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Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681.

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Gehorsam des
als daß sie dadurch dem Teufel heim-
gefallen?

* 5 *
Gottes Erkentnis/ fordert
Gehorsam des Lebens
und Leidens.

DA nun Gott den Gehorsam des
Glaubens/ der nur im bloßen
Beifall bestehet/ von uns nicht
haben kan: wo wird dann der
Gehorsam des Lebens bleiben/ der den
fleischlichen Willen so schwer ankommet?
Weltlicher Herren (oftmals-ungerechte)
Befehle/ werden eiferigst/ und wol mit blin-
dem unvernünftigem Gehorsam/ erfüllet.
Aber über uns/ muß der Sohn Gottes
klagen: (s) Jhr nennet mich/ HErr/ und
thut nicht/ was ich sage.
Wer ist unter
uns/ der solchen Ungehorsam an seinem
Knecht dulte? Und wir dörfen so frefent-
lich wider Gott thun/ vor dessen Angesicht
wir doch aller Orten/ auch in dem finstersten
Winkel/ stehen.

28 Weil GOtt heilig ist/ so ist die
Sünde vor seinen Augen ein Greul: und
weil er gerecht ist/ so muß er die Sünde

straf-
(s) Luc. 6. v. 46.

Gehorſam des
als daß ſie dadurch dem Teufel heim-
gefallen?

* 5 *
Gottes Erkentnis/ fordert
Gehorſam des Lebens
und Leidens.

DA nun Gott den Gehorſam des
Glaubens/ der nur im bloßen
Beifall beſtehet/ von uns nicht
haben kan: wo wird dann der
Gehorſam des Lebens bleiben/ der den
fleiſchlichen Willen ſo ſchwer ankommet?
Weltlicher Herren (oftmals-ungerechte)
Befehle/ werden eiferigſt/ und wol mit blin-
dem unvernuͤnftigem Gehorſam/ erfuͤllet.
Aber uͤber uns/ muß der Sohn Gottes
klagen: (s) Jhr nennet mich/ HErꝛ/ und
thut nicht/ was ich ſage.
Wer iſt unter
uns/ der ſolchen Ungehorſam an ſeinem
Knecht dulte? Und wir doͤrfen ſo frefent-
lich wider Gott thun/ vor deſſen Angeſicht
wir doch aller Orten/ auch in dem finſterſten
Winkel/ ſtehen.

28 Weil GOtt heilig iſt/ ſo iſt die
Suͤnde vor ſeinen Augen ein Greul: und
weil er gerecht iſt/ ſo muß er die Suͤnde

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(s) Luc. 6. v. 46.
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[140/0168] Gehorſam des als daß ſie dadurch dem Teufel heim- gefallen? * 5 * Gottes Erkentnis/ fordert Gehorſam des Lebens und Leidens. DA nun Gott den Gehorſam des Glaubens/ der nur im bloßen Beifall beſtehet/ von uns nicht haben kan: wo wird dann der Gehorſam des Lebens bleiben/ der den fleiſchlichen Willen ſo ſchwer ankommet? Weltlicher Herren (oftmals-ungerechte) Befehle/ werden eiferigſt/ und wol mit blin- dem unvernuͤnftigem Gehorſam/ erfuͤllet. Aber uͤber uns/ muß der Sohn Gottes klagen: (s) Jhr nennet mich/ HErꝛ/ und thut nicht/ was ich ſage. Wer iſt unter uns/ der ſolchen Ungehorſam an ſeinem Knecht dulte? Und wir doͤrfen ſo frefent- lich wider Gott thun/ vor deſſen Angeſicht wir doch aller Orten/ auch in dem finſterſten Winkel/ ſtehen. 28 Weil GOtt heilig iſt/ ſo iſt die Suͤnde vor ſeinen Augen ein Greul: und weil er gerecht iſt/ ſo muß er die Suͤnde ſtraf- (s) Luc. 6. v. 46.

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Zitationshilfe: Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681, S. 140. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/birken_sonntagswandel_1681/168>, abgerufen am 24.04.2024.