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Martens, Eduard von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Zoologischer Teil. Erster Band. Berlin, 1876.

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Goldhähnchen. Namen der Meisen und Lerchen.
womit man bei Frost die Blumen bedeckt, sitzend abge-
bildet, mit aufgerichtetem Schwanz, ganz wie die euro-
päische Art, und wird hauptsächlich im Winter gesehen.
(Angabe der Encyclopädie.)
Regulus ignicapillus Brehm, das Goldhähnchen, japanisch giku-
itadaki, d. h. die Blume giku, Chrysanthemum Indicum,
auf dem Kopfe tragend. Die mir vorliegende Abbildung
ist so genau, dass man daran die specifischen Unterschiede
der feuerköpfigen von der gelbköpfigen Art demonstriren
kann.
Zosterops Japonicus T. Schl., mesiro, Augenweiss, wegen des
weissen Ringes um die Augen, oft abgebildet, zuweilen
mit seiner Lieblingsnahrung, dem Diospyros kaki. Die
Gattung Zosterops, mit den australischen Honigsaugern
verwandt, ist von Afrika über Indien bis Neuholland ver-
breitet, überschreitet aber an ihrer Ostgränze, in Japan
und Vandiemensland die tropische Zone.
Parus, Meise. Die Arten dieser Gattung führen den Namen kara
mit verschiedenen Vorsilben für die einzelnen Arten. Eine
der grösseren und häufigeren in den Vogelhandlungen wie
Büchern ist die Europa ganz fremde bunte Meise, aus
Blaugrau, Rostroth, Schwarz und Weiss gescheckt, Parus
varius T. Schl., yamangara, Bergmeise oder wilde Meise
genannt, ferner die unserer Kohlmeise ähnlich gefärbte,
aber kleinere sisiu-kara, Parus minor Tem. und Schleg.
(soll Wintervogel sein). Schwieriger zu erkennen, der
wenig detaillirten Zeichnung wegen, sind zwei andere,
kongara, kleine Meise, gegen Ende des Herbstes weg-
ziehend, und khikara oder khingara (hi-gara geschrieben);
sie scheinen unserer europäischen Tannen- und Sumpfmeise,
P. ater und palustris L., ähnlich zu sein. Yenanga (ob
abgekürzt aus yenangara, Schleppmeise?) ist der unserer
Schwanzmeise sehr ähnliche Parus trivirgatus Tem. und
Schlegel.
Sperlingsartige Vögel.
Alauda Japonica Tem. und Schleg., Lerche, khibari (hibari), oft
abgebildet. Kaja-kuki scheint eine grössere Lerchenart
zu sein.
Goldhähnchen. Namen der Meisen und Lerchen.
womit man bei Frost die Blumen bedeckt, sitzend abge-
bildet, mit aufgerichtetem Schwanz, ganz wie die euro-
päische Art, und wird hauptsächlich im Winter gesehen.
(Angabe der Encyclopädie.)
Regulus ignicapillus Brehm, das Goldhähnchen, japanisch giku-
itadaki, d. h. die Blume giku, Chrysanthemum Indicum,
auf dem Kopfe tragend. Die mir vorliegende Abbildung
ist so genau, dass man daran die specifischen Unterschiede
der feuerköpfigen von der gelbköpfigen Art demonstriren
kann.
Zosterops Japonicus T. Schl., mésiro, Augenweiss, wegen des
weissen Ringes um die Augen, oft abgebildet, zuweilen
mit seiner Lieblingsnahrung, dem Diospyros kaki. Die
Gattung Zosterops, mit den australischen Honigsaugern
verwandt, ist von Afrika über Indien bis Neuholland ver-
breitet, überschreitet aber an ihrer Ostgränze, in Japan
und Vandiemensland die tropische Zone.
