der Ueberzwergseite des kleinen Laufers, in der Gegend, welche in der Mitte der Dicken von dem Stab befindet, enden, alsdann aber wird der kleine Laufer auf dem Stab die Grade von der Sonnenhöhe und seines Complements anzeigen.
Man bedienet sich zum öftern dieser zwoten Methode, da man nemlich die Höhe des Sterns von hinten zu beobachtet, weilen in diesem Fall das Aug nur einen einigen Gesichtsradium zu beobachten hat, an statt daß man sonsten deren zween, wann die Höhe von vornen genommen wird, zu neh- men hat.
Wann man die Höhe von vornen nimmt, so wird solche zu groß, und wann man sie rücklings nimmt, zu klein befunden, und da ist ein Fehler dem andern gleich; solcher aber wird um desto grösser, je mehr man über der Flä- che des Meers erhoben ist, also daß die Erhöhung von einem Schuh einen Fehler von 1. Minute macht, eine Höhe von 5. Schuhen, einen Fehler von zwoen Minuten, die Höhe von 10. Schuhen, 3. Minuten, von 17. Schu- hen, 4. Minuten, 25. Schuhen, 5. Minuten, und endlich die von 40. Schu- hen einen Fehler von 6. Minuten beträgt.
So man nun die Höhe eines Sterns mit dem Radio oder Jacobsstab von vornen beobachtet, und solche, zum Exempel, 20. Grad groß befunden hat; wann anbey das Aug des Beobachters in diesem Fall 25. Schuh über der Fläche des Meers erhoben ist, muß man schliessen, daß die Höhe des Sterns nur 19. Grad 55. Minuten seye, indeme man 5. Minuten vor die Hö- he von 25. Schuhen abziehen muß; solche im Gegentheil aber müste man addiren, so die Höhe rücklings wäre genommen worden.
Von dem Englischen Quadranten.
Dieses Instrument wird insgemein von Birnbaumholz gemacht.
Es begreifet einen Quadranten in sich, der in zween Bögen B C D E von unterschiedlichen Radiis, davon der kleinere die Helfte von dem grössern ist, getheilet wird.
Tab. XIX. Fig. 9.
Der Bogen B C ist 30°. groß, ein jeder Grad wird wiederum, so viel als es sich thun lässet, von 5. zu 5. Minuten, vermittelst der concentrischen Zirkel und der Transversallinien eingetheilet. Der andere Zirkelbogen D E hält 60. Grad in sich, und wird nur in Grade eingetheilet; die Ein- theilung dieser Bögen muß man von dem Radio A B anfangen, dessen Länge ungefehr 2. Schuh ist. Man machet einen kleinen Laufer oder ein unbeweg- liches eingeschnittenes Absehen in dem gemeinem Mittelpuncte dieser zween Bögen vest, und ein anderes, welches sich bewegen, und mit einer Schraube bey einem jeden Grad und einer jeden Minute in dem Bogen B C als in F vest stellen läst, das dabey ein Loch haben muß, damit das Aug daran gesetzet werden könne, und endlich muß noch ein drittes Absehen seyn, welches sich
der Ueberzwergſeite des kleinen Laufers, in der Gegend, welche in der Mitte der Dicken von dem Stab befindet, enden, alsdann aber wird der kleine Laufer auf dem Stab die Grade von der Sonnenhöhe und ſeines Complements anzeigen.
Man bedienet ſich zum öftern dieſer zwoten Methode, da man nemlich die Höhe des Sterns von hinten zu beobachtet, weilen in dieſem Fall das Aug nur einen einigen Geſichtsradium zu beobachten hat, an ſtatt daß man ſonſten deren zween, wann die Höhe von vornen genommen wird, zu neh- men hat.
Wann man die Höhe von vornen nimmt, ſo wird ſolche zu groß, und wann man ſie rücklings nimmt, zu klein befunden, und da iſt ein Fehler dem andern gleich; ſolcher aber wird um deſto gröſſer, je mehr man über der Flä- che des Meers erhoben iſt, alſo daß die Erhöhung von einem Schuh einen Fehler von 1. Minute macht, eine Höhe von 5. Schuhen, einen Fehler von zwoen Minuten, die Höhe von 10. Schuhen, 3. Minuten, von 17. Schu- hen, 4. Minuten, 25. Schuhen, 5. Minuten, und endlich die von 40. Schu- hen einen Fehler von 6. Minuten beträgt.
So man nun die Höhe eines Sterns mit dem Radio oder Jacobsſtab von vornen beobachtet, und ſolche, zum Exempel, 20. Grad groß befunden hat; wann anbey das Aug des Beobachters in dieſem Fall 25. Schuh über der Fläche des Meers erhoben iſt, muß man ſchlieſſen, daß die Höhe des Sterns nur 19. Grad 55. Minuten ſeye, indeme man 5. Minuten vor die Hö- he von 25. Schuhen abziehen muß; ſolche im Gegentheil aber müſte man addiren, ſo die Höhe rücklings wäre genommen worden.
