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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 1: Von der ältesten Zeit bis um das Jahr 1500 n. Chr. Braunschweig, 1884.

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Messerer und Klingenschmiede.
Ritter bald bedacht und dieweil er keine Leibeserben nicht gehabt, hat er
nichts mehr begehret, als dass ihm ihro kayserliche Majestät möchte zulassen,
dass er und nach seinem Tod alle Messerschmied und deren Kinder ein adeliges
Wappen: nämlichen die kayserliche Kron', durch welche drei Schwerter gehen,
benebens offenen Schild und Helm, wie auch zu Seiten zween Greifen führen
möchten, welches ihme der römische Kayser nicht allein vergünstiget, sondern
ihm mit allem seinem Willen seinen Nachkommen kräftige Prief und Sigill
gegeben hat, welches noch vorhanden; wird auch solches noch in der Pett-
schaft dieses löblichen Handwerks der Messerschmied geführet. Solliche hoch-
löbliche Glory und waidliche That ist arrivieret im Jahr nach Christi Geburt
ein Tausend, vierhundert, sieben und dreissig. Dieser fest und ehrbare Ritter
ist gewesen ein Messerschmiedsgesell, woneben er hat die Fechterkunst gelernet,
ist auch darinnen also wohlgeübt gewesen, dass er bald zu einem Meister des
langen Schwertes ist gemacht worden. Weilen er aber ein mutiger Mensch
gewesen, hat er bass Lust bekommen, sich in den Krieg zu begeben, indem er
auch sein Schwert in die 17 Jahre geführet und manchen Scharmützel, Strauss
und Schlacht ausgestanden, auch ohne leiblichen Schaden davonkommen, bis
nach obgemelter Viktoria er vom Kayser zum Ritter geschlagen worden, in
welchem Orden er auch sein Leben an des Kaysers Hof, sintemalen er Alters
halber des Krieges müde gewesen, endlich beschlossen hat. Und liegt zu Prag
auf der kleinen Seiten in der St. Thomaskirchen im Kreuzgang begraben, an
welchem Ort denn auch heutiges Tages die Messerschmied ihr Begrabniss haben,
welches das Epitaphium ausweist, oben an der Wand in einer Kapell, da der
Messerschmied Wappen stehet."

So erzählen's die alten Chroniken. Nach anderen Mitteilungen soll jedoch
der Held dieser romantischen Geschichte nicht Springenklech, sondern Springen-
klee geheissen haben und eines Bergmanns Sohn aus Kuttenberg in Böhmen
gewesen sein. Darauf, als er im Jahre 1395 an das Messerschmiedehandwerk
zu Passau genügend erlernt, sei er aus Veranlassung seiner grossen und statt-
lichen Person und seines kräftigen Körperbaues, in kaiserliche Kriegsdienste
getreten und habe sich sowohl durch aussergewöhnliche Geschicklichkeit auf
dem Fechtboden, als durch seine Tapferkeit im Kriege die Gnade des Kaisers
in dem Masse erworben, dass er ihn in den Adelsstand erhoben und mit der
Würde der Stadthauptmannschaft zu Prag betraut habe. In dankbarer Er-
innerung an sein erlerntes Handwerk soll darauf Springenklee, als er bereits
seine Würde eingenommen, den Kaiser um obbeschriebenes Wappen für seine
Gewerksgenossen gebeten haben.

Es sind beide Nachrichten eben nur Sagen, die nirgends durch glaubhafte
kritische Autoren bestätigt werden. Hätte sich der Messerschmied Springin-
klech wirklich in offener Feldschlacht durch einen so kühnen Angriff aus-
gezeichnet, so müsste dies 1437 in der Schlacht bei Belgrad gewesen sein, wo
das vereinte ungarisch-böhmisch-polnische Heer unter Herzog Albrecht von
Österreich den Sultan Amurat II. besiegte.

Die Standeserhöhung und der Ritterschlag, sowie manche Nebenumstände
sehen der bunten Regierungswirtschaft des verschwenderischen, systemlosen
Kaisers Sigismund sehr ähnlich. Die Wappenverleihung, welche dem ganzen
Handwerke zu gut kam, scheint uns jedoch auf einem andern Vorfall zu beruhen,
der glaubhaft in der Stadtgeschichte von Nürnberg konstatiert ist. Weigel in
seinen Abbildungen der gemeinnützigsten Hauptstände etc. erzählt S. 366, dass
das Handwerk bereits im Jahre 1350 sein Wappen von Kaiser Karl IV. erhalten
und dieses damals in einem roten Schilde bestanden habe, in welchem die drei
durch eine Krone verbundenen Schwerter zu sehen. Die Messerer hätten dies
Wappen wegen "geleisteter Treue" erhalten, und Springinklee, dessen er auch
erwähnt, habe nur vom Kaiser sich die Gnade für sein Handwerk erbeten, das

