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Benner, Johann Hermann: Die Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 2. Gießen, 1747.

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anderer Theil.
erwiesen werden, daß der dreieinige GOtt, als
urheber der H. schrift, diese zur seeligkeit ohnent-

behrliche
ander gesetzt ist/ s. 10. Und noch weiter
s. 11. 12. da ist die theologische confu-
sion draus worden/ die am tage ist.
Da sind die miserablen hundert und
zwanzig/ oder 130. machtsprüche jung
worden/ die man vor die urewige Gott-
heit Christi hat angeführet/ davon ih-
rer nicht zehen beweisen/ und davon ih-
rer etwa sechs und neunzig/ das gegen-
theil zu beweisen scheinen. Das ist die
natürliche folge des gemeinmachens/

(catholisation) tiefer/ und vom H. Geist
sich vorbehaltener herzwarheiten/ und
deren eintrichterung in die köpfe.
Ob
jemals ein Arianer, Socinianer, oder ge-
fliesentlicher religionsspötter, so freventlich
und boshaftig gegen die zeugnisse der heili-
gen schrift, geredet habe, das will ich dem
christlicher leser anheungeben. Jedoch re-
det dieser verwirte mensch, bei seinen brü-
dern, so oft es ihm nur einfält, von der
confusion der theologie. Sein erstes wort,
das er im jahr 1746. in der versamlung
hören läset, und damit er, anstat eines ge-
bets, seine predig anhebet, ist ein giftiger
hohnspruch, gegen die warheiten der christ-
lichen religion: meine geschwister! wie-
der
Herrnhut. II. Th. K

anderer Theil.
erwieſen werden, daß der dreieinige GOtt, als
urheber der H. ſchrift, dieſe zur ſeeligkeit ohnent-

behrliche
ander geſetzt iſt/ ſ. 10. Und noch weiter
ſ. 11. 12. da iſt die theologiſche confu-
ſion draus worden/ die am tage iſt.
Da ſind die miſerablen hundert und
zwanzig/ oder 130. machtſpruͤche jung
worden/ die man vor die urewige Gott-
heit Chriſti hat angefuͤhret/ davon ih-
rer nicht zehen beweiſen/ und davon ih-
rer etwa ſechs und neunzig/ das gegen-
theil zu beweiſen ſcheinen. Das iſt die
natuͤrliche folge des gemeinmachens/

(catholiſation) tiefer/ und vom H. Geiſt
ſich vorbehaltener herzwarheiten/ und
deren eintrichterung in die koͤpfe.
Ob
jemals ein Arianer, Socinianer, oder ge-
flieſentlicher religionsſpoͤtter, ſo freventlich
und boshaftig gegen die zeugniſſe der heili-
gen ſchrift, geredet habe, das will ich dem
chriſtlicher leſer anheungeben. Jedoch re-
det dieſer verwirte menſch, bei ſeinen bruͤ-
dern, ſo oft es ihm nur einfaͤlt, von der
confuſion der theologie. Sein erſtes wort,
das er im jahr 1746. in der verſamlung
hoͤren laͤſet, und damit er, anſtat eines ge-
bets, ſeine predig anhebet, iſt ein giftiger
hohnſpruch, gegen die warheiten der chriſt-
lichen religion: meine geſchwiſter! wie-
der
Herrnhut. II. Th. K
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[145/0155] anderer Theil. erwieſen werden, daß der dreieinige GOtt, als urheber der H. ſchrift, dieſe zur ſeeligkeit ohnent- behrliche (*) (*) ander geſetzt iſt/ ſ. 10. Und noch weiter ſ. 11. 12. da iſt die theologiſche confu- ſion draus worden/ die am tage iſt. Da ſind die miſerablen hundert und zwanzig/ oder 130. machtſpruͤche jung worden/ die man vor die urewige Gott- heit Chriſti hat angefuͤhret/ davon ih- rer nicht zehen beweiſen/ und davon ih- rer etwa ſechs und neunzig/ das gegen- theil zu beweiſen ſcheinen. Das iſt die natuͤrliche folge des gemeinmachens/ (catholiſation) tiefer/ und vom H. Geiſt ſich vorbehaltener herzwarheiten/ und deren eintrichterung in die koͤpfe. Ob jemals ein Arianer, Socinianer, oder ge- flieſentlicher religionsſpoͤtter, ſo freventlich und boshaftig gegen die zeugniſſe der heili- gen ſchrift, geredet habe, das will ich dem chriſtlicher leſer anheungeben. Jedoch re- det dieſer verwirte menſch, bei ſeinen bruͤ- dern, ſo oft es ihm nur einfaͤlt, von der confuſion der theologie. Sein erſtes wort, das er im jahr 1746. in der verſamlung hoͤren laͤſet, und damit er, anſtat eines ge- bets, ſeine predig anhebet, iſt ein giftiger hohnſpruch, gegen die warheiten der chriſt- lichen religion: meine geſchwiſter! wie- der Herrnhut. II. Th. K

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Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Die Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 2. Gießen, 1747, S. 145. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey02_1747/155>, abgerufen am 28.03.2024.