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Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835.

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7) Ueber diese Papiermühlen, so wie über die in Note 4. und 5. erwähnten
Maschinen s. man v. Langsdorf System der Maschinenkunde. II. §. 323.
Ueber Papiermühlen verschiedener Art Karmarsch Mechanik. II. 297. Es gibt
auch Hammer- und Stampfgeschirre. Piette Handbuch. S. 25.
8) Karmarsch II. 298. v. Langsdorf Erläuterungen. I. 419. Spren-
gel Künste und Handwerke. XII. 446. Journal für Fabriken etc. VIII. 37 (von
Keferstein); IX. 81 (von Wehr). Piette Handbuch. S. 27. Der Hollän-
der ist ein Holzcylinder, der mit vielen Eisenmessern (Schienen) versehen ist
und sich in einer eichenen Kufe dreht, deren Boden auch mit einer Eisenplatte
besetzt ist, die solche Messer trägt. Er dreht sich, vermittelst der am ganzen
Mechanismus der Papiermühle wirkenden bewegenden Kraft sehr schnell um. Zuerst
kommt das Zeug in den gröberen oder Halbzeugholländer. In ihm werden
die Hadern zermalmt. Nach etwa 6-8 Stunden ist das Halbzeug bereitet, und
man nennt dies die Vorarbeit. Die eigentliche Vollendung bekommt aber das
Ganzzeug in dem feinen oder Ganzzeugholländer, in welchem das Halbzeug
noch unter beständigem Wasserzuflusse so lange herumgejagt wird, bis sich das Wasser
klärt, d. h. auf der andern Seite ganz rein von Schmutz herausläuft. Nun wird
dieser Holländer gestellt, d. h. aller Wasserzu- und Abfluß gehindert. So wird
das Ganzzeug vollendet. -- Anstatt des Holländers und auch neben ihm wird noch
die Hammer- oder Stampfmühle gebraucht. Jener wird dann holländisches,
und diese deutsches Geschirr genannt.
9) Es geschieht, damit sich das Ganzzeug gleichförmig erhalte, und zwar ent-
weder aus der Hand mit der Schöpfkrücke oder durch den sogenannten faulen
Büttgesellen
, d. h. ein Paar durchlöcherte Schieber, die an Stäben befestigt
sind und in horizontaler Lage durch das Maschinenwerk auf- und abwärts bewegt
werden. Man s. über die Papierbereitung Piette Handbuch. S. 37 folg.
10) Man sucht diese durch Röhrenleitung, heiße Wasserdämpfe oder durch
kupferne in die Bütte postirte Blasen oder Pfannen zu bewirken.
11) Man s. Karmarsch II. S. 300. Borgnis, Mecanique appliquee aux
arts. Tome: Machines employees dans diverses fabrications. Paris 1819. p. 203

(Papierfabrikationsmaschinen). Weber Beiträge. I. 387. II. 257. III. 268. Man
unterscheidet die Maschinen zur Verfertigung der gewöhnlichen Papierbogen (z. B.
von Desetable, Bramah und Leistenschneider) und jene zur Verfertigung
des Papiers ohne Ende, d. h. von beliebiger Länge (z. B. von Bramah, Kefer-
stein. Dickinson, Robert, Fourdrineer). (S. auch Piette Handbuch.
S. 134) Es sind a) die Bogenformen, Geflechte von Messingdraht, eingefaßt
in einen viereckigen Holzrahmen und gerade in einen andern Holzrahmen passend.
