Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Martens, Eduard von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Zoologischer Teil. Zweiter Band. Berlin, 1867.

Bild:
<< vorherige Seite

Die Kenntniss der chinesischen Landschnecken.
Buliminus Cantori, Clausilia Cecillei: Zeitschrift für Malakozoologie
1844 u. ff.). Bald darauf bereiste der englische Pflanzenkundige,
Robert Fortune, hauptsächlich um den Theebau zu studiren, wäh-
rend einer Reihe von Jahren, 1843--1851, nicht nur die Küsten China's
von Hongkong bis Shanghai, sondern drang auch in das Innere
des Landes weiter als ein Europäer vor ihm, ausgenommen Missio-
näre, welche nicht gesammelt haben. Fortune aber nahm gelegentlich
auch Conchylien mit, diese kamen nach seiner Rückkehr in Hände
von Solchen, welche sich dafür interessirten, so dass schon in
Zeitschriften von den Jahren 1850 und 1852 an Beschreibungen
neuer in China von ihm gesammelter Arten erschienen. Die späteren
Kriegs- und Friedens-Expeditionen der Westmächte brachten von
den Küstenplätzen stets eines oder das andere mit, da theils das
Interesse für die Wissenschaft, theils die Nachfrage zu Hause und
damit auch die Aussicht, Lob oder sonst etwas dadurch zu gewinnen,
stetig zugenommen, so verdanken wir der zweiten amerikanischen
Expedition unter Ringgold und Rodgers die Entdeckung der eigen-
thümlichen Helix pulvinaris auf Hongkong, und im letzten englisch-
französischen Kriege gegen China 1860 wurde auch in unserem Fache
manche Beute gemacht, worüber namentlich Odon Debeaux, phar-
macien-aide-mayor in der französischen Armee, berichtet hat: Note
sur les mollusques vivants observes dans le nord de la Chine, in
Recueil de memoires de medecine, de chirurgie et de pharmacie
militaire c. VI. Dec. 1861 p. 481--487, abgedruckt in Guerin's Revue
zoologique 1862 p. 214; ferner Journ. conch. XI. 1863 p. 239--252;
XII. 1864 p. 316--320.

A. Cyclostomacea.
Cyclotus Guilding.

Cyclotus Fortunei Pfr.

Proc. z. s. 1852; monogr. pneum. p. 30; suppl. II. p. 31. Chemn. ed. nov. 49., 3--5;
Reeve conch. ic. f. 17.

Niedrig gewunden, braun marmorirt, Mundsaum (nach einem
von Cuming stammenden Exemplar in Mousson's Sammlung) doppelt.

Diam. maj. 14, min. 101/2, alt. 9; apert. 6 Mill.

Shanghai, von Fortune gefunden. Hongkong, Cuming.

Verwandt mit C. guttatus Pfr. von den Molukken.


Die Kenntniss der chinesischen Landschnecken.
Buliminus Cantori, Clausilia Cecillei: Zeitschrift für Malakozoologie
1844 u. ff.). Bald darauf bereiste der englische Pflanzenkundige,
Robert Fortune, hauptsächlich um den Theebau zu studiren, wäh-
rend einer Reihe von Jahren, 1843—1851, nicht nur die Küsten China’s
von Hongkong bis Shanghai, sondern drang auch in das Innere
des Landes weiter als ein Europäer vor ihm, ausgenommen Missio-
näre, welche nicht gesammelt haben. Fortune aber nahm gelegentlich
auch Conchylien mit, diese kamen nach seiner Rückkehr in Hände
von Solchen, welche sich dafür interessirten, so dass schon in
Zeitschriften von den Jahren 1850 und 1852 an Beschreibungen
neuer in China von ihm gesammelter Arten erschienen. Die späteren
Kriegs- und Friedens-Expeditionen der Westmächte brachten von
den Küstenplätzen stets eines oder das andere mit, da theils das
Interesse für die Wissenschaft, theils die Nachfrage zu Hause und
damit auch die Aussicht, Lob oder sonst etwas dadurch zu gewinnen,
stetig zugenommen, so verdanken wir der zweiten amerikanischen
Expedition unter Ringgold und Rodgers die Entdeckung der eigen-
thümlichen Helix pulvinaris auf Hongkong, und im letzten englisch-
französischen Kriege gegen China 1860 wurde auch in unserem Fache
manche Beute gemacht, worüber namentlich Odon Debeaux, phar-
macien-aide-mayor in der französischen Armee, berichtet hat: Note
sur les mollusques vivants observés dans le nord de la Chine, in
Recueil de mémoires de médecine, de chirurgie et de pharmacie
militaire c. VI. Dec. 1861 p. 481—487, abgedruckt in Guerin’s Revue
zoologique 1862 p. 214; ferner Journ. conch. XI. 1863 p. 239—252;
XII. 1864 p. 316—320.

