Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748.

Bild:
<< vorherige Seite

dritter Theil.
(§. 82.) welche ebenfals dem Sohn GOttes
alleine, als sein persönliches Kennzeichen, mit
Ausschliessung des Vaters und heiligen Gei-
stes, (§. 40.) zukommen soll.

§. 84.

Das Ausgebären ist das Muttergeschäfte
des heiligen Geistes. (§. 5. 79. 80.) Weil
nun das Muttergeschäfte in obgedachten (§.
83.) Verrichtungen bestehen soll; so muß das
Ausgebären nichts anders seyn, als ein Jn-
begrif aller dieser Geschäfte des heiligen Gei-
stes, welche sich anfangen gleich nach Mit-
theilung des Glaubens, oder Erzeugung/
und fortwähren bis zu dem Uebergang der
Seele, in die Arme ihres Mannes, (§. 82.)
das ist, bis zu dem Eingang der Gläubigen
in die künftige Herrlichkeit. Jch wolte nun
den Mutterleib des heiligen Geistes auf eine
GOtt anständige Weise auch gerne erklären,
und sagen, es seye die Verhältnis der Kraft
und Liebe des heiligen Geistes gegen die

Gläu-
Aber es hätte Zinzendorf eben daraus
lernen sollen, wie verwegen es gehandelt
seye, die Wercke GOttes an den Crea-
turen, im Natur- und Gnadenreich, also
zu trennen, daß man mit Ausschliessung
der übrigen Personen, sie nur einer bey-
legen will.

dritter Theil.
(§. 82.) welche ebenfals dem Sohn GOttes
alleine, als ſein perſoͤnliches Kennzeichen, mit
Ausſchlieſſung des Vaters und heiligen Gei-
ſtes, (§. 40.) zukommen ſoll.

§. 84.

Das Ausgebaͤren iſt das Muttergeſchaͤfte
des heiligen Geiſtes. (§. 5. 79. 80.) Weil
nun das Muttergeſchaͤfte in obgedachten (§.
83.) Verrichtungen beſtehen ſoll; ſo muß das
Ausgebaͤren nichts anders ſeyn, als ein Jn-
begrif aller dieſer Geſchaͤfte des heiligen Gei-
ſtes, welche ſich anfangen gleich nach Mit-
theilung des Glaubens, oder Erzeugung/
und fortwaͤhren bis zu dem Uebergang der
Seele, in die Arme ihres Mannes, (§. 82.)
das iſt, bis zu dem Eingang der Glaͤubigen
in die kuͤnftige Herrlichkeit. Jch wolte nun
den Mutterleib des heiligen Geiſtes auf eine
GOtt anſtaͤndige Weiſe auch gerne erklaͤren,
und ſagen, es ſeye die Verhaͤltnis der Kraft
und Liebe des heiligen Geiſtes gegen die