Die gröberen (gerippten) Formen, auf welchen das Wasser schnell abläuft
und das Papier-Linien erhält, haben den feinen oder Velinformen, bei
welchen das Wasser tropfenweise abläuft, aber das Papier glatt bleibt, in der
Anwendung Platz gemacht. In diesen Formen werden die manchfachen Fabrikzeichen
mit Draht, etwas erhöht, eingeflochten. Man hat neuerdings auch Formen, womit
zwei Bogen zugleich geschöpft werden können, und Maschinen erfunden, welche das
Schöpfen selbst verrichten. Um die Erfindung b) der Maschinen zur Fertigung des
Papieres ohne Ende streiten sich ein Deutscher, Keferstein, der Engländer
Bramah und der Franzose Didot Saint-Leger. Sie sind jetzt allgemein
verbreitet. Ihr Wesentliches ist entweder, daß eine Drahtwalze das Zeug aus
der Bütte schöpft (oder aus einer Rinne aufnimmt), das Wasser abläßt und das
Papier auf eine mit Tuch (oder Filz) überzogene Walze führt, oder daß das Zeug
aus der Bütte vermittelst eines Schaufelrades auf eine schiefe Ebene geschöpft wird
und von dieser auf die Form (ein Gewebe) abfließt. In beiden Fällen geht das
Papier zum Pressen und Trocknen zwischen anderen Walzen hindurch und wickelt
sich zuletzt um eine andere. S. auch Prechtl Jahrbücher. V. 333 folg. Dingler
polytechnisches Journal. XXIII. 45 (Dennison's und Harris'ens Maschine);
XXX. 356 (Maschine von Dickinson); XXXVIII. 126 und XLI. 253 (verbess.
Verfertigung des Tapetenpapiers); XXXVIII. 237 (Maschine zum Schneiden des
7) Ueber dieſe Papiermühlen, ſo wie über die in Note 4. und 5. erwähnten
Maſchinen ſ. man v. Langsdorf Syſtem der Maſchinenkunde. II. §. 323.
Ueber Papiermühlen verſchiedener Art Karmarſch Mechanik. II. 297. Es gibt
auch Hammer- und Stampfgeſchirre. Piette Handbuch. S. 25.
8) Karmarſch II. 298. v. Langsdorf Erläuterungen. I. 419. Spren-
gel Künſte und Handwerke. XII. 446. Journal für Fabriken ꝛc. VIII. 37 (von
Keferſtein); IX. 81 (von Wehr). Piette Handbuch. S. 27. Der Hollän-
der iſt ein Holzcylinder, der mit vielen Eiſenmeſſern (Schienen) verſehen iſt
und ſich in einer eichenen Kufe dreht, deren Boden auch mit einer Eiſenplatte
beſetzt iſt, die ſolche Meſſer trägt. Er dreht ſich, vermittelſt der am ganzen
Mechanismus der Papiermühle wirkenden bewegenden Kraft ſehr ſchnell um. Zuerſt
kommt das Zeug in den gröberen oder Halbzeugholländer. In ihm werden
die Hadern zermalmt. Nach etwa 6–8 Stunden iſt das Halbzeug bereitet, und
man nennt dies die Vorarbeit. Die eigentliche Vollendung bekommt aber das
Ganzzeug in dem feinen oder Ganzzeugholländer, in welchem das Halbzeug
noch unter beſtändigem Waſſerzufluſſe ſo lange herumgejagt wird, bis ſich das Waſſer
klärt, d. h. auf der andern Seite ganz rein von Schmutz herausläuft. Nun wird
dieſer Holländer geſtellt, d. h. aller Waſſerzu- und Abfluß gehindert. So wird
das Ganzzeug vollendet. — Anſtatt des Holländers und auch neben ihm wird noch
die Hammer- oder Stampfmühle gebraucht. Jener wird dann holländiſches,
und dieſe deutſches Geſchirr genannt.
9) Es geſchieht, damit ſich das Ganzzeug gleichförmig erhalte, und zwar ent-
weder aus der Hand mit der Schöpfkrücke oder durch den ſogenannten faulen
Büttgeſellen
, d. h. ein Paar durchlöcherte Schieber, die an Stäben befeſtigt
ſind und in horizontaler Lage durch das Maſchinenwerk auf- und abwärts bewegt
werden. Man ſ. über die Papierbereitung Piette Handbuch. S. 37 folg.
10) Man ſucht dieſe durch Röhrenleitung, heiße Waſſerdämpfe oder durch
kupferne in die Bütte poſtirte Blaſen oder Pfannen zu bewirken.
