nur gegen Fauſtpfänder darleihen, und die Rettungskaſſen (Inſtitute oder Aſſiſtenzkaſſen), welche ohne Pfand auf perſönlichen Kredit, ſelbſt ohne Zinſen, Geld darleihen. Ueber Erſtere ſehe man: Rau. II. §. 332. Bergius Magazin. Art. Leihbank. Mohl Polizeiwiſſ. I. 347. v. Soden Nation. Oeconom. II. 438. v. Berg Handb. I. 379. Marperger Montes Pietatis oder Leih-, Aſſiſtenz- und Hilfshäuſer. Leipzig 1760. 2te Aufl. von Juſti. Gaum Armen-Polizei-Einrich- tungen. S. 251. Galiani Lettre et Mémoire sur les Monts-de-Piété = Econo- misti. P. mod. T. VI. 299. Des Essarts Dict. VII. 1. Ueber Letztere aber Rau II. §. 334. Mohl I. 345. v. Berg III. 199. Gaum S. 252. Wagemann Magazin. Thl. III. Heft 2. Bd. IV. Weber A. Polizei. S. 167. ³⁾ Der Eintretende bezahlt ein Eintrittsgeld und eine jährliche Prämie, um nach ſeinem Tode einer oder mehreren beſtimmten Perſonen oder ihren Rechtsnach- folgern eine gewiſſe Summe auf einmal zuzuſichern. Sie beruhen auf der Wahr- ſcheinlichkeitsberechnung der menſchlichen Lebensdauer, und mit der Zunahme der Wahrſcheinlichkeit eines langen Lebens ſinkt die Prämie, die man zu bezahlen hat. Man ſ. Mac-Culloch Dictionary. Deutſche Bearb. II. 140. Rau II. §. 368. Mohl I. 336. Juvigny sur les Assurances sur la Vic. Paris. 1820. Babbage, Darſtellung der verſchiedenen Lebens-Aſſecuranz-Geſellſchaften. Aus dem Engliſchen. Weimar 1827. Krauſe, Ueber Gemeinnützigkeit der L. V. Geſellſchaften. Ilme- nau 1830. Bleibtreu, Zweck und Einrichtung der L. V. A. Karlsruhe 1832. Littrow, die Lebensverſicherungsanſtalten. Wien 1832. Es gibt aber in England auch ſogenannte freundſchaftliche Geſellſchaften (friendly societies), worin ſich die Beitragenden eine beſtimmte Summe für beſtimmte Unglücksfälle verſichern. Richardſon, Annalen der Sparcaſſen. S. 182. Mohl I. 328. ⁴⁾ Auch dieſe beruhen auf demſelben Prinzipe, wie die Lebensverſicherungen, nur verſichert man ſeiner Frau und Kindern nach ſeinem Tode eine jährliche Rente zu, die zum Beitrage in geradem Verhältniſſe ſteht. Der Staat kann ſeine Diener zum Eintritte in ſie, als Staatsanſtalt, zwingen. S. Rau II. §. 368. Mohl I. 340. Bergius Magazin. Art. Wittwen- und Waiſenverpflegung. Kaukol, Einrichtung der Wittwen- und Waiſen-Penſionsinſtitute. Wien 1825. Stelzig Darſtellung, wie eine Verſorgungsanſtalt für Greiſe, Wittwen und Waiſen begründet werden kann. Prag 1828. Krauſe, Prinzip der Gegenſeitigkeit der Verſorg. Anſtalten. Prag 1828. Werke über Leibrenten z. B. auch Mac Cul- loch Dictionary. Deutſche Bearb. II. 162. §. 461. 2) Armen-Verſorgungsanſtalten. Es ſollte ſchon im Privatleben bei Ausübung der Wohlthätig- keit regelmäßiger auf wahre Dürftigkeit und Würdigkeit geſehen werden. Durch das Gegentheil wird die Armenpolizei ſehr er- ſchwert. Es iſt daher vor Ertheilung irgend einer Armenunter- ſtützung nothwendig, daß man über die Verhältniſſe der Perſon gehörig unterrichtet ſei. Man überläßt deßhalb die Verſorgung der Orts- und Hausarmen am beſten den Gemeinden, weil die Gemeindebeamten über jene Verhältniſſe die genaueſten Kenntniſſe haben müſſen. Ob nun Privatvereine, oder die Gemeinde aus der Gemeindecaſſe oder eigenen Armenfonds, deren Stiftung ſehr zu begünſtigen iſt, die Unterſtützungen gewähren, das hängt von localen

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Zitationshilfe: Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835, S. 653. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/baumstark_encyclopaedie_1835/675>, abgerufen am 28.03.2024.