Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Becher, Johann Joachim: Närrische Weißheit Und Weise Narrheit. Frankfurt, 1682.

Bild:
<< vorherige Seite

Schlich/ aus diesem kan mit dem Magnet-
Eysen ziehen/ welches Eysen Gold hält/ und
ist sich zu verwundern/ daß der Leymen auch
den Schweffel Arsenic und Quecksilber an
sich ziehet/ und figirt, auff eben diese Weise
tractirt, wie eben die flüchtige Ertze mit Ley-
men versetzet/ dergest alt figirt werden/ daß
viel ein mehrers an Metall folgender Ge-
stalt erhalten wird/ gibt auch dem Ertz zu-
gleich einen guten Fluß/ nicht nur aber der
Leimen/ sondern gantze Gebürge gibt es
voll von Gestein die einen Göldischen Ex-
tract
geben/ welcher zu Gold oder Silber ge-
schmoltzen/ in allen Proben darbey bestehet:
insonderheit hat der gemeine flüssige Sand/
als eine Gebähr-Mutter der Mineralien,
grosse Lieb mit den Metallen/ dergestalt/ daß
sie darmit tractirt, allzeit verbessert herauß
komme. Besiehe hiervon meine Mineram
Arenariam
. Ich habe vermeint in Hol-
land dem gemeinen Wesen zum besten/ der-
gleichen Werck auffzurichten/ war auch
schon in fieri, und mit den Staaden darüber
tractirt, und geschlossen/ Proben und Gegen-
Proben gethan/ gut und accurat befunden/
und darüber Attestata ertheilt worden/
demnach hat sich das Werck zerschlagen/

aus

Schlich/ aus dieſem kan mit dem Magnet-
Eyſen ziehen/ welches Eyſen Gold haͤlt/ und
iſt ſich zu verwundern/ daß der Leymen auch
den Schweffel Arſenic und Queckſilber an
ſich ziehet/ und figirt, auff eben dieſe Weiſe
tractirt, wie eben die fluͤchtige Ertze mit Ley-
men verſetzet/ dergeſt alt figirt werden/ daß
viel ein mehrers an Metall folgender Ge-
ſtalt erhalten wird/ gibt auch dem Ertz zu-
gleich einen guten Fluß/ nicht nur aber der
Leimen/ ſondern gantze Gebuͤrge gibt es
voll von Geſtein die einen Goͤldiſchen Ex-
tract
geben/ welcher zu Gold oder Silber ge-
ſchmoltzen/ in allen Proben darbey beſtehet:
inſonderheit hat der gemeine fluͤſſige Sand/
als eine Gebaͤhr-Mutter der Mineralien,
groſſe Lieb mit den Metallen/ dergeſtalt/ daß
ſie darmit tractirt, allzeit verbeſſert herauß
komme. Beſiehe hiervon meine Mineram
Arenariam
. Ich habe vermeint in Hol-
land dem gemeinen Weſen zum beſten/ der-
gleichen Werck auffzurichten/ war auch
ſchon in fieri, und mit den Staaden daruͤber
tractirt, und geſchloſſen/ Proben und Gegen-
Proben gethan/ gut und accurat befunden/
und daruͤber Atteſtata ertheilt worden/
demnach hat ſich das Werck zerſchlagen/