Parus, Meise. Die Arten dieser Gattung führen den Namen kara
mit verschiedenen Vorsilben für die einzelnen Arten. Eine
der grösseren und häufigeren in den Vogelhandlungen wie
Büchern ist die Europa ganz fremde bunte Meise, aus
Blaugrau, Rostroth, Schwarz und Weiss gescheckt, Parus
varius T. Schl., yamángara, Bergmeise oder wilde Meise
genannt, ferner die unserer Kohlmeise ähnlich gefärbte,
aber kleinere sisíu-kara, Parus minor Tem. und Schleg.
(soll Wintervogel sein). Schwieriger zu erkennen, der
wenig detaillirten Zeichnung wegen, sind zwei andere,
kóngara, kleine Meise, gegen Ende des Herbstes weg-
ziehend, und χíkara oder χíngara (hi-gara geschrieben);
sie scheinen unserer europäischen Tannen- und Sumpfmeise,
P. ater und palustris L., ähnlich zu sein. Yenanga (ob
abgekürzt aus yenangara, Schleppmeise?) ist der unserer
Schwanzmeise sehr ähnliche Parus trivirgatus Tem. und
Schlegel.
Sperlingsartige Vögel.
Alauda Japonica Tem. und Schleg., Lerche, χíbari (hibari), oft
abgebildet. Kaja-kuki scheint eine grössere Lerchenart
zu sein.
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[96/0114] Goldhähnchen. Namen der Meisen und Lerchen. womit man bei Frost die Blumen bedeckt, sitzend abge- bildet, mit aufgerichtetem Schwanz, ganz wie die euro- päische Art, und wird hauptsächlich im Winter gesehen. (Angabe der Encyclopädie.) Regulus ignicapillus Brehm, das Goldhähnchen, japanisch giku- itadaki, d. h. die Blume giku, Chrysanthemum Indicum, auf dem Kopfe tragend. Die mir vorliegende Abbildung ist so genau, dass man daran die specifischen Unterschiede der feuerköpfigen von der gelbköpfigen Art demonstriren kann. Zosterops Japonicus T. Schl., mésiro, Augenweiss, wegen des weissen Ringes um die Augen, oft abgebildet, zuweilen mit seiner Lieblingsnahrung, dem Diospyros kaki. Die Gattung Zosterops, mit den australischen Honigsaugern verwandt, ist von Afrika über Indien bis Neuholland ver- breitet, überschreitet aber an ihrer Ostgränze, in Japan und Vandiemensland die tropische Zone. Parus, Meise. Die Arten dieser Gattung führen den Namen kara mit verschiedenen Vorsilben für die einzelnen Arten. Eine der grösseren und häufigeren in den Vogelhandlungen wie Büchern ist die Europa ganz fremde bunte Meise, aus Blaugrau, Rostroth, Schwarz und Weiss gescheckt, Parus varius T. Schl., yamángara, Bergmeise oder wilde Meise genannt, ferner die unserer Kohlmeise ähnlich gefärbte, aber kleinere sisíu-kara, Parus minor Tem. und Schleg. (soll Wintervogel sein). Schwieriger zu erkennen, der wenig detaillirten Zeichnung wegen, sind zwei andere, kóngara, kleine Meise, gegen Ende des Herbstes weg- ziehend, und χíkara oder χíngara (hi-gara geschrieben); sie scheinen unserer europäischen Tannen- und Sumpfmeise, P. ater und palustris L., ähnlich zu sein. Yenanga (ob abgekürzt aus yenangara, Schleppmeise?) ist der unserer Schwanzmeise sehr ähnliche Parus trivirgatus Tem. und Schlegel. Sperlingsartige Vögel. Alauda Japonica Tem. und Schleg., Lerche, χíbari (hibari), oft abgebildet. Kaja-kuki scheint eine grössere Lerchenart zu sein.

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Zitationshilfe: Martens, Eduard von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Zoologischer Teil. Erster Band. Berlin, 1876, S. 96. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/berg_ostasienzoologie01_1876/114>, abgerufen am 25.04.2024.