Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903.

Bild:
<< vorherige Seite
Dänemark.

Dänemark hat keine eigene Eisenindustrie, muss alles Eisen ein-
führen und bietet also nur als Importgebiet ein Interesse. Die Ein-
fuhr nach Dänemark stellte sich im Jahre 1893 wie folgt:

[Tabelle]

Die Länge der Eisenbahnen betrug 1897 2465 km, wovon 1750 km
Staatsbahnen waren.

Einfuhr im Jahre 1897 (nach Rentzsch).

Stabeisen     37595 Tonnen
Stahl     4420 "
Eisenbahnschienen     25309 "
Röhren     9336 "
Platten und Bleche     14181 "
Bolzen und Spieker     5975 "
Draht und Drahtwaren     5851 "
Eisenwaren und Materialien     23706 "

Die Einfuhr aus Deutschland stieg von 1889 bis 1898 bedeutend;
sie betrug 1889: 19793 Tonnen; 1892: 26328 Tonnen; 1895: 39646
Tonnen; 1898: 49792 Tonnen. Die Hauptartikel waren 1898 Eck-
und Winkeleisen 10491 Tonnen, Stab-, Radkranz- und Pflugschar-
eisen: 13912, Draht und Drahtstifte 7182 Tonnen.

Die Niederlande sind ebenfalls arm an Kohlen und Eisen.
Steinkohlen besitzen sie bei Kerkrade in der Provinz Limburg;
die Förderung betrug 1889 54400 Tonnen. Raseneisensteine findet
man in verschiedenen Provinzen, besonders in Geldern und Oberyssel,
aber die geringwertigen Erze vertragen keine hohen Transportkosten,
und es werden die geringen Mengen, die gewonnen werden, in den nahen
deutschen Hütten bei Lingen-Meppen verschmolzen. 1860 gab es in
Holland noch vier Eisenhütten, die mit Holzkohlen etwa 3000 Tonnen
Roheisen aus Raseneisenstein erbliesen. Diese konnten aber mit dem
billigen Koksroheisen nicht konkurrieren und sind längst eingegangen.
Holland muss deshalb seinen Eisenbedarf durch Einfuhr decken.


Beck, Geschichte des Eisens. 80
Dänemark.

Dänemark hat keine eigene Eisenindustrie, muſs alles Eisen ein-
führen und bietet also nur als Importgebiet ein Interesse. Die Ein-
fuhr nach Dänemark stellte sich im Jahre 1893 wie folgt:

[Tabelle]

Die Länge der Eisenbahnen betrug 1897 2465 km, wovon 1750 km
Staatsbahnen waren.

Einfuhr im Jahre 1897 (nach Rentzsch).

Stabeisen     37595 Tonnen
Stahl     4420 „
Eisenbahnschienen     25309 „
Röhren     9336 „
Platten und Bleche     14181 „
Bolzen und Spieker     5975 „
Draht und Drahtwaren     5851 „
Eisenwaren und Materialien     23706 „

Die Einfuhr aus Deutschland stieg von 1889 bis 1898 bedeutend;
sie betrug 1889: 19793 Tonnen; 1892: 26328 Tonnen; 1895: 39646
Tonnen; 1898: 49792 Tonnen. Die Hauptartikel waren 1898 Eck-
und Winkeleisen 10491 Tonnen, Stab-, Radkranz- und Pflugschar-
eisen: 13912, Draht und Drahtstifte 7182 Tonnen.

Die Niederlande sind ebenfalls arm an Kohlen und Eisen.
Steinkohlen besitzen sie bei Kerkrade in der Provinz Limburg;
die Förderung betrug 1889 54400 Tonnen. Raseneisensteine findet
man in verschiedenen Provinzen, besonders in Geldern und Oberyssel,
aber die geringwertigen Erze vertragen keine hohen Transportkosten,
und es werden die geringen Mengen, die gewonnen werden, in den nahen
deutschen Hütten bei Lingen-Meppen verschmolzen. 1860 gab es in
Holland noch vier Eisenhütten, die mit Holzkohlen etwa 3000 Tonnen
Roheisen aus Raseneisenstein erbliesen. Diese konnten aber mit dem
billigen Koksroheisen nicht konkurrieren und sind längst eingegangen.
Holland muſs deshalb seinen Eisenbedarf durch Einfuhr decken.


