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Birken, Sigmund von: Die Fried-erfreuete Teutonje. Nürnberg, 1652.

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eine Flamme aufspritzete. Sein Gemähl ware/ die drey Gra-
tien/ sich miteinander ümarmende; die Beyschrifft:

Pax. Autor. Mutui. Amoris.
Fried lässt Wechsellieb entspriessen.
36.

Die zwey nächsten auf der rechten Seiten über der
* Exancto-
ratio.
Ruchlosigkeit/ waren die Religion und die Kriegsabd an-
kung..
* Die eine hatte einen blauen ungegürteten Rcko an/
stunde mit fliegenden Haaren/ und hielte in der einen Hand
ein Schlößlein in Form eines Herzens/ mit dem Nam en
Gottes bezeichnet/ zu welchen die andere Hand den Schlüs-
sel zeigete. In seinem Gemähl ware zu sehen ein Paradeis-
vogel/ aus einer Hand loß und frey gen Himmel fliegend/ mit
der Schrifft:

Libera. ut. ante. Fides.
Macht der Glaubens Freiheit niessen.

Die andere gelb bekleidet/ steckete ein Schwerd in seine
Scheide. Ihr Gemähl bildete einen Pfeiler mit allerhand
Waffen behangen/ hatte dieses zur Uberschrifft:

Furiis. in. Poste. repostis.
Nun die Waffen rosten müssen.

Die zwey ubrigen/ über der Ungerechtigkeit stehende/
* Evacuatio
** Satufa-
ctio.
waren das Bild der Widereinräumung* und der Gnugthu-
ung
**. Jene in gruner Kleidung/ hielte einen Zettel von
sich/ worauf geschrieben ware das Wort: Tuum. Zum Ge-
mähl hatte sie ein Haus/ woraus eine Hand hervor langend
einen Mann bey der Hand hinein zoge/ mit der Schrifft:

Ad. sua. quisque. redit,
Jeder kan das seine grüssen.

Diese in Gold gekleidet/ warf einen Klumpen Gold in
ein Alchimie Glas/ das sie in der einen Hand hielte. Unter
jhr stunde gemahlet ein Sack voll Goldstücke/ mit einem
Oelzweig ümgeben/ worunter ein zerbrochenes Schwerd
lage/ mit diesem Beywort:

Pax

eine Flamme aufſpritzete. Sein Gemaͤhl ware/ die drey Gra-
tien/ ſich miteinander uͤmarmende; die Beyſchrifft:

Pax. Autor. Mutui. Amoris.
Fried laͤſſt Wechſellieb entſprieſſen.
36.

Die zwey naͤchſten auf der rechten Seiten uͤber der
* Exancto-
ratio.
Ruchloſigkeit/ waren die Religion und die Kriegsabd an-
kung..
* Die eine hatte einen blauen ungeguͤrteten Rcko an/
ſtunde mit fliegenden Haaren/ und hielte in der einen Hand
ein Schloͤßlein in Form eines Herzens/ mit dem Nam en
Gottes bezeichnet/ zu welchen die andere Hand den Schluͤſ-
ſel zeigete. In ſeinem Gemaͤhl ware zu ſehen ein Paradeis-
vogel/ aus einer Hand loß und frey gen Himmel fliegend/ mit
der Schrifft:

Libera. ut. ante. Fides.
Macht der Glaubens Freiheit nieſſen.

Die andere gelb bekleidet/ ſteckete ein Schwerd in ſeine
Scheide. Ihr Gemaͤhl bildete einen Pfeiler mit allerhand
Waffen behangen/ hatte dieſes zur Uberſchrifft:

Furiis. in. Poste. repostis.
Nun die Waffen roſten muͤſſen.

Die zwey ůbrigen/ uͤber der Ungerechtigkeit ſtehende/
* Evacuatio
** Satufa-
ctio.
waren das Bild der Widereinraͤumung* und der Gnugthu-
ung
**. Jene in grůner Kleidung/ hielte einen Zettel von
ſich/ worauf geſchrieben ware das Wort: Tuum. Zum Ge-
maͤhl hatte ſie ein Haus/ woraus eine Hand hervor langend
einen Mann bey der Hand hinein zoge/ mit der Schrifft:

Ad. sua. quisque. redit,
Jeder kan das ſeine gruͤſſen.

Dieſe in Gold gekleidet/ warf einen Klumpen Gold in
ein Alchimie Glas/ das ſie in der einen Hand hielte. Unter
jhr ſtunde gemahlet ein Sack voll Goldſtücke/ mit einem
Oelzweig uͤmgeben/ worunter ein zerbrochenes Schwerd
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[24/0074] eine Flamme aufſpritzete. Sein Gemaͤhl ware/ die drey Gra- tien/ ſich miteinander uͤmarmende; die Beyſchrifft: Pax. Autor. Mutui. Amoris. Fried laͤſſt Wechſellieb entſprieſſen. 36. Die zwey naͤchſten auf der rechten Seiten uͤber der Ruchloſigkeit/ waren die Religion und die Kriegsabd an- kung..* Die eine hatte einen blauen ungeguͤrteten Rcko an/ ſtunde mit fliegenden Haaren/ und hielte in der einen Hand ein Schloͤßlein in Form eines Herzens/ mit dem Nam en Gottes bezeichnet/ zu welchen die andere Hand den Schluͤſ- ſel zeigete. In ſeinem Gemaͤhl ware zu ſehen ein Paradeis- vogel/ aus einer Hand loß und frey gen Himmel fliegend/ mit der Schrifft: * Exancto- ratio. Libera. ut. ante. Fides. Macht der Glaubens Freiheit nieſſen. Die andere gelb bekleidet/ ſteckete ein Schwerd in ſeine Scheide. Ihr Gemaͤhl bildete einen Pfeiler mit allerhand Waffen behangen/ hatte dieſes zur Uberſchrifft: Furiis. in. Poste. repostis. Nun die Waffen roſten muͤſſen. Die zwey ůbrigen/ uͤber der Ungerechtigkeit ſtehende/ waren das Bild der Widereinraͤumung* und der Gnugthu- ung**. Jene in grůner Kleidung/ hielte einen Zettel von ſich/ worauf geſchrieben ware das Wort: Tuum. Zum Ge- maͤhl hatte ſie ein Haus/ woraus eine Hand hervor langend einen Mann bey der Hand hinein zoge/ mit der Schrifft: * Evacuatio ** Satufa- ctio. Ad. sua. quisque. redit, Jeder kan das ſeine gruͤſſen. Dieſe in Gold gekleidet/ warf einen Klumpen Gold in ein Alchimie Glas/ das ſie in der einen Hand hielte. Unter jhr ſtunde gemahlet ein Sack voll Goldſtücke/ mit einem Oelzweig uͤmgeben/ worunter ein zerbrochenes Schwerd lage/ mit dieſem Beywort: Pax

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Zitationshilfe: Birken, Sigmund von: Die Fried-erfreuete Teutonje. Nürnberg, 1652, S. 24. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/birken_friedensvergleich_1652/74>, abgerufen am 29.03.2024.