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Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748.

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Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
gegen (*) seinen Willen in die Welt ge-
schrieben. Dnan er schreibet es hier selbst,
und rühmt sich seiner Schalckheit, wie die zu
Sodom. Es dienet ferner b) darzu, daß
man siehet, wer der Stifter und Meister sei-
ner Gemeinen ist. Dann sein Fund (wie er
oben selber spricht) oder Lehre von dieser so-
genanten Warheit, ist eine Grundlehre sei-

ner
(*) Sonst würde er sich mit seiner schlan-
genartigen Krümme behelfen, und in den
Schlupfwinckel kriechen wollen, den er
sonst gefunden hat; wie sein Bekentnis in
den naturellen Reflexionen Stück 3. s.
24. lautet: daß aber freylich manch
Wörtgen in meinen an die Hertzen
und Ohren
(corda & aures intelligen-
tium
) deren die mich verstehen, gantz
allein
(privative) gerichteten und mit
meinem stracks entgegen laufenden
(directen) Unwillen in der Welt her-
umgehenden Reden und Gedichten
befindlich, dessen genauesten Zusam-
menhang mit der Augspurgischen
Confeßion ihrer viele nicht einsehen;
das glaube ich, und bedaure es, und
weiß nicht zu helfen? der fehler liegt
aber wohl mehr in dem Leser als in den
Lection.

Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
gegen (*) ſeinen Willen in die Welt ge-
ſchrieben. Dnan er ſchreibet es hier ſelbſt,
und ruͤhmt ſich ſeiner Schalckheit, wie die zu
Sodom. Es dienet ferner b) darzu, daß
man ſiehet, wer der Stifter und Meiſter ſei-
ner Gemeinen iſt. Dann ſein Fund (wie er
oben ſelber ſpricht) oder Lehre von dieſer ſo-
genanten Warheit, iſt eine Grundlehre ſei-

ner
(*) Sonſt wuͤrde er ſich mit ſeiner ſchlan-
genartigen Kruͤmme behelfen, und in den
Schlupfwinckel kriechen wollen, den er
ſonſt gefunden hat; wie ſein Bekentnis in
den naturellen Reflexionen Stuͤck 3. ſ.
24. lautet: daß aber freylich manch
Woͤrtgen in meinen an die Hertzen
und Ohren
(corda & aures intelligen-
tium
) deren die mich verſtehen, gantz
allein
(privative) gerichteten und mit
meinem ſtracks entgegen laufenden
(directen) Unwillen in der Welt her-
umgehenden Reden und Gedichten
befindlich, deſſen genaueſten Zuſam-
menhang mit der Augſpurgiſchen
Confeßion ihrer viele nicht einſehen;
das glaube ich, und bedaure es, und
weiß nicht zu helfen? der fehler liegt
aber wohl mehr in dem Leſer als in den
Lection.
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[250/0266] Herrnhuterey in ihrer Schalkheit gegen (*) ſeinen Willen in die Welt ge- ſchrieben. Dnan er ſchreibet es hier ſelbſt, und ruͤhmt ſich ſeiner Schalckheit, wie die zu Sodom. Es dienet ferner b) darzu, daß man ſiehet, wer der Stifter und Meiſter ſei- ner Gemeinen iſt. Dann ſein Fund (wie er oben ſelber ſpricht) oder Lehre von dieſer ſo- genanten Warheit, iſt eine Grundlehre ſei- ner (*) Sonſt wuͤrde er ſich mit ſeiner ſchlan- genartigen Kruͤmme behelfen, und in den Schlupfwinckel kriechen wollen, den er ſonſt gefunden hat; wie ſein Bekentnis in den naturellen Reflexionen Stuͤck 3. ſ. 24. lautet: daß aber freylich manch Woͤrtgen in meinen an die Hertzen und Ohren (corda & aures intelligen- tium) deren die mich verſtehen, gantz allein (privative) gerichteten und mit meinem ſtracks entgegen laufenden (directen) Unwillen in der Welt her- umgehenden Reden und Gedichten befindlich, deſſen genaueſten Zuſam- menhang mit der Augſpurgiſchen Confeßion ihrer viele nicht einſehen; das glaube ich, und bedaure es, und weiß nicht zu helfen? der fehler liegt aber wohl mehr in dem Leſer als in den Lection.

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Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748, S. 250. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey03_1748/266>, abgerufen am 29.03.2024.