11) Man ſ. Karmarſch II. S. 300. Borgnis, Mécanique appliquée aux
arts. Tome: Machines employées dans diverses fabrications. Paris 1819. p. 203

(Papierfabrikationsmaſchinen). Weber Beiträge. I. 387. II. 257. III. 268. Man
unterſcheidet die Maſchinen zur Verfertigung der gewöhnlichen Papierbogen (z. B.
von Déſétable, Bramah und Leiſtenſchneider) und jene zur Verfertigung
des Papiers ohne Ende, d. h. von beliebiger Länge (z. B. von Bramah, Kefer-
ſtein. Dickinſon, Robert, Fourdrineer). (S. auch Piette Handbuch.
S. 134) Es ſind a) die Bogenformen, Geflechte von Meſſingdraht, eingefaßt
in einen viereckigen Holzrahmen und gerade in einen andern Holzrahmen paſſend.
Die gröberen (gerippten) Formen, auf welchen das Waſſer ſchnell abläuft
und das Papier-Linien erhält, haben den feinen oder Velinformen, bei
welchen das Waſſer tropfenweiſe abläuft, aber das Papier glatt bleibt, in der
Anwendung Platz gemacht. In dieſen Formen werden die manchfachen Fabrikzeichen
mit Draht, etwas erhöht, eingeflochten. Man hat neuerdings auch Formen, womit
zwei Bogen zugleich geſchöpft werden können, und Maſchinen erfunden, welche das
Schöpfen ſelbſt verrichten. Um die Erfindung b) der Maſchinen zur Fertigung des
Papieres ohne Ende ſtreiten ſich ein Deutſcher, Keferſtein, der Engländer
Bramah und der Franzoſe Didot Saint-Leger. Sie ſind jetzt allgemein
verbreitet. Ihr Weſentliches iſt entweder, daß eine Drahtwalze das Zeug aus
der Bütte ſchöpft (oder aus einer Rinne aufnimmt), das Waſſer abläßt und das
Papier auf eine mit Tuch (oder Filz) überzogene Walze führt, oder daß das Zeug
aus der Bütte vermittelſt eines Schaufelrades auf eine ſchiefe Ebene geſchöpft wird
und von dieſer auf die Form (ein Gewebe) abfließt. In beiden Fällen geht das
Papier zum Preſſen und Trocknen zwiſchen anderen Walzen hindurch und wickelt
ſich zuletzt um eine andere. S. auch Prechtl Jahrbücher. V. 333 folg. Dingler
polytechniſches Journal. XXIII. 45 (Denniſon's und Harris'ens Maſchine);
XXX. 356 (Maſchine von Dickinſon); XXXVIII. 126 und XLI. 253 (verbeſſ.
Verfertigung des Tapetenpapiers); XXXVIII. 237 (Maſchine zum Schneiden des
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[432/0454] ⁷⁾ Ueber dieſe Papiermühlen, ſo wie über die in Note 4. und 5. erwähnten Maſchinen ſ. man v. Langsdorf Syſtem der Maſchinenkunde. II. §. 323. Ueber Papiermühlen verſchiedener Art Karmarſch Mechanik. II. 297. Es gibt auch Hammer- und Stampfgeſchirre. Piette Handbuch. S. 25. ⁸⁾ Karmarſch II. 298. v. Langsdorf Erläuterungen. I. 419. Spren- gel Künſte und Handwerke. XII. 446. Journal für Fabriken ꝛc. VIII. 37 (von Keferſtein); IX. 81 (von Wehr). Piette Handbuch. S. 27. Der Hollän- der iſt ein Holzcylinder, der mit vielen Eiſenmeſſern (Schienen) verſehen iſt und ſich in einer eichenen Kufe dreht, deren Boden auch mit einer Eiſenplatte beſetzt iſt, die ſolche Meſſer trägt. Er dreht ſich, vermittelſt der am ganzen Mechanismus der Papiermühle wirkenden bewegenden Kraft ſehr ſchnell um. Zuerſt kommt das Zeug in den gröberen oder Halbzeugholländer. In ihm werden die Hadern zermalmt. Nach etwa 6–8 Stunden iſt das Halbzeug bereitet, und man nennt dies die Vorarbeit. Die eigentliche Vollendung bekommt aber das Ganzzeug in dem feinen oder Ganzzeugholländer, in welchem das Halbzeug noch unter beſtändigem