aus
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0085" n="63[62]"/>
Schlich/ aus die&#x017F;em kan mit dem <hi rendition="#aq">Magnet-</hi><lb/>
Ey&#x017F;en ziehen/ welches Ey&#x017F;en Gold ha&#x0364;lt/ und<lb/>
i&#x017F;t &#x017F;ich zu verwundern/ daß der Leymen auch<lb/>
den Schweffel <hi rendition="#aq">Ar&#x017F;enic</hi> und Queck&#x017F;ilber an<lb/>
&#x017F;ich ziehet/ und <hi rendition="#aq">figirt,</hi> auff eben die&#x017F;e <hi rendition="#fr">W</hi>ei&#x017F;e<lb/><hi rendition="#aq">tractirt,</hi> wie eben die flu&#x0364;chtige Ertze mit Ley-<lb/>
men ver&#x017F;etzet/ derge&#x017F;t alt figirt werden/ daß<lb/>
viel ein mehrers an Metall folgender Ge-<lb/>
&#x017F;talt erhalten wird/ gibt auch dem Ertz zu-<lb/>
gleich einen guten Fluß/ nicht nur aber der<lb/>
Leimen/ &#x017F;ondern gantze Gebu&#x0364;rge gibt es<lb/>
voll von Ge&#x017F;tein die einen Go&#x0364;ldi&#x017F;chen <hi rendition="#aq">Ex-<lb/>
tract</hi> geben/ welcher zu Gold oder Silber ge-<lb/>
&#x017F;chmoltzen/ in allen Proben darbey be&#x017F;tehet:<lb/>
in&#x017F;onderheit hat der gemeine flu&#x0364;&#x017F;&#x017F;ige Sand/<lb/>
als eine Geba&#x0364;hr-Mutter der <hi rendition="#aq">Mineralien,</hi><lb/>
gro&#x017F;&#x017F;e Lieb mit den Metallen/ derge&#x017F;talt/ daß<lb/>
&#x017F;ie darmit <hi rendition="#aq">tractirt,</hi> allzeit verbe&#x017F;&#x017F;ert herauß<lb/>
komme. Be&#x017F;iehe hiervon meine <hi rendition="#aq">Mineram<lb/>
Arenariam</hi>. Ich habe vermeint in Hol-<lb/>
land dem gemeinen We&#x017F;en zum be&#x017F;ten/ der-<lb/>
gleichen Werck auffzurichten/ war auch<lb/>
&#x017F;chon <hi rendition="#aq">in fieri,</hi> und mit den Staaden daru&#x0364;ber<lb/><hi rendition="#aq">tractirt,</hi> und ge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en/ Proben und Gegen-<lb/>
Proben gethan/ gut und <hi rendition="#aq">accurat</hi> befunden/<lb/>
und daru&#x0364;ber <hi rendition="#aq">Atte&#x017F;tata</hi> ertheilt worden/<lb/>
demnach hat &#x017F;ich das Werck zer&#x017F;chlagen/<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">aus</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[63[62]/0085] Schlich/ aus dieſem kan mit dem Magnet- Eyſen ziehen/ welches Eyſen Gold haͤlt/ und iſt ſich zu verwundern/ daß der Leymen auch den Schweffel Arſenic und Queckſilber an ſich ziehet/ und figirt, auff eben dieſe Weiſe tractirt, wie eben die fluͤchtige Ertze mit Ley- men verſetzet/ dergeſt alt figirt werden/ daß viel ein mehrers an Metall folgender Ge- ſtalt erhalten wird/ gibt auch dem Ertz zu- gleich einen guten Fluß/ nicht nur aber der Leimen/ ſondern gantze Gebuͤrge gibt es voll von Geſtein die einen Goͤldiſchen Ex- tract geben/ welcher zu Gold oder Silber ge- ſchmoltzen/ in allen Proben darbey beſtehet: inſonderheit hat der gemeine fluͤſſige Sand/ als eine Gebaͤhr-Mutter der Mineralien, groſſe Lieb mit den Metallen/ dergeſtalt/ daß ſie darmit tractirt, allzeit verbeſſert herauß komme. Beſiehe hiervon meine Mineram Arenariam. Ich habe vermeint in Hol- land dem gemeinen Weſen zum beſten/ der- gleichen Werck auffzurichten/ war auch ſchon in fieri, und mit den Staaden daruͤber tractirt, und geſchloſſen/ Proben und Gegen- Proben gethan/ gut und accurat befunden/ und daruͤber Atteſtata ertheilt worden/ demnach hat ſich das Werck zerſchlagen/ aus

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/becher_narrheit_1682
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/becher_narrheit_1682/85
Zitationshilfe: Becher, Johann Joachim: Närrische Weißheit Und Weise Narrheit. Frankfurt, 1682, S. 63[62]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/becher_narrheit_1682/85>, abgerufen am 20.04.2024.