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Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765.

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strument desto besser sich auf die Flächen, die man waagrecht richten will,
stellen lafse.

Wir wollen uns anjetzo nicht länger bey dem, wie nemlich die-
ses Instrument zubereiter wird, aufhalten, indeme die Figur
solches schon genug an die Hand giebet, melden also nur noch
so viel, daß es für ein Winkelmaas und eine Bleywaag, nach-
deme es nemlich gestellet wird, und dann für einen geraden
Schuh und ein Lineal, wann es ganz aufgemacht wird, zum
Gebrauch diene.

Von dem königlichen Schuh und unterschiedlichen andern
Maaßen.

Die Verfertigung oder Construction des königlichen Schuhes zu denen
Corporibus differiret nicht viel von derjenigen im Proportionalzirkel, davon
wir schon oben gehandelt haben. Wann man darauf nur bloß den Pariser-
schuh machen will, so hat eine jede Regel zu ihrer Breite nicht mehr, als un-
gefehr 5. Linien vonnöthen, will man aber auch darauf fremde Maaße mit bey-
fügen, müssen solche breiter gemacht werden. Wir wollen anjetzo die Ver-
hältniße des Pariser Schuhes mit den vornehmsten fremden Maaßen in
Europa vorstellig machen.

Ein Scrupel oder Punct ist der zwölfte Theil von der Dicke eines mit-
telmässigen Gerstenkorns, eine Linie ist 12. Scrupula, oder so lang, als ein
Gerstenkorn dick ist. Ein Zoll hält in sich 12. Linien, und ein Schuh 12.
Zoll. Der königliche Schuh oder der Pariser, hat 12. Zoll, und zwar
solche, von welchen wir schon gesagt haben. Sonsten theilet man auch zu-
weilen einen Schuh in 720. oder in 1440. gleiche Theile, damit wir seine
Verhältniß mit den fremden Maaßen desto besser darlegen können. Der
Schuh zu Lion und Grenoble ist ein wenig grösser, als der Pariser, dann er
hält in sich 12. Zoll, 7. Linien: Der Schuh zu Dijon hingegen kleiner, dann er
hat nur 11. Zoll, 7. Linien; und der zu Besancon 11. Zoll, 5. Linien: der zu
Macon 12. Zoll, 4. Linien. Ein Schuh zu Roüen ist gleich dem Pariser.

Ein Schuh zu Sedan hat 12. Zoll, 3. Linien.

Ein Lothringischer Schuh hat 10. Zoll, 9. Linien.

Ein Brüßlischer hat gleichfalls 10. Zoll, 9. Linien.

Ein Amsterdamer Schuh 10. Zoll, 5. Linien.

Ein Rheinländischer Schuh, welcher stark im Gebrauch in den Nor-
dischen Ländern ist, hat 11. Zoll, 7. Linien.

Ein Londonscher Schuh hat 11. Zoll, 3. Linien.

Ein Danziger 10. Zoll, 7. Linien.

Ein Schwedischer 12. Zoll, 1. Linie.

Ein Dänischer 10. Zoll, 9. Linien.

Ein Römischer Schuh hat 10. Zoll, 10. Linien.

ſtrument deſto beſſer ſich auf die Flächen, die man waagrecht richten will,
ſtellen lafſe.

Wir wollen uns anjetzo nicht länger bey dem, wie nemlich die-
ſes Inſtrument zubereiter wird, aufhalten, indeme die Figur
ſolches ſchon genug an die Hand giebet, melden alſo nur noch
ſo viel, daß es für ein Winkelmaas und eine Bleywaag, nach-
deme es nemlich geſtellet wird, und dann für einen geraden
Schuh und ein Lineal, wann es ganz aufgemacht wird, zum
Gebrauch diene.

Von dem königlichen Schuh und unterſchiedlichen andern
Maaßen.

Die Verfertigung oder Conſtruction des königlichen Schuhes zu denen
Corporibus differiret nicht viel von derjenigen im Proportionalzirkel, davon
wir ſchon oben gehandelt haben. Wann man darauf nur bloß den Pariſer-
ſchuh machen will, ſo hat eine jede Regel zu ihrer Breite nicht mehr, als un-
gefehr 5. Linien vonnöthen, will man aber auch darauf fremde Maaße mit bey-
fügen, müſſen ſolche breiter gemacht werden. Wir wollen anjetzo die Ver-
hältniße des Pariſer Schuhes mit den vornehmſten fremden Maaßen in
Europa vorſtellig machen.