Von dem Engliſchen Quadranten.
Dieſes Inſtrument wird insgemein von Birnbaumholz gemacht.
Es begreifet einen Quadranten in ſich, der in zween Bögen B C D E von unterſchiedlichen Radiis, davon der kleinere die Helfte von dem gröſſern iſt, getheilet wird.
Tab. XIX. Fig. 9.
Der Bogen B C iſt 30°. groß, ein jeder Grad wird wiederum, ſo viel als es ſich thun läſſet, von 5. zu 5. Minuten, vermittelſt der concentriſchen Zirkel und der Transverſallinien eingetheilet. Der andere Zirkelbogen D E hält 60. Grad in ſich, und wird nur in Grade eingetheilet; die Ein- theilung dieſer Bögen muß man von dem Radio A B anfangen, deſſen Länge ungefehr 2. Schuh iſt. Man machet einen kleinen Laufer oder ein unbeweg- liches eingeſchnittenes Abſehen in dem gemeinem Mittelpuncte dieſer zween Bögen veſt, und ein anderes, welches ſich bewegen, und mit einer Schraube bey einem jeden Grad und einer jeden Minute in dem Bogen B C als in F veſt ſtellen läſt, das dabey ein Loch haben muß, damit das Aug daran geſetzet werden könne, und endlich muß noch ein drittes Abſehen ſeyn, welches ſich
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[304/0326]
der Ueberzwergſeite des kleinen Laufers, in der Gegend, welche in der
Mitte der Dicken von dem Stab befindet, enden, alsdann aber wird der
kleine Laufer auf dem Stab die Grade von der Sonnenhöhe und ſeines
Complements anzeigen.
Man bedienet ſich zum öftern dieſer zwoten Methode, da man nemlich
die Höhe des Sterns von hinten zu beobachtet, weilen in dieſem Fall das
Aug nur einen einigen Geſichtsradium zu beobachten hat, an ſtatt daß man
ſonſten deren zween, wann die Höhe von vornen genommen wird, zu neh-
men hat.
Wann man die Höhe von vornen nimmt, ſo wird ſolche zu groß, und
wann man ſie rücklings nimmt, zu klein befunden, und da iſt ein Fehler dem
andern gleich; ſolcher aber wird um deſto gröſſer, je mehr man über der Flä-
che des Meers erhoben iſt, alſo daß die Erhöhung von einem Schuh einen
Fehler von 1. Minute macht, eine Höhe von 5. Schuhen, einen Fehler von
zwoen Minuten, die Höhe von 10. Schuhen, 3. Minuten, von 17. Schu-
hen, 4. Minuten, 25. Schuhen, 5. Minuten, und endlich die von 40. Schu-
hen einen Fehler von 6. Minuten beträgt.
So man nun die Höhe eines Sterns mit dem Radio oder Jacobsſtab
von vornen beobachtet, und ſolche, zum Exempel, 20. Grad groß befunden
hat; wann anbey das Aug des Beobachters in dieſem Fall 25. Schuh über
der Fläche des Meers erhoben iſt, muß man ſchlieſſen, daß die Höhe des
Sterns nur 19. Grad 55. Minuten ſeye, indeme man 5. Minuten vor die Hö-
he von 25. Schuhen abziehen muß; ſolche im Gegentheil aber müſte man
addiren, ſo die Höhe rücklings wäre genommen worden.
Von dem Engliſchen Quadranten.
Dieſes Inſtrument wird insgemein von Birnbaumholz gemacht.
Es begreifet einen Quadranten in ſich, der in zween Bögen B C D E von
unterſchiedlichen Radiis, davon der kleinere die Helfte von dem gröſſern iſt,
getheilet wird.
Der Bogen B C iſt 30°. groß, ein jeder Grad wird wiederum, ſo viel
als es ſich thun läſſet, von 5. zu 5. Minuten, vermittelſt der concentriſchen
Zirkel und der Transverſallinien eingetheilet. Der andere Zirkelbogen
D E hält 60. Grad in ſich, und wird nur in Grade eingetheilet; die Ein-
theilung dieſer Bögen muß man von dem Radio A B anfangen, deſſen Länge
ungefehr 2. Schuh iſt. Man machet einen kleinen Laufer oder ein unbeweg-
liches eingeſchnittenes Abſehen in dem gemeinem Mittelpuncte dieſer zween
Bögen veſt, und ein anderes, welches ſich bewegen, und mit einer Schraube
bey einem jeden Grad und einer jeden Minute in dem Bogen B C als in F veſt
ſtellen läſt, das dabey ein Loch haben muß, damit das Aug daran geſetzet
werden könne, und endlich muß noch ein drittes Abſehen ſeyn, welches ſich
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Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765, S. 304. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule01_1765/326>, abgerufen am 19.04.2024.
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