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Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748.

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Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
Da nun der Mutter-Name ein verblüm-

ter
einem Gesangbuche die Lieder vom
heiligen Geist lieset -- -- bald heist er
Vater, bald Seelenbräutigam -- --
bald Finger, bald Hort, bald Fels,
bald Schild -- -- und wenn mans
recht ansiehet so ists ein Galima-
thias, ohne Sinn und Verstand, da-
mit man den
Unitariis nur was zu la-
chen macht, als wüste man nicht,
was man der dritten Person in der
GOttheit recht zu thun geben solte.

Es wird gleichviel seyn, ob der Satan
dieses unmittelbar, oder ob er es durch den
Zinzendorfischen Mund redet. Gnug, daß
es der alten Schlange Geifer ist. Dann
alle diese Benennungen gebrauchet der
heilige Geist selbst in der Schrift, und
zwar von GOtt, mithin auch von sich
selbst. Wann nun diese Worte weder
Sinn noch Verstand haben, und nur
den Feinden der Dreyeinigkeit etwas
zu lachen
geben, so fällt diese gantze Be-
schuldigung nicht auf das Gesangbuch,
wie Zinzendorf vorgibt, sondern auf
GOtt, der in seinem Wort so reden soll,
daß man sich schämen muß es zu lesen,
weil es, als ein Galimathias, keinen
Sinn

Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
Da nun der Mutter-Name ein verbluͤm-

ter
einem Geſangbuche die Lieder vom
heiligen Geiſt lieſet — — bald heiſt er
Vater, bald Seelenbraͤutigam — —
bald Finger, bald Hort, bald Fels,
bald Schild — — und wenn mans
recht anſiehet ſo iſts ein Galima-
thias, ohne Sinn und Verſtand, da-
mit man den
Unitariis nur was zu la-
chen macht, als wuͤſte man nicht,
was man der dritten Perſon in der
GOttheit recht zu thun geben ſolte.

Es wird gleichviel ſeyn, ob der Satan
dieſes unmittelbar, oder ob er es durch den
Zinzendorfiſchen Mund redet. Gnug, daß
es der alten Schlange Geifer iſt. Dann
alle dieſe Benennungen gebrauchet der
heilige Geiſt ſelbſt in der Schrift, und
zwar von GOtt, mithin auch von ſich
ſelbſt. Wann nun dieſe Worte weder
Sinn noch Verſtand haben, und nur
den Feinden der Dreyeinigkeit etwas
zu lachen
geben, ſo faͤllt dieſe gantze Be-
ſchuldigung nicht auf das Geſangbuch,
wie Zinzendorf vorgibt, ſondern auf
GOtt, der in ſeinem Wort ſo reden ſoll,
daß man ſich ſchaͤmen muß es zu leſen,
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[164/0180] Herrnhuterey in ihrer Schalkheit Da nun der Mutter-Name ein verbluͤm- ter (*) (*) einem Geſangbuche die Lieder vom heiligen Geiſt lieſet — — bald heiſt er Vater, bald Seelenbraͤutigam — — bald Finger, bald Hort, bald Fels, bald Schild — — und wenn mans recht anſiehet ſo iſts ein Galima- thias, ohne Sinn und Verſtand, da- mit man den Unitariis nur was zu la- chen macht, als wuͤſte man nicht, was man der dritten Perſon in der GOttheit recht zu thun geben ſolte. Es wird gleichviel ſeyn, ob der Satan dieſes unmittelbar, oder ob er es durch den Zinzendorfiſchen Mund redet. Gnug, daß es der alten Schlange Geifer iſt. Dann alle dieſe Benennungen gebrauchet der heilige Geiſt ſelbſt in der Schrift, und zwar von GOtt, mithin auch von ſich ſelbſt. Wann nun dieſe Worte weder Sinn noch Verſtand haben, und nur den Feinden der Dreyeinigkeit etwas zu lachen geben, ſo faͤllt dieſe gantze Be- ſchuldigung nicht auf das Geſangbuch, wie Zinzendorf vorgibt, ſondern auf GOtt, der in ſeinem Wort ſo reden ſoll, daß man ſich ſchaͤmen muß es zu leſen, weil es, als ein Galimathias, keinen Sinn

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Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748, S. 164. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey03_1748/180>, abgerufen am 29.03.2024.