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Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748.

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dritter Theil.
der Menschen ist, als allgemein die Schöpfung,
dadurch der Vater sich äusserlich und zueig-
nungsweise nach seiner Person, von den an-
dern Personen unterschieden hat?

§. 50.

Jch will 3) das dritte nicht vergessen. Was
in der geistlichen Ehe dem Sohn GOttes als
zugleich wahren Menschen, alleine, und beson-
ders, vor den übrigen Personen der Gottheit
eigen ist; das machet die gantze Ehe keineswe-
ges aus, sondern es ist nur ein Theil davon.
(§. 47.) Das übrige hat der Sohn alles ge-
mein, mit dem Vater und dem heiligen Geist.
Wann wir eine solche Geheimnisvolle Gemein-
schaft mit dem Sohne haben, so ist sie auch
mit dem Vater, wie 1. Joh. 1, 3. ausdrück-
lich bezeuget wird. Und wann wir ein Geist
werden mit dem Vater und dem Sohne, so
sind wir eben dieses mit dem heiligen Geist.
Siehe 1. Cor. 6, 17. 19. wo das Gleichnis
ebenfalls von der Ehe hergenommen ist, wann
von unserer Vereinigung mit dem heil. Geiste,
geredet wird. Die Ehlichung geschiehet in der
Wiedergeburt, und damit verknüpften Recht-
fertigung und Annehmung der Gläubigen zu
einem göttlichen Eigenthum. (§. 46.) Die
Wiedergeburt wird selbst von Zinzendorf dem
Vater als ein persönliches Kennzeichen zuge-
schrieben. (§. 43.) Der Fortgang dieser Ver-
einigung, oder der geistliche Ehestand, findet

sich

dritter Theil.
der Menſchen iſt, als allgemein die Schoͤpfung,
dadurch der Vater ſich aͤuſſerlich und zueig-
nungsweiſe nach ſeiner Perſon, von den an-
dern Perſonen unterſchieden hat?

§. 50.

Jch will 3) das dritte nicht vergeſſen. Was
in der geiſtlichen Ehe dem Sohn GOttes als
zugleich wahren Menſchen, alleine, und beſon-
ders, vor den uͤbrigen Perſonen der Gottheit
eigen iſt; das machet die gantze Ehe keineswe-
ges aus, ſondern es iſt nur ein Theil davon.
(§. 47.) Das uͤbrige hat der Sohn alles ge-
mein, mit dem Vater und dem heiligen Geiſt.
Wann wir eine ſolche Geheimnisvolle Gemein-
ſchaft mit dem Sohne haben, ſo iſt ſie auch
mit dem Vater, wie 1. Joh. 1, 3. ausdruͤck-
lich bezeuget wird. Und wann wir ein Geiſt
werden mit dem Vater und dem Sohne, ſo
ſind wir eben dieſes mit dem heiligen Geiſt.
Siehe 1. Cor. 6, 17. 19. wo das Gleichnis
ebenfalls von der Ehe hergenommen iſt, wann
von unſerer Vereinigung mit dem heil. Geiſte,
geredet wird. Die Ehlichung geſchiehet in der
Wiedergeburt, und damit verknuͤpften Recht-
fertigung und Annehmung der Glaͤubigen zu
einem goͤttlichen Eigenthum. (§. 46.) Die
Wiedergeburt wird ſelbſt von Zinzendorf dem
Vater als ein perſoͤnliches Kennzeichen zuge-
ſchrieben. (§. 43.) Der Fortgang dieſer Ver-
einigung, oder der geiſtliche Eheſtand, findet

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[61/0077] dritter Theil. der Menſchen iſt, als allgemein die Schoͤpfung, dadurch der Vater ſich aͤuſſerlich und zueig- nungsweiſe nach ſeiner Perſon, von den an- dern Perſonen unterſchieden hat? §. 50. Jch will 3) das dritte nicht vergeſſen. Was in der geiſtlichen Ehe dem Sohn GOttes als zugleich wahren Menſchen, alleine, und beſon- ders, vor den uͤbrigen Perſonen der Gottheit eigen iſt; das machet die gantze Ehe keineswe- ges aus, ſondern es iſt nur ein Theil davon. (§. 47.) Das uͤbrige hat der Sohn alles ge- mein, mit dem Vater und dem heiligen Geiſt. Wann wir eine ſolche Geheimnisvolle Gemein- ſchaft mit dem Sohne haben, ſo iſt ſie auch mit dem Vater, wie 1. Joh. 1, 3. ausdruͤck- lich bezeuget wird. Und wann wir ein Geiſt werden mit dem Vater und dem Sohne, ſo ſind wir eben dieſes mit dem heiligen Geiſt. Siehe 1. Cor. 6, 17. 19. wo das Gleichnis ebenfalls von der Ehe hergenommen iſt, wann von unſerer Vereinigung mit dem heil. Geiſte, geredet wird. Die Ehlichung geſchiehet in der Wiedergeburt, und damit verknuͤpften Recht- fertigung und Annehmung der Glaͤubigen zu einem goͤttlichen Eigenthum. (§. 46.) Die Wiedergeburt wird ſelbſt von Zinzendorf dem Vater als ein perſoͤnliches Kennzeichen zuge- ſchrieben. (§. 43.) Der Fortgang dieſer Ver- einigung, oder der geiſtliche Eheſtand, findet ſich

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Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748, S. 61. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey03_1748/77>, abgerufen am 25.04.2024.