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Beer, Johann: Nero. Weißenfels, 1685.

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Zu deßen Unterpfand
Versetz' ich Hertz und Mund und Hand.
Flavia.
Mein Wollen ist schon da.
Durch diesen Liebes-Kuß
Verbindet Flavia
Sich mit dem Maximus.
Maximus.
Und dir/ O meine Lust/
Dir geb' ich mich zu eigen
Jn Felßen-fester Treu/
Und raff' hierbey
Den Himmel an zu Zeugen/
Dem alles ist bewust.
Beyde zusammen.
1.
Süße sind die Liebes-Kertzen
Von der Keuschheit angezündet/
Wenn ein Hertz dem andern Hertzen
Sich mit gleicher Treu verbindet/
Wenn die wahre Liebes-Brunst
Findet gleiche Gegen-Gunst.
2.
DA wird stärcker Leib und Seele/
Duppelt/ die sonst einsam waren.
Daß die Last so sehr nicht qväle/
Unterstützt man sie bey Paaren.
Kömmts denn/ daß es einen glückt/
Werden zwey dadurch erqvickt.
3.
THun und Wollen/ Hertz und Sinnen/
Und was da verborgen lieget
Treulich offenbahren können/
Macht den Menschen fast vergnüget/
Wie an denen ist zu sehn/
Die/ wie wir/ verliebet gehn.
4.
OWie manche Trauer-Stunden/
Werden mitler Zeit vergeßen/
Weil man voller Liebes-Wunden
Jn&#xfffc; der&#xfffc; Liebsten Schoß geseßen!
Jn&#xfffc; des&#xfffc;
Ein verliebter Freuden-Kuß
Hindert offt den Thränen-Fluß.
5. Jupi-
B
Zu deßen Unterpfand
Verſetz’ ich Hertz und Mund und Hand.
Flavia.
Mein Wollen iſt ſchon da.
Durch dieſen Liebes-Kuß
Verbindet Flavia
Sich mit dem Maximus.
Maximus.
Und dir/ O meine Luſt/
Dir geb’ ich mich zu eigen
Jn Felßen-feſter Treu/
Und raff’ hierbey
Den Himmel an zu Zeugen/
Dem alles iſt bewuſt.
Beyde zuſammen.
1.
Suͤße ſind die Liebes-Kertzen
Von der Keuſchheit angezuͤndet/
Wenn ein Hertz dem andern Hertzen
Sich mit gleicher Treu verbindet/
Wenn die wahre Liebes-Brunſt
Findet gleiche Gegen-Gunſt.
2.
DA wird ſtaͤrcker Leib und Seele/
Duppelt/ die ſonſt einſam waren.
Daß die Laſt ſo ſehr nicht qvaͤle/
Unterſtuͤtzt man ſie bey Paaren.
Koͤmmts denn/ daß es einen gluͤckt/
Werden zwey dadurch erqvickt.
3.
THun und Wollen/ Hertz und Sinnen/
Und was da verborgen lieget
Treulich offenbahren koͤnnen/
Macht den Menſchen faſt vergnuͤget/
Wie an denen iſt zu ſehn/
Die/ wie wir/ verliebet gehn.
4.
OWie manche Trauer-Stunden/
Werden mitler Zeit vergeßen/
Weil man voller Liebes-Wunden
Jn&#xfffc; der&#xfffc; Liebſten Schoß geſeßen!
Jn&#xfffc; des&#xfffc;
Ein verliebter Freuden-Kuß
Hindert offt den Thraͤnen-Fluß.
5. Jupi-
B
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[0013] Zu deßen Unterpfand Verſetz’ ich Hertz und Mund und Hand. Flavia. Mein Wollen iſt ſchon da. Durch dieſen Liebes-Kuß Verbindet Flavia Sich mit dem Maximus. Maximus. Und dir/ O meine Luſt/ Dir geb’ ich mich zu eigen Jn Felßen-feſter Treu/ Und raff’ hierbey Den Himmel an zu Zeugen/ Dem alles iſt bewuſt. Beyde zuſammen. 1. Suͤße ſind die Liebes-Kertzen Von der Keuſchheit angezuͤndet/ Wenn ein Hertz dem andern Hertzen Sich mit gleicher Treu verbindet/ Wenn die wahre Liebes-Brunſt Findet gleiche Gegen-Gunſt. 2. DA wird ſtaͤrcker Leib und Seele/ Duppelt/ die ſonſt einſam waren. Daß die Laſt ſo ſehr nicht qvaͤle/ Unterſtuͤtzt man ſie bey Paaren. Koͤmmts denn/ daß es einen gluͤckt/ Werden zwey dadurch erqvickt. 3. THun und Wollen/ Hertz und Sinnen/ Und was da verborgen lieget Treulich offenbahren koͤnnen/ Macht den Menſchen faſt vergnuͤget/ Wie an denen iſt zu ſehn/ Die/ wie wir/ verliebet gehn. 4. OWie manche Trauer-Stunden/ Werden mitler Zeit vergeßen/ Weil man voller Liebes-Wunden Jn&#xfffc; der&#xfffc; Liebſten Schoß geſeßen! Jn&#xfffc; des&#xfffc; Ein verliebter Freuden-Kuß Hindert offt den Thraͤnen-Fluß. 5. Jupi- B

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Zitationshilfe: Beer, Johann: Nero. Weißenfels, 1685, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beer_nero_1685/13>, abgerufen am 19.04.2024.