Beck, Geschichte des Eisens. 80
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f1281" n="1265"/>
          <fw place="top" type="header">Dänemark.</fw><lb/>
          <p><hi rendition="#g">Dänemark</hi> hat keine eigene Eisenindustrie, mu&#x017F;s alles Eisen ein-<lb/>
führen und bietet also nur als Importgebiet ein Interesse. Die Ein-<lb/>
fuhr nach Dänemark stellte sich im Jahre 1893 wie folgt:</p><lb/>
          <table>
            <row>
              <cell/>
            </row>
          </table>
          <p>Die Länge der Eisenbahnen betrug 1897 2465 km, wovon 1750 km<lb/>
Staatsbahnen waren.</p><lb/>
          <p> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Einfuhr im Jahre 1897 (nach Rentzsch)</hi>.</hi> </p><lb/>
          <list>
            <item>Stabeisen <space dim="horizontal"/> 37595 Tonnen</item><lb/>
            <item>Stahl <space dim="horizontal"/> 4420 &#x201E;</item><lb/>
            <item>Eisenbahnschienen <space dim="horizontal"/> 25309 &#x201E;</item><lb/>
            <item>Röhren <space dim="horizontal"/> 9336 &#x201E;</item><lb/>
            <item>Platten und Bleche <space dim="horizontal"/> 14181 &#x201E;</item><lb/>
            <item>Bolzen und Spieker <space dim="horizontal"/> 5975 &#x201E;</item><lb/>
            <item>Draht und Drahtwaren <space dim="horizontal"/> 5851 &#x201E;</item><lb/>
            <item>Eisenwaren und Materialien <space dim="horizontal"/> 23706 &#x201E;</item>
          </list><lb/>
          <p>Die Einfuhr aus Deutschland stieg von 1889 bis 1898 bedeutend;<lb/>
sie betrug 1889: 19793 Tonnen; 1892: 26328 Tonnen; 1895: 39646<lb/>
Tonnen; 1898: 49792 Tonnen. Die Hauptartikel waren 1898 Eck-<lb/>
und Winkeleisen 10491 Tonnen, Stab-, Radkranz- und Pflugschar-<lb/>
eisen: 13912, Draht und Drahtstifte 7182 Tonnen.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#g">Die Niederlande</hi> sind ebenfalls arm an Kohlen und Eisen.<lb/>
Steinkohlen besitzen sie bei Kerkrade in der Provinz Limburg;<lb/>
die Förderung betrug 1889 54400 Tonnen. Raseneisensteine findet<lb/>
man in verschiedenen Provinzen, besonders in Geldern und Oberyssel,<lb/>
aber die geringwertigen Erze vertragen keine hohen Transportkosten,<lb/>
und es werden die geringen Mengen, die gewonnen werden, in den nahen<lb/>
deutschen Hütten bei Lingen-Meppen verschmolzen. 1860 gab es in<lb/>
Holland noch vier Eisenhütten, die mit Holzkohlen etwa 3000 Tonnen<lb/>
Roheisen aus Raseneisenstein erbliesen. Diese konnten aber mit dem<lb/>
billigen Koksroheisen nicht konkurrieren und sind längst eingegangen.<lb/>
Holland mu&#x017F;s deshalb seinen Eisenbedarf durch Einfuhr decken.</p><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#g">Beck,</hi> Geschichte des Eisens. 80</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1265/1281] Dänemark. Dänemark hat keine eigene Eisenindustrie, muſs alles Eisen ein- führen und bietet also nur als Importgebiet ein Interesse. Die Ein- fuhr nach Dänemark stellte sich im Jahre 1893 wie folgt: Die Länge der Eisenbahnen betrug 1897 2465 km, wovon 1750 km Staatsbahnen waren. Einfuhr im Jahre 1897 (nach Rentzsch). Stabeisen 37595 Tonnen Stahl 4420 „ Eisenbahnschienen 25309 „ Röhren 9336 „ Platten und Bleche 14181 „ Bolzen und Spieker 5975 „ Draht und Drahtwaren 5851 „ Eisenwaren und Materialien 23706 „ Die Einfuhr aus Deutschland stieg von 1889 bis 1898 bedeutend; sie betrug 1889: 19793 Tonnen; 1892: 26328 Tonnen; 1895: 39646 Tonnen; 1898: 49792 Tonnen. Die Hauptartikel waren 1898 Eck- und Winkeleisen 10491 Tonnen, Stab-, Radkranz- und Pflugschar- eisen: 13912, Draht und Drahtstifte 7182 Tonnen. Die Niederlande sind ebenfalls arm an Kohlen und Eisen. Steinkohlen besitzen sie bei Kerkrade in der Provinz Limburg; die Förderung betrug 1889 54400 Tonnen. Raseneisensteine findet man in verschiedenen Provinzen, besonders in Geldern und Oberyssel, aber die geringwertigen Erze vertragen keine hohen Transportkosten, und es werden die geringen Mengen, die gewonnen werden, in den nahen deutschen Hütten bei Lingen-Meppen verschmolzen. 1860 gab es in Holland noch vier Eisenhütten, die mit Holzkohlen etwa 3000 Tonnen Roheisen aus Raseneisenstein erbliesen. Diese konnten aber mit dem billigen Koksroheisen nicht konkurrieren und sind längst eingegangen. Holland muſs deshalb seinen Eisenbedarf durch Einfuhr decken. Beck, Geschichte des Eisens. 80

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/1281
Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 1265. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/1281>, abgerufen am 25.04.2024.