A. Cyclostomacea.
Cyclotus Guilding.

Cyclotus Fortunei Pfr.

Proc. z. s. 1852; monogr. pneum. p. 30; suppl. II. p. 31. Chemn. ed. nov. 49., 3—5;
Reeve conch. ic. f. 17.

Niedrig gewunden, braun marmorirt, Mundsaum (nach einem
von Cuming stammenden Exemplar in Mousson’s Sammlung) doppelt.

Diam. maj. 14, min. 10½, alt. 9; apert. 6 Mill.

Shanghai, von Fortune gefunden. Hongkong, Cuming.

Verwandt mit C. guttatus Pfr. von den Molukken.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0058" n="38"/><fw place="top" type="header">Die Kenntniss der chinesischen Landschnecken.</fw><lb/>
Buliminus Cantori, Clausilia Cecillei: Zeitschrift für Malakozoologie<lb/>
1844 u. ff.). Bald darauf bereiste der englische Pflanzenkundige,<lb/>
Robert <hi rendition="#g">Fortune</hi>, hauptsächlich um den Theebau zu studiren, wäh-<lb/>
rend einer Reihe von Jahren, 1843&#x2014;1851, nicht nur die Küsten China&#x2019;s<lb/>
von Hongkong bis Shanghai, sondern drang auch in das Innere<lb/>
des Landes weiter als ein Europäer vor ihm, ausgenommen Missio-<lb/>
näre, welche nicht gesammelt haben. Fortune aber nahm gelegentlich<lb/>
auch Conchylien mit, diese kamen nach seiner Rückkehr in Hände<lb/>
von Solchen, welche sich dafür interessirten, so dass schon in<lb/>
Zeitschriften von den Jahren 1850 und 1852 an Beschreibungen<lb/>
neuer in China von ihm gesammelter Arten erschienen. Die späteren<lb/>
Kriegs- und Friedens-Expeditionen der Westmächte brachten von<lb/>
den Küstenplätzen stets eines oder das andere mit, da theils das<lb/>
Interesse für die Wissenschaft, theils die Nachfrage zu Hause und<lb/>
damit auch die Aussicht, Lob oder sonst etwas dadurch zu gewinnen,<lb/>
stetig zugenommen, so verdanken wir der zweiten amerikanischen<lb/>
Expedition unter Ringgold und Rodgers die Entdeckung der eigen-<lb/>
thümlichen Helix pulvinaris auf Hongkong, und im letzten englisch-<lb/>
französischen Kriege gegen China 1860 wurde auch in unserem Fache<lb/>
manche Beute gemacht, worüber namentlich Odon <hi rendition="#g">Debeaux</hi>, phar-<lb/>
macien-aide-mayor in der französischen Armee, berichtet hat: Note<lb/>
sur les mollusques vivants observés dans le nord de la Chine, in<lb/>
Recueil de mémoires de médecine, de chirurgie et de pharmacie<lb/>
militaire c. VI. Dec. 1861 p. 481&#x2014;487, abgedruckt in Guerin&#x2019;s Revue<lb/>
zoologique 1862 p. 214; ferner Journ. conch. XI. 1863 p. 239&#x2014;252;<lb/>
XII. 1864 p. 316&#x2014;320.</p><lb/>
          <div n="3">
            <head>A. <hi rendition="#k">Cyclostomacea.</hi></head><lb/>
            <div n="4">
              <head><hi rendition="#g">Cyclotus</hi> Guilding.</head><lb/>
              <p>Cyclotus Fortunei Pfr.</p><lb/>
              <p> <hi rendition="#et">Proc. z. s. 1852; monogr. pneum. p. 30; suppl. II. p. 31. Chemn. ed. nov. 49., 3&#x2014;5;<lb/>
Reeve conch. ic. f. 17.</hi> </p><lb/>
              <p>Niedrig gewunden, braun marmorirt, Mundsaum (nach einem<lb/>
