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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903.

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Skandinavien 1861 bis 1870.
[Tabelle]
Skandinavien 1861 bis 1870.

Die Eisenindustrie von Schweden und Norwegen war ebenfalls
auf den Holzkohlenbetrieb angewiesen und zeigte dieser viele Ahnlich-
keit mit dem der österreichischen Alpenländer; im ganzen aber stand
er nicht auf gleicher Höhe. Es waren meist nur kleine Anlagen,
welche mit Wasserkraft betrieben wurden. 1861 zählte man nach
A. Meier 230 Hochöfen und 1300 Frischherde. Eine Hütte mit drei
Frischfeuern gehörte schon zu den grösseren. Die Eisenindustrie
Schwedens beschäftigte 15400 Arbeiter, davon 5000 im Eisenstein-
bergbau. Die schwedischen Öfen hatten meist Massengestelle, deren
schmaler Vorherd nur die halbe Breite des Gestells hatte. Der
grösste Teil des erzeugten Eisens wurde als Stabeisen ins Ausland
verkauft.

Die Tabelle auf folgender Seite giebt die Übersicht der Eisen-
produktion in den sechziger Jahren.

1862 wurden von 229 Hochöfen 221 betrieben, von denen ein
jeder durchschnittlich 137 Tage im Betriebe war und 1551/2 Centner
Roheisen in 24 Stunden produzierte.

Auf dem Werke des Baron v. Hamilton zu Boo in Nerike wurde
Torf verwendet. Hier und in Löhsfors war am meisten für die Ver-
wendung dieses Brennstoffes geschehen.


Beck, Geschichte des Eisens. 18
Skandinavien 1861 bis 1870.
[Tabelle]
Skandinavien 1861 bis 1870.

Die Eisenindustrie von Schweden und Norwegen war ebenfalls
auf den Holzkohlenbetrieb angewiesen und zeigte dieser viele Ahnlich-
keit mit dem der österreichischen Alpenländer; im ganzen aber stand
er nicht auf gleicher Höhe. Es waren meist nur kleine Anlagen,
welche mit Wasserkraft betrieben wurden. 1861 zählte man nach
A. Meier 230 Hochöfen und 1300 Frischherde. Eine Hütte mit drei
Frischfeuern gehörte schon zu den gröſseren. Die Eisenindustrie
Schwedens beschäftigte 15400 Arbeiter, davon 5000 im Eisenstein-
bergbau. Die schwedischen Öfen hatten meist Massengestelle, deren
schmaler Vorherd nur die halbe Breite des Gestells hatte. Der
gröſste Teil des erzeugten Eisens wurde als Stabeisen ins Ausland
verkauft.

Die Tabelle auf folgender Seite giebt die Übersicht der Eisen-
produktion in den sechziger Jahren.

1862 wurden von 229 Hochöfen 221 betrieben, von denen ein
jeder durchschnittlich 137 Tage im Betriebe war und 155½ Centner
Roheisen in 24 Stunden produzierte.

Auf dem Werke des Baron v. Hamilton zu Boo in Nerike wurde
Torf verwendet. Hier und in Löhsfors war am meisten für die Ver-
wendung dieses Brennstoffes geschehen.


Beck, Geschichte des Eisens. 18
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[273/0289] Skandinavien 1861 bis 1870. Skandinavien 1861 bis 1870. Die Eisenindustrie von Schweden und Norwegen war ebenfalls auf den Holzkohlenbetrieb angewiesen und zeigte dieser viele Ahnlich- keit mit dem der österreichischen Alpenländer; im ganzen aber stand er nicht auf gleicher Höhe. Es waren meist nur kleine Anlagen, welche mit Wasserkraft betrieben wurden. 1861 zählte man nach A. Meier 230 Hochöfen und 1300 Frischherde. Eine Hütte mit drei Frischfeuern gehörte schon zu den gröſseren. Die Eisenindustrie Schwedens beschäftigte 15400 Arbeiter, davon 5000 im Eisenstein- bergbau. Die schwedischen Öfen hatten meist Massengestelle, deren schmaler Vorherd nur die halbe Breite des Gestells hatte. Der gröſste Teil des erzeugten Eisens wurde als Stabeisen ins Ausland verkauft. Die Tabelle auf folgender Seite giebt die Übersicht der Eisen- produktion in den sechziger Jahren. 1862 wurden von 229 Hochöfen 221 betrieben, von denen ein jeder durchschnittlich 137 Tage im Betriebe war und 155½ Centner Roheisen in 24 Stunden produzierte. Auf dem Werke des Baron v. Hamilton zu Boo in Nerike wurde Torf verwendet. Hier und in Löhsfors war am meisten für die Ver- wendung dieses Brennstoffes geschehen. Beck, Geschichte des Eisens. 18

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 273. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/289>, abgerufen am 25.04.2024.