Glaͤu-
Aber es haͤtte Zinzendorf eben daraus
lernen ſollen, wie verwegen es gehandelt
ſeye, die Wercke GOttes an den Crea-
turen, im Natur- und Gnadenreich, alſo
zu trennen, daß man mit Ausſchlieſſung
der uͤbrigen Perſonen, ſie nur einer bey-
legen will.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0171" n="155"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">dritter Theil.</hi></fw><lb/>
(§. 82.) welche ebenfals dem Sohn GOttes<lb/>
alleine, als &#x017F;ein per&#x017F;o&#x0364;nliches Kennzeichen, mit<lb/>
Aus&#x017F;chlie&#x017F;&#x017F;ung des Vaters und heiligen Gei-<lb/>
&#x017F;tes, (§. 40.) zukommen &#x017F;oll.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 84.</head><lb/>
              <p>Das Ausgeba&#x0364;ren i&#x017F;t das Mutterge&#x017F;cha&#x0364;fte<lb/>
des heiligen Gei&#x017F;tes. (§. 5. 79. 80.) Weil<lb/>
nun das Mutterge&#x017F;cha&#x0364;fte in obgedachten (§.<lb/>
83.) Verrichtungen be&#x017F;tehen &#x017F;oll; &#x017F;o muß das<lb/><hi rendition="#fr">Ausgeba&#x0364;ren</hi> nichts anders &#x017F;eyn, als ein Jn-<lb/>
begrif aller die&#x017F;er Ge&#x017F;cha&#x0364;fte des heiligen Gei-<lb/>
&#x017F;tes, welche &#x017F;ich anfangen gleich nach Mit-<lb/>
theilung des Glaubens, oder <hi rendition="#fr">Erzeugung/</hi><lb/>
und fortwa&#x0364;hren bis zu dem Uebergang der<lb/>
Seele, in die Arme ihres Mannes, (§. 82.)<lb/>
das i&#x017F;t, bis zu dem Eingang der Gla&#x0364;ubigen<lb/>
in die ku&#x0364;nftige Herrlichkeit. Jch wolte nun<lb/>
den <hi rendition="#fr">Mutterleib</hi> des heiligen Gei&#x017F;tes auf eine<lb/>
GOtt an&#x017F;ta&#x0364;ndige Wei&#x017F;e auch gerne erkla&#x0364;ren,<lb/>
und &#x017F;agen, es &#x017F;eye die Verha&#x0364;ltnis der Kraft<lb/>
und Liebe des heiligen Gei&#x017F;tes gegen die<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Gla&#x0364;u-</fw><lb/><note xml:id="seg2pn_24_2" prev="#seg2pn_24_1" place="foot" n="(**)">Aber es ha&#x0364;tte Zinzendorf eben daraus<lb/>
lernen &#x017F;ollen, wie verwegen es gehandelt<lb/>
&#x017F;eye, die Wercke GOttes an den Crea-<lb/>
turen, im Natur- und Gnadenreich, al&#x017F;o<lb/>
zu trennen, daß man mit Aus&#x017F;chlie&#x017F;&#x017F;ung<lb/>
der u&#x0364;brigen Per&#x017F;onen, &#x017F;ie nur einer bey-<lb/>
legen will.</note><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[155/0171] dritter Theil. (§. 82.) welche ebenfals dem Sohn GOttes alleine, als ſein perſoͤnliches Kennzeichen, mit Ausſchlieſſung des Vaters und heiligen Gei- ſtes, (§. 40.) zukommen ſoll. §. 84. Das Ausgebaͤren iſt das Muttergeſchaͤfte des heiligen Geiſtes. (§. 5. 79. 80.) Weil nun das Muttergeſchaͤfte in obgedachten (§. 83.) Verrichtungen beſtehen ſoll; ſo muß das Ausgebaͤren nichts anders ſeyn, als ein Jn- begrif aller dieſer Geſchaͤfte des heiligen Gei- ſtes, welche ſich anfangen gleich nach Mit- theilung des Glaubens, oder Erzeugung/ und fortwaͤhren bis zu dem Uebergang der Seele, in die Arme ihres Mannes, (§. 82.) das iſt, bis zu dem Eingang der Glaͤubigen in die kuͤnftige Herrlichkeit. Jch wolte nun den Mutterleib des heiligen Geiſtes auf eine GOtt anſtaͤndige Weiſe auch gerne erklaͤren, und ſagen, es ſeye die Verhaͤltnis der Kraft und Liebe des heiligen Geiſtes gegen die Glaͤu- (**) (**) Aber es haͤtte Zinzendorf eben daraus lernen ſollen, wie verwegen es gehandelt ſeye, die Wercke GOttes an den Crea- turen, im Natur- und Gnadenreich, alſo zu trennen, daß man mit Ausſchlieſſung der uͤbrigen Perſonen, ſie nur einer bey- legen will.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey03_1748
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey03_1748/171
Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748, S. 155. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey03_1748/171>, abgerufen am 25.04.2024.