Ein Scrupel oder Punct iſt der zwölfte Theil von der Dicke eines mit-
telmäſſigen Gerſtenkorns, eine Linie iſt 12. Scrupula, oder ſo lang, als ein
Gerſtenkorn dick iſt. Ein Zoll hält in ſich 12. Linien, und ein Schuh 12.
Zoll. Der königliche Schuh oder der Pariſer, hat 12. Zoll, und zwar
ſolche, von welchen wir ſchon geſagt haben. Sonſten theilet man auch zu-
weilen einen Schuh in 720. oder in 1440. gleiche Theile, damit wir ſeine
Verhältniß mit den fremden Maaßen deſto beſſer darlegen können. Der
Schuh zu Lion und Grenoble iſt ein wenig gröſſer, als der Pariſer, dann er
hält in ſich 12. Zoll, 7. Linien: Der Schuh zu Dijon hingegen kleiner, dann er
hat nur 11. Zoll, 7. Linien; und der zu Beſancon 11. Zoll, 5. Linien: der zu
Macon 12. Zoll, 4. Linien. Ein Schuh zu Roüen iſt gleich dem Pariſer.

Ein Schuh zu Sedan hat 12. Zoll, 3. Linien.

Ein Lothringiſcher Schuh hat 10. Zoll, 9. Linien.

Ein Brüßliſcher hat gleichfalls 10. Zoll, 9. Linien.

Ein Amſterdamer Schuh 10. Zoll, 5. Linien.

Ein Rheinländiſcher Schuh, welcher ſtark im Gebrauch in den Nor-
diſchen Ländern iſt, hat 11. Zoll, 7. Linien.

Ein Londonſcher Schuh hat 11. Zoll, 3. Linien.

Ein Danziger 10. Zoll, 7. Linien.

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[96/0118] ſtrument deſto beſſer ſich auf die Flächen, die man waagrecht richten will, ſtellen lafſe. Wir wollen uns anjetzo nicht länger bey dem, wie nemlich die- ſes Inſtrument zubereiter wird, aufhalten, indeme die Figur ſolches ſchon genug an die Hand giebet, melden alſo nur noch ſo viel, daß es für ein Winkelmaas und eine Bleywaag, nach- deme es nemlich geſtellet wird, und dann für einen geraden Schuh und ein Lineal, wann es ganz aufgemacht wird, zum Gebrauch diene. Von dem königlichen Schuh und unterſchiedlichen andern Maaßen. Die Verfertigung oder Conſtruction des königlichen Schuhes zu denen Corporibus differiret nicht viel von derjenigen im Proportionalzirkel, davon wir ſchon oben gehandelt haben. Wann man darauf nur bloß den Pariſer- ſchuh machen will, ſo hat eine jede Regel zu ihrer Breite nicht mehr, als un- gefehr 5. Linien vonnöthen, will man aber auch darauf fremde Maaße mit bey- fügen, müſſen ſolche breiter gemacht werden. Wir wollen anjetzo die Ver- hältniße des Pariſer Schuhes mit den vornehmſten fremden Maaßen in Europa vorſtellig machen. Ein Scrupel oder Punct iſt der zwölfte Theil von der Dicke eines mit- telmäſſigen Gerſtenkorns, eine Linie iſt 12. Scrupula, oder ſo lang, als ein Gerſtenkorn dick iſt. Ein Zoll hält in ſich 12. Linien, und ein Schuh 12. Zoll. Der königliche Schuh oder der Pariſer, hat 12. Zoll, und zwar ſolche, von welchen wir ſchon geſagt haben. Sonſten theilet man auch zu- weilen einen Schuh in 720. oder in 1440. gleiche Theile, damit wir ſeine Verhältniß mit den fremden Maaßen deſto beſſer darlegen können. Der Schuh zu Lion und Grenoble iſt ein wenig gröſſer, als der Pariſer, dann er hält in ſich 12. Zoll, 7. Linien: Der Schuh zu Dijon hingegen kleiner, dann er hat nur 11. Zoll, 7. Linien; und der zu Beſancon 11. Zoll, 5. Linien: der zu Macon 12. Zoll, 4. Linien. Ein Schuh zu Roüen iſt gleich dem Pariſer. Ein Schuh zu Sedan hat 12. Zoll, 3. Linien. Ein Lothringiſcher Schuh hat 10. Zoll, 9. Linien. Ein Brüßliſcher hat gleichfalls 10. Zoll, 9. Linien. Ein Amſterdamer Schuh 10. Zoll, 5. Linien. Ein Rheinländiſcher Schuh, welcher ſtark im Gebrauch in den Nor- diſchen Ländern iſt, hat 11. Zoll, 7. Linien. Ein Londonſcher Schuh hat 11. Zoll, 3. Linien. Ein Danziger 10. Zoll, 7. Linien. Ein Schwediſcher 12. Zoll, 1. Linie. Ein Däniſcher 10. Zoll, 9. Linien. Ein Römiſcher Schuh hat 10. Zoll, 10. Linien.

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Zitationshilfe: Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765, S. 96. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule01_1765/118>, abgerufen am 19.04.2024.