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Benner, Johann Hermann: Christliches Bedencken von dem vorsetzlichen Meineid. Frankfurt (Main) u. a., 1739.

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von dem vorsetzlichen Meineid.
§. 4.

Das wichtigste bey dem Eid-
schwur, den ein Christ ableget, und
das entsetzlichste vor einen, der mit
Meineid schwanger gehet, bestehet
noch darinnen, daß ein Schwörender,
im Fall er die Wahrheit im allerge-
ringsten wissentlich verletzen werde,
auf sein Antheil an JEsu Christo, in
Zeit und Ewigkeit entsaget. Er will
auf ewig von dem eintzigen Heiland
verbannet seyn, und fodert von GOtt,
daß Er seiner nicht verschonen, son-
dern gerecht richten, und andern da-
durch ein Beyspiel setzen solle. Er
fodert dieses von dem allwissenden,
gerechten und allmächtigen Richter al-
les Fleisches, welcher einen Tag gese-
tzet hat, an welchem wir alle vor ihm
erscheinen, und die Gedancken aller
Hertzen offenbar werden müssen.

damit
von dem vorſetzlichen Meineid.
§. 4.

Das wichtigſte bey dem Eid-
ſchwur, den ein Chriſt ableget, und
das entſetzlichſte vor einen, der mit
Meineid ſchwanger gehet, beſtehet
noch darinnen, daß ein Schwoͤrender,
im Fall er die Wahrheit im allerge-
ringſten wiſſentlich verletzen werde,
auf ſein Antheil an JEſu Chriſto, in
Zeit und Ewigkeit entſaget. Er will
auf ewig von dem eintzigen Heiland
verbannet ſeyn, und fodert von GOtt,
daß Er ſeiner nicht verſchonen, ſon-
dern gerecht richten, und andern da-
durch ein Beyſpiel ſetzen ſolle. Er
fodert dieſes von dem allwiſſenden,
gerechten und allmaͤchtigen Richter al-
les Fleiſches, welcher einen Tag geſe-
tzet hat, an welchem wir alle vor ihm
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Hertzen offenbar werden muͤſſen.

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[11/0015] von dem vorſetzlichen Meineid. §. 4. Das wichtigſte bey dem Eid- ſchwur, den ein Chriſt ableget, und das entſetzlichſte vor einen, der mit Meineid ſchwanger gehet, beſtehet noch darinnen, daß ein Schwoͤrender, im Fall er die Wahrheit im allerge- ringſten wiſſentlich verletzen werde, auf ſein Antheil an JEſu Chriſto, in Zeit und Ewigkeit entſaget. Er will auf ewig von dem eintzigen Heiland verbannet ſeyn, und fodert von GOtt, daß Er ſeiner nicht verſchonen, ſon- dern gerecht richten, und andern da- durch ein Beyſpiel ſetzen ſolle. Er fodert dieſes von dem allwiſſenden, gerechten und allmaͤchtigen Richter al- les Fleiſches, welcher einen Tag geſe- tzet hat, an welchem wir alle vor ihm erſcheinen, und die Gedancken aller Hertzen offenbar werden muͤſſen. damit

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Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Christliches Bedencken von dem vorsetzlichen Meineid. Frankfurt (Main) u. a., 1739, S. 11. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_meineid_1739/15>, abgerufen am 20.04.2024.