von Cuming stammenden Exemplar in Mousson&#x2019;s Sammlung) doppelt.</p><lb/>
              <p>Diam. maj. 14, min. 10½, alt. 9; apert. 6 Mill.</p><lb/>
              <p>Shanghai, von Fortune gefunden. Hongkong, Cuming.</p><lb/>
              <p>Verwandt mit C. guttatus Pfr. von den Molukken.</p><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[38/0058] Die Kenntniss der chinesischen Landschnecken. Buliminus Cantori, Clausilia Cecillei: Zeitschrift für Malakozoologie 1844 u. ff.). Bald darauf bereiste der englische Pflanzenkundige, Robert Fortune, hauptsächlich um den Theebau zu studiren, wäh- rend einer Reihe von Jahren, 1843—1851, nicht nur die Küsten China’s von Hongkong bis Shanghai, sondern drang auch in das Innere des Landes weiter als ein Europäer vor ihm, ausgenommen Missio- näre, welche nicht gesammelt haben. Fortune aber nahm gelegentlich auch Conchylien mit, diese kamen nach seiner Rückkehr in Hände von Solchen, welche sich dafür interessirten, so dass schon in Zeitschriften von den Jahren 1850 und 1852 an Beschreibungen neuer in China von ihm gesammelter Arten erschienen. Die späteren Kriegs- und Friedens-Expeditionen der Westmächte brachten von den Küstenplätzen stets eines oder das andere mit, da theils das Interesse für die Wissenschaft, theils die Nachfrage zu Hause und damit auch die Aussicht, Lob oder sonst etwas dadurch zu gewinnen, stetig zugenommen, so verdanken wir der zweiten amerikanischen Expedition unter Ringgold und Rodgers die Entdeckung der eigen- thümlichen Helix pulvinaris auf Hongkong, und im letzten englisch- französischen Kriege gegen China 1860 wurde auch in unserem Fache manche Beute gemacht, worüber namentlich Odon Debeaux, phar- macien-aide-mayor in der französischen Armee, berichtet hat: Note sur les mollusques vivants observés dans le nord de la Chine, in Recueil de mémoires de médecine, de chirurgie et de pharmacie militaire c. VI. Dec. 1861 p. 481—487, abgedruckt in Guerin’s Revue zoologique 1862 p. 214; ferner Journ. conch. XI. 1863 p. 239—252; XII. 1864 p. 316—320. A. Cyclostomacea. Cyclotus Guilding. Cyclotus Fortunei Pfr. Proc. z. s. 1852; monogr. pneum. p. 30; suppl. II. p. 31. Chemn. ed. nov. 49., 3—5; Reeve conch. ic. f. 17. Niedrig gewunden, braun marmorirt, Mundsaum (nach einem von Cuming stammenden Exemplar in Mousson’s Sammlung) doppelt. Diam. maj. 14, min. 10½, alt. 9; apert. 6 Mill. Shanghai, von Fortune gefunden. Hongkong, Cuming. Verwandt mit C. guttatus Pfr. von den Molukken.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/berg_ostasienzoologie02_1867
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/berg_ostasienzoologie02_1867/58
Zitationshilfe: Martens, Eduard von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Zoologischer Teil. Zweiter Band. Berlin, 1867, S. 38. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/berg_ostasienzoologie02_1867/58>, abgerufen am 28.03.2024.