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Birken, Sigmund von: Die Fried-erfreuete Teutonje. Nürnberg, 1652.

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54.

Inwendig am Schwibbogen war zu sehen ein Oel-
zweig/ auf einer Weltkugel ligend/ mit dem Beywort:

Pax. cuncta. serenat.
Der beliebte Friedenslauf
kläret alles dunckel auf.

Auf dem gantzen Ausfund aber deutete an den Seiten diese
Uberschrifft:

Aurea felici sociantur secula nexu:
illustrat Belli nubila temperies.
Pace benignus amor. jungit Concordia corda.
Terra, tropaea gerens, astra serena refert.

Der Sternen güldner Glantz ein Glücksgestirne füget:
das Kriegeswetter weicht/ es folget heitre Zeit.
der Fried bringt milde Lieb und Hertzenseinigkeit.
So froher Himmelschein der Erden Sieg vergnüget.
55.

Die andre Schautracht ware ein Berg/ sechs-
eckigt und in drey Theile abgesondert/ deren jedes auf eine
von den dreyen vereinigten Kronen deutete. Oben über
stunden drey Nymfen/ nach jedwedern Theils Bedeutung
in dero Heroldsfarben gekleidet/ einen dreygewundenen
Oelzweig miteinander haltend/ mit der Beyschrifft/ so am
Rande auf Ebenholtz/ wie auch die andern/ zu lesen ware:

Pax. una. coronis. innumeris. potior.
Diese schöne Friedenskrone
ziert die höchste Ehrenthrone.

Das Osttheil/ auf den Adlerprinzen deutend/ ware voller
Früchte; das Nordtheil/ auf das Königreich Deusien abse-
hend/ voller Felsen und Schneeberg/ Das Sudtheil aber/
dem König aus Firanka zugeeignet/ voller Blumen. An dem
Osttheil ware zu sehen/ erstlich ein Adler im Nest sitzend/
mit dem Wort:

Maiestate. quieta.
Meine höchste Majestät
ist mir eine Ruhestät.

Darnach
J 3
54.

Inwendig am Schwibbogen war zu ſehen ein Oel-
zweig/ auf einer Weltkugel ligend/ mit dem Beywort:

Pax. cuncta. serenat.
Der beliebte Friedenslauf
klaͤret alles dunckel auf.

Auf dem gantzen Ausfund aber deutete an den Seiten dieſe
Uberſchrifft:

Aurea felici ſociantur ſecula nexu:
illuſtrat Belli nubila temperies.
Pace benignus amor. jungit Concordia corda.
Terra, tropæa gerens, aſtra ſerena refert.

Der Sternen guͤldner Glantz ein Gluͤcksgeſtirne fuͤget:
das Kriegeswetter weicht/ es folget heitre Zeit.
der Fried bringt milde Lieb und Hertzenseinigkeit.
So froher Himmelſchein der Erden Sieg vergnuͤget.
55.

Die andre Schautracht ware ein Berg/ ſechs-
eckigt und in drey Theile abgeſondert/ deren jedes auf eine
von den dreyen vereinigten Kronen deutete. Oben uͤber
ſtunden drey Nymfen/ nach jedwedern Theils Bedeutung
in dero Heroldsfarben gekleidet/ einen dreygewundenen
Oelzweig miteinander haltend/ mit der Beyſchrifft/ ſo am
Rande auf Ebenholtz/ wie auch die andern/ zu leſen ware:

Pax. una. coronis. innumeris. potior.
Dieſe ſchoͤne Friedenskrone
ziert die hoͤchſte Ehrenthrone.

Das Oſttheil/ auf den Adlerprinzen deutend/ ware voller
Fruͤchte; das Nordtheil/ auf das Koͤnigreich Deuſien abſe-
hend/ voller Felſen und Schneeberg/ Das Sudtheil aber/
dem Koͤnig aus Firanka zugeeignet/ voller Blumen. An dem
Oſttheil ware zu ſehen/ erſtlich ein Adler im Neſt ſitzend/
mit dem Wort:

Maiestate. quieta.
Meine hoͤchſte Majeſtaͤt
iſt mir eine Ruheſtaͤt.

Darnach
J 3
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[61/0112] 54. Inwendig am Schwibbogen war zu ſehen ein Oel- zweig/ auf einer Weltkugel ligend/ mit dem Beywort: Pax. cuncta. serenat. Der beliebte Friedenslauf klaͤret alles dunckel auf. Auf dem gantzen Ausfund aber deutete an den Seiten dieſe Uberſchrifft: Aurea felici ſociantur ſecula nexu: illuſtrat Belli nubila temperies. Pace benignus amor. jungit Concordia corda. Terra, tropæa gerens, aſtra ſerena refert. Der Sternen guͤldner Glantz ein Gluͤcksgeſtirne fuͤget: das Kriegeswetter weicht/ es folget heitre Zeit. der Fried bringt milde Lieb und Hertzenseinigkeit. So froher Himmelſchein der Erden Sieg vergnuͤget. 55. Die andre Schautracht ware ein Berg/ ſechs- eckigt und in drey Theile abgeſondert/ deren jedes auf eine von den dreyen vereinigten Kronen deutete. Oben uͤber ſtunden drey Nymfen/ nach jedwedern Theils Bedeutung in dero Heroldsfarben gekleidet/ einen dreygewundenen Oelzweig miteinander haltend/ mit der Beyſchrifft/ ſo am Rande auf Ebenholtz/ wie auch die andern/ zu leſen ware: Pax. una. coronis. innumeris. potior. Dieſe ſchoͤne Friedenskrone ziert die hoͤchſte Ehrenthrone. Das Oſttheil/ auf den Adlerprinzen deutend/ ware voller Fruͤchte; das Nordtheil/ auf das Koͤnigreich Deuſien abſe- hend/ voller Felſen und Schneeberg/ Das Sudtheil aber/ dem Koͤnig aus Firanka zugeeignet/ voller Blumen. An dem Oſttheil ware zu ſehen/ erſtlich ein Adler im Neſt ſitzend/ mit dem Wort: Maiestate. quieta. Meine hoͤchſte Majeſtaͤt iſt mir eine Ruheſtaͤt. Darnach J 3

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Zitationshilfe: Birken, Sigmund von: Die Fried-erfreuete Teutonje. Nürnberg, 1652, S. 61. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/birken_friedensvergleich_1652/112>, abgerufen am 24.04.2024.