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Benner, Johann Hermann: Christliches Bedencken von dem vorsetzlichen Meineid. Frankfurt (Main) u. a., 1739.

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Christliches Bedencken
Gleichwie ich, wann er dieses nicht an
mir erfüllet, ihn vor einen solchen
GOTT weder achten noch bekennen
will, von nun an biß in Ewigkeit.
Worzu dann der grose GOtt, der die-
ses höret, und der im Gericht zugegen
ist, sein Amen spricht, und sich dar-
zu, was der Schwörende so feyerlich
fodert und begehret, kraft seines Be-
fehls, und seiner drohenden Gerech-
tigkeit, so gleich erbietet. Mann sie-
het hieraus, daß der Eidschwur eines
Christen noch weit mehr Verbindlich-
keit enthalte, als der Eid eines Un-
glaubigen, der Christum nicht erken-
net. Folglich muß auch die Strafe
des Meineides bey | Christen erschreck-
licher seyn, als bey denen die drausen
sind.

§. 5.

Chriſtliches Bedencken
Gleichwie ich, wann er dieſes nicht an
mir erfuͤllet, ihn vor einen ſolchen
GOTT weder achten noch bekennen
will, von nun an biß in Ewigkeit.
Worzu dann der groſe GOtt, der die-
ſes hoͤret, und der im Gericht zugegen
iſt, ſein Amen ſpricht, und ſich dar-
zu, was der Schwoͤrende ſo feyerlich
fodert und begehret, kraft ſeines Be-
fehls, und ſeiner drohenden Gerech-
tigkeit, ſo gleich erbietet. Mann ſie-
het hieraus, daß der Eidſchwur eines
Chriſten noch weit mehr Verbindlich-
keit enthalte, als der Eid eines Un-
glaubigen, der Chriſtum nicht erken-
net. Folglich muß auch die Strafe
des Meineides bey | Chriſten erſchreck-
licher ſeyn, als bey denen die drauſen
ſind.

§. 5.
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[14/0018] Chriſtliches Bedencken Gleichwie ich, wann er dieſes nicht an mir erfuͤllet, ihn vor einen ſolchen GOTT weder achten noch bekennen will, von nun an biß in Ewigkeit. Worzu dann der groſe GOtt, der die- ſes hoͤret, und der im Gericht zugegen iſt, ſein Amen ſpricht, und ſich dar- zu, was der Schwoͤrende ſo feyerlich fodert und begehret, kraft ſeines Be- fehls, und ſeiner drohenden Gerech- tigkeit, ſo gleich erbietet. Mann ſie- het hieraus, daß der Eidſchwur eines Chriſten noch weit mehr Verbindlich- keit enthalte, als der Eid eines Un- glaubigen, der Chriſtum nicht erken- net. Folglich muß auch die Strafe des Meineides bey | Chriſten erſchreck- licher ſeyn, als bey denen die drauſen ſind. §. 5.

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Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Christliches Bedencken von dem vorsetzlichen Meineid. Frankfurt (Main) u. a., 1739, S. 14. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_meineid_1739/18>, abgerufen am 28.03.2024.