Messerer und Klingenschmiede.
Ritter bald bedacht und dieweil er keine Leibeserben nicht gehabt, hat er
nichts mehr begehret, als daſs ihm ihro kayserliche Majestät möchte zulassen,
daſs er und nach seinem Tod alle Messerschmied und deren Kinder ein adeliges
Wappen: nämlichen die kayserliche Kron’, durch welche drei Schwerter gehen,
benebens offenen Schild und Helm, wie auch zu Seiten zween Greifen führen
möchten, welches ihme der römische Kayser nicht allein vergünstiget, sondern
ihm mit allem seinem Willen seinen Nachkommen kräftige Prief und Sigill
gegeben hat, welches noch vorhanden; wird auch solches noch in der Pett-
schaft dieses löblichen Handwerks der Messerschmied geführet. Solliche hoch-
löbliche Glory und waidliche That ist arrivieret im Jahr nach Christi Geburt
ein Tausend, vierhundert, sieben und dreiſsig. Dieser fest und ehrbare Ritter
ist gewesen ein Messerschmiedsgesell, woneben er hat die Fechterkunst gelernet,
ist auch darinnen also wohlgeübt gewesen, daſs er bald zu einem Meister des
langen Schwertes ist gemacht worden. Weilen er aber ein mutiger Mensch
gewesen, hat er baſs Lust bekommen, sich in den Krieg zu begeben, indem er
auch sein Schwert in die 17 Jahre geführet und manchen Scharmützel, Strauſs
und Schlacht ausgestanden, auch ohne leiblichen Schaden davonkommen, bis
nach obgemelter Viktoria er vom Kayser zum Ritter geschlagen worden, in
welchem Orden er auch sein Leben an des Kaysers Hof, sintemalen er Alters
halber des Krieges müde gewesen, endlich beschlossen hat. Und liegt zu Prag
auf der kleinen Seiten in der St. Thomaskirchen im Kreuzgang begraben, an
welchem Ort denn auch heutiges Tages die Messerschmied ihr Begrabniſs haben,
welches das Epitaphium ausweist, oben an der Wand in einer Kapell, da der
Messerschmied Wappen stehet.“

So erzählen’s die alten Chroniken. Nach anderen Mitteilungen soll jedoch
der Held dieser romantischen Geschichte nicht Springenklech, sondern Springen-
klee geheiſsen haben und eines Bergmanns Sohn aus Kuttenberg in Böhmen
gewesen sein. Darauf, als er im Jahre 1395 an das Messerschmiedehandwerk
zu Passau genügend erlernt, sei er aus Veranlassung seiner groſsen und statt-
lichen Person und seines kräftigen Körperbaues, in kaiserliche Kriegsdienste
getreten und habe sich sowohl durch auſsergewöhnliche Geschicklichkeit auf
dem Fechtboden, als durch seine Tapferkeit im Kriege die Gnade des Kaisers
in dem Maſse erworben, daſs er ihn in den Adelsstand erhoben und mit der
Würde der Stadthauptmannschaft zu Prag betraut habe. In dankbarer Er-
innerung an sein erlerntes Handwerk soll darauf Springenklee, als er bereits
seine Würde eingenommen, den Kaiser um obbeschriebenes Wappen für seine
Gewerksgenossen gebeten haben.

Es sind beide Nachrichten eben nur Sagen, die nirgends durch glaubhafte
kritische Autoren bestätigt werden. Hätte sich der Messerschmied Springin-
klech wirklich in offener Feldschlacht durch einen so kühnen Angriff aus-
gezeichnet, so müſste dies 1437 in der Schlacht bei Belgrad gewesen sein, wo
das vereinte ungarisch-böhmisch-polnische Heer unter Herzog Albrecht von
Österreich den Sultan Amurat II. besiegte.

Die Standeserhöhung und der Ritterschlag, sowie manche Nebenumstände
sehen der bunten Regierungswirtschaft des verschwenderischen, systemlosen
Kaisers Sigismund sehr ähnlich. Die Wappenverleihung, welche dem ganzen
Handwerke zu gut kam, scheint uns jedoch auf einem andern Vorfall zu beruhen,
der glaubhaft in der Stadtgeschichte von Nürnberg konstatiert ist. Weigel in
seinen Abbildungen der gemeinnützigsten Hauptstände etc. erzählt S. 366, daſs
das Handwerk bereits im Jahre 1350 sein Wappen von Kaiser Karl IV. erhalten
und dieses damals in einem roten Schilde bestanden habe, in welchem die drei
durch eine Krone verbundenen Schwerter zu sehen. Die Messerer hätten dies
Wappen wegen „geleisteter Treue“ erhalten, und Springinklee, dessen er auch
erwähnt, habe nur vom Kaiser sich die Gnade für sein Handwerk erbeten, das