Waſſerzufluſſe ſo lange herumgejagt wird, bis ſich das Waſſer klärt, d. h. auf der andern Seite ganz rein von Schmutz herausläuft. Nun wird dieſer Holländer geſtellt, d. h. aller Waſſerzu- und Abfluß gehindert. So wird das Ganzzeug vollendet. — Anſtatt des Holländers und auch neben ihm wird noch die Hammer- oder Stampfmühle gebraucht. Jener wird dann holländiſches, und dieſe deutſches Geſchirr genannt. ⁹⁾ Es geſchieht, damit ſich das Ganzzeug gleichförmig erhalte, und zwar ent- weder aus der Hand mit der Schöpfkrücke oder durch den ſogenannten faulen Büttgeſellen, d. h. ein Paar durchlöcherte Schieber, die an Stäben befeſtigt ſind und in horizontaler Lage durch das Maſchinenwerk auf- und abwärts bewegt werden. Man ſ. über die Papierbereitung Piette Handbuch. S. 37 folg. ¹⁰⁾ Man ſucht dieſe durch Röhrenleitung, heiße Waſſerdämpfe oder durch kupferne in die Bütte poſtirte Blaſen oder Pfannen zu bewirken. ¹¹⁾ Man ſ. Karmarſch II. S. 300. Borgnis, Mécanique appliquée aux arts. Tome: Machines employées dans diverses fabrications. Paris 1819. p. 203 (Papierfabrikationsmaſchinen). Weber Beiträge. I. 387. II. 257. III. 268. Man unterſcheidet die Maſchinen zur Verfertigung der gewöhnlichen Papierbogen (z. B. von Déſétable, Bramah und Leiſtenſchneider) und jene zur Verfertigung des Papiers ohne Ende, d. h. von beliebiger Länge (z. B. von Bramah, Kefer- ſtein. Dickinſon, Robert, Fourdrineer). (S. auch Piette Handbuch. S. 134) Es ſind a) die Bogenformen, Geflechte von Meſſingdraht, eingefaßt in einen viereckigen Holzrahmen und gerade in einen andern Holzrahmen paſſend. Die gröberen (gerippten) Formen, auf welchen das Waſſer ſchnell abläuft und das Papier-Linien erhält, haben den feinen oder Velinformen, bei welchen das Waſſer tropfenweiſe abläuft, aber das Papier glatt bleibt, in der Anwendung Platz gemacht. In dieſen Formen werden die manchfachen Fabrikzeichen mit Draht, etwas erhöht, eingeflochten. Man hat neuerdings auch Formen, womit zwei Bogen zugleich geſchöpft werden können, und Maſchinen erfunden, welche das Schöpfen ſelbſt verrichten. Um die Erfindung b) der Maſchinen zur Fertigung des Papieres ohne Ende ſtreiten ſich ein Deutſcher, Keferſtein, der Engländer Bramah und der Franzoſe Didot Saint-Leger. Sie ſind jetzt allgemein verbreitet. Ihr Weſentliches iſt entweder, daß eine Drahtwalze das Zeug aus der Bütte ſchöpft (oder aus einer Rinne aufnimmt), das Waſſer abläßt und das Papier auf eine mit Tuch (oder Filz) überzogene Walze führt, oder daß das Zeug aus der Bütte vermittelſt eines Schaufelrades auf eine ſchiefe Ebene geſchöpft wird und von dieſer auf die Form (ein Gewebe) abfließt. In beiden Fällen geht das Papier zum Preſſen und Trocknen zwiſchen anderen Walzen hindurch und wickelt ſich zuletzt um eine andere. S. auch Prechtl Jahrbücher. V. 333 folg. Dingler polytechniſches Journal. XXIII. 45 (Denniſon's und Harris'ens Maſchine); XXX. 356 (Maſchine von Dickinſon); XXXVIII. 126 und XLI. 253 (verbeſſ. Verfertigung des Tapetenpapiers); XXXVIII. 237 (Maſchine zum Schneiden des

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Zitationshilfe: Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835, S. 432. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/baumstark_encyclopaedie_1835/454>, abgerufen am 18.04.2024.