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Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748.

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Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
(§. 82. 83. 84.) Also kan das Ausgebären,
selbst nach den Zinzendorfischen Grundsätzen
kein persönlich Kennzeichen des heiligen Gei-
stes seyn.

§. 87.

2) Nach Zinzendorfs Grundsatz komt die
Heiligung/ Lebendigmachung und so fort,
dem Vater
(*) so wohl als dem heiligen

Geiste
diejenige würcklich derselben theilhaftig
macht, die sich in seine Ordnung schiken.
Summa, alle geseegnete Würkungen,
die sich mit dem Gnadenberuf anfan-
gen, und mit dem ewigen Leben be-
schliessen.
Wie der seelige Doctor Lu-
ther in der Erklärung des dritten Arti-
kels, sie fürtreflich zusammen fasset.
Alles, was der heilige Geist an einer
gläubigen Seele thut, bis sie ins ewige
Leben eingehet, ist nach Zinzendorfs
Begrif, die Mutterschaft des heiligen
Geistes, (§. 83.) also ist diese Mutter-
schaft/
oder das Ausgebären, in so weit
eine und eben die Sache, welche die
christliche Kirche von Anbegin bis daher
die Heiligung nennet.
(*) Was will Zinzendorf antworten, wann
sich der Sohn GOTTes einen guten
Hirten
nennet? Joh. 10, 1. f. der
seine

Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
(§. 82. 83. 84.) Alſo kan das Ausgebaͤren,
ſelbſt nach den Zinzendorfiſchen Grundſaͤtzen
kein perſoͤnlich Kennzeichen des heiligen Gei-
ſtes ſeyn.

§. 87.

2) Nach Zinzendorfs Grundſatz komt die
Heiligung/ Lebendigmachung und ſo fort,
dem Vater
(*) ſo wohl als dem heiligen

Geiſte
diejenige wuͤrcklich derſelben theilhaftig
macht, die ſich in ſeine Ordnung ſchiken.
Summa, alle geſeegnete Wuͤrkungen,
die ſich mit dem Gnadenberuf anfan-
gen, und mit dem ewigen Leben be-
ſchlieſſen.
Wie der ſeelige Doctor Lu-
ther in der Erklaͤrung des dritten Arti-
kels, ſie fuͤrtreflich zuſammen faſſet.
Alles, was der heilige Geiſt an einer
glaͤubigen Seele thut, bis ſie ins ewige
Leben eingehet, iſt nach Zinzendorfs
Begrif, die Mutterſchaft des heiligen
Geiſtes, (§. 83.) alſo iſt dieſe Mutter-
ſchaft/
oder das Ausgebaͤren, in ſo weit
eine und eben die Sache, welche die
chriſtliche Kirche von Anbegin bis daher
die Heiligung nennet.
(*) Was will Zinzendorf antworten, wann
ſich der Sohn GOTTes einen guten
Hirten
nennet? Joh. 10, 1. f. der
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[158/0174] Herrnhuterey in ihrer Schalkheit (§. 82. 83. 84.) Alſo kan das Ausgebaͤren, ſelbſt nach den Zinzendorfiſchen Grundſaͤtzen kein perſoͤnlich Kennzeichen des heiligen Gei- ſtes ſeyn. §. 87. 2) Nach Zinzendorfs Grundſatz komt die Heiligung/ Lebendigmachung und ſo fort, dem Vater (*) ſo wohl als dem heiligen Geiſte (*) (*) Was will Zinzendorf antworten, wann ſich der Sohn GOTTes einen guten Hirten nennet? Joh. 10, 1. f. der ſeine (*) diejenige wuͤrcklich derſelben theilhaftig macht, die ſich in ſeine Ordnung ſchiken. Summa, alle geſeegnete Wuͤrkungen, die ſich mit dem Gnadenberuf anfan- gen, und mit dem ewigen Leben be- ſchlieſſen. Wie der ſeelige Doctor Lu- ther in der Erklaͤrung des dritten Arti- kels, ſie fuͤrtreflich zuſammen faſſet. Alles, was der heilige Geiſt an einer glaͤubigen Seele thut, bis ſie ins ewige Leben eingehet, iſt nach Zinzendorfs Begrif, die Mutterſchaft des heiligen Geiſtes, (§. 83.) alſo iſt dieſe Mutter- ſchaft/ oder das Ausgebaͤren, in ſo weit eine und eben die Sache, welche die chriſtliche Kirche von Anbegin bis daher die Heiligung nennet.

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Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748, S. 158. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey03_1748/174>, abgerufen am 28.03.2024.