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[860/0882] Messerer und Klingenschmiede. Ritter bald bedacht und dieweil er keine Leibeserben nicht gehabt, hat er nichts mehr begehret, als daſs ihm ihro kayserliche Majestät möchte zulassen, daſs er und nach seinem Tod alle Messerschmied und deren Kinder ein adeliges Wappen: nämlichen die kayserliche Kron’, durch welche drei Schwerter gehen, benebens offenen Schild und Helm, wie auch zu Seiten zween Greifen führen möchten, welches ihme der römische Kayser nicht allein vergünstiget, sondern ihm mit allem seinem Willen seinen Nachkommen kräftige Prief und Sigill gegeben hat, welches noch vorhanden; wird auch solches noch in der Pett- schaft dieses löblichen Handwerks der Messerschmied geführet. Solliche hoch- löbliche Glory und waidliche That ist arrivieret im Jahr nach Christi Geburt ein Tausend, vierhundert, sieben und dreiſsig. Dieser fest und ehrbare Ritter ist gewesen ein Messerschmiedsgesell, woneben er hat die Fechterkunst gelernet, ist auch darinnen also wohlgeübt gewesen, daſs er bald zu einem Meister des langen Schwertes ist gemacht worden. Weilen er aber ein mutiger Mensch gewesen, hat er baſs Lust bekommen, sich in den Krieg zu begeben, indem er auch sein Schwert in die 17 Jahre geführet und manchen Scharmützel, Strauſs und Schlacht ausgestanden, auch ohne leiblichen Schaden davonkommen, bis nach obgemelter Viktoria er vom Kayser zum Ritter geschlagen worden, in welchem Orden er auch sein Leben an des Kaysers Hof, sintemalen er Alters halber des Krieges müde gewesen, endlich beschlossen hat. Und liegt zu Prag auf der kleinen Seiten in der St. Thomaskirchen im Kreuzgang begraben, an welchem Ort denn auch heutiges Tages die Messerschmied ihr Begrabniſs haben, welches das Epitaphium ausweist, oben an der Wand in einer Kapell, da der Messerschmied Wappen stehet.“ So erzählen’s die alten Chroniken. Nach anderen Mitteilungen soll jedoch der Held dieser romantischen Geschichte nicht Springenklech, sondern Springen- klee geheiſsen haben und eines Bergmanns Sohn aus Kuttenberg in Böhmen gewesen sein. Darauf, als er im Jahre 1395 an das Messerschmiedehandwerk zu Passau genügend erlernt, sei er aus Veranlassung seiner groſsen und statt- lichen Person und seines kräftigen Körperbaues, in kaiserliche Kriegsdienste getreten und habe sich sowohl durch auſsergewöhnliche Geschicklichkeit auf dem Fechtboden, als durch seine Tapferkeit im Kriege die Gnade des Kaisers in dem Maſse erworben, daſs er ihn in den Adelsstand erhoben und mit der Würde der Stadthauptmannschaft zu Prag betraut habe. In dankbarer Er- innerung an sein erlerntes Handwerk soll darauf Springenklee, als er bereits seine Würde eingenommen, den Kaiser um obbeschriebenes Wappen für seine Gewerksgenossen gebeten haben. Es sind beide Nachrichten eben nur Sagen, die nirgends durch glaubhafte kritische Autoren bestätigt werden. Hätte sich der Messerschmied Springin- klech wirklich in offener Feldschlacht durch einen so kühnen Angriff aus- gezeichnet, so müſste dies 1437 in der Schlacht bei Belgrad gewesen sein, wo das vereinte ungarisch-böhmisch-polnische Heer unter Herzog Albrecht von Österreich den Sultan Amurat II. besiegte. Die Standeserhöhung und der Ritterschlag, sowie manche Nebenumstände sehen der bunten Regierungswirtschaft des verschwenderischen, systemlosen Kaisers Sigismund sehr ähnlich. Die Wappenverleihung, welche dem ganzen Handwerke zu gut kam, scheint uns jedoch auf einem andern Vorfall zu beruhen, der glaubhaft in der Stadtgeschichte von Nürnberg konstatiert ist. Weigel in seinen Abbildungen der gemeinnützigsten Hauptstände etc. erzählt S. 366, daſs das Handwerk bereits im Jahre 1350 sein Wappen von Kaiser Karl IV. erhalten und dieses damals in einem roten Schilde bestanden habe, in welchem die drei durch eine Krone verbundenen Schwerter zu sehen. Die Messerer hätten dies Wappen wegen „geleisteter Treue“ erhalten, und Springinklee, dessen er auch erwähnt, habe nur vom Kaiser sich die Gnade für sein Handwerk erbeten, das

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 1: Von der ältesten Zeit bis um das Jahr 1500 n. Chr. Braunschweig, 1884, S. 860. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen01_1884/882>, abgerufen am 25.04.2024.