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Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681.

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Gott und Genug.
* 11 *
Gott und Genug/

und
des Satans Betrug.

WEil Gott Alles in allem/ und alles
in ihm ist/ so ist ja auch in ihm alle
Ehre/ Weißheit/ Reichtum/ Wol-
lust und Seeligkeit. So soll dann seyn
der Spruch dessen/ der/ Gott erkennet:
GOtt und Genug! Aber hierwider bellet
auf Erden/ des Satans Betrug. Diß thä-
te er/ von Anfang. Gott hatte den Men-
schen in vollkommene irdische Seeligkeit
gesetzet/ und ware nichts/ das ihm mangle-
te: dann er truge das Bild Gottes. Er
solte hier all-vergnügt leben/ und endlich
mit Seele und Leib/ wie Henoch/ in den
Himmel gezuckt werden. Aber da kame
der neidische/ falsche/ verlogne Lucifer/
der sagte: Nicht genug! ihr müßet Göt-
ter auf Erden seyn. Aber es war Be-
trug: sie sind/ aus Gottes Bildern/ Teu-
fels-Larven und Höll-Slaven/ sie sind de-
me gleich worden/ der zuvor auch hat Gott
seyn wollen/ und deme sie in der
Hohfart nachgefolget.

Gott
Gott und Genug.
* 11 *
Gott und Genug/

und
des Satans Betrug.

WEil Gott Alles in allem/ und alles
in ihm iſt/ ſo iſt ja auch in ihm alle
Ehre/ Weißheit/ Reichtum/ Wol-
luſt und Seeligkeit. So ſoll dann ſeyn
der Spruch deſſen/ der/ Gott erkennet:
GOtt und Genug! Aber hierwider bellet
auf Erden/ des Satans Betrug. Diß thaͤ-
te er/ von Anfang. Gott hatte den Men-
ſchen in vollkommene irdiſche Seeligkeit
geſetzet/ und ware nichts/ das ihm mangle-
te: dann er truge das Bild Gottes. Er
ſolte hier all-vergnuͤgt leben/ und endlich
mit Seele und Leib/ wie Henoch/ in den
Himmel gezuckt werden. Aber da kame
der neidiſche/ falſche/ verlogne Lucifer/
der ſagte: Nicht genug! ihr muͤßet Goͤt-
ter auf Erden ſeyn. Aber es war Be-
trug: ſie ſind/ aus Gottes Bildern/ Teu-
fels-Larven und Hoͤll-Slaven/ ſie ſind de-
me gleich worden/ der zuvor auch hat Gott
ſeyn wollen/ und deme ſie in der
Hohfart nachgefolget.

Gott
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[150/0178] Gott und Genug. * 11 * Gott und Genug/ und des Satans Betrug. WEil Gott Alles in allem/ und alles in ihm iſt/ ſo iſt ja auch in ihm alle Ehre/ Weißheit/ Reichtum/ Wol- luſt und Seeligkeit. So ſoll dann ſeyn der Spruch deſſen/ der/ Gott erkennet: GOtt und Genug! Aber hierwider bellet auf Erden/ des Satans Betrug. Diß thaͤ- te er/ von Anfang. Gott hatte den Men- ſchen in vollkommene irdiſche Seeligkeit geſetzet/ und ware nichts/ das ihm mangle- te: dann er truge das Bild Gottes. Er ſolte hier all-vergnuͤgt leben/ und endlich mit Seele und Leib/ wie Henoch/ in den Himmel gezuckt werden. Aber da kame der neidiſche/ falſche/ verlogne Lucifer/ der ſagte: Nicht genug! ihr muͤßet Goͤt- ter auf Erden ſeyn. Aber es war Be- trug: ſie ſind/ aus Gottes Bildern/ Teu- fels-Larven und Hoͤll-Slaven/ ſie ſind de- me gleich worden/ der zuvor auch hat Gott ſeyn wollen/ und deme ſie in der Hohfart nachgefolget. Gott

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Zitationshilfe: Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681, S. 150. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/birken_sonntagswandel_1681/178>, abgerufen am 29.03.2024.