Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681.

Bild:
<< vorherige Seite
ist alles vollkommen.

63 Jst nun dieses die wahre Gottes-
Erkentnis und richtige Glaubens-Bekent-
nis/ wie sie dann in Gottes Wort gegrün-
det und wahr ist: so ist der kein Christ/
der nicht also glaubet/ und nach solchem
Glauben lebet. Ja/ er ist nicht klug/ wie
Weltweiß er auch seyn mag/ wann er Gott/
als das höchste Gut und den Brunn aller
Güter/ den er kennet/ nicht liebet/ suchet
und ergreiffet/ wann er vom Satan sich
blenden und verführen lässet. Und wer
ein Christ seyn will/ sol diese Betrachtung
alle Sonntäge wiederholen/ sich prüfen/ ob
er seither nach solcher Erkentnis gelebet/ sei-
nen Glaubens-Ungehorsam Gott abbitten/
zur Bäßerung um seines H. Geistes Bei-
stand bitten/ und ihm solche mit Ernst vor-
nehmen. Er soll auch/ in der Kirche oder
zu Haus/ GOtt zu Ehren/ sprechen seine

* 19 *
Christliche
Glaubens Bekentnis.
JCH glaub' an Gott/ (i) den Vatter/ der
was Erden
und Himmel heist/ im Anfang hieße werden.
Der sein Geschöpf erhält/ versorgt und nehret.
Der
(i) Nach der Singweise: Danket dem HErrn/ dann er
ist sehr freundlich.
L ij
iſt alles vollkommen.

63 Jſt nun dieſes die wahre Gottes-
Erkentnis und richtige Glaubens-Bekent-
nis/ wie ſie dann in Gottes Wort gegruͤn-
det und wahr iſt: ſo iſt der kein Chriſt/
der nicht alſo glaubet/ und nach ſolchem
Glauben lebet. Ja/ er iſt nicht klug/ wie
Weltweiß er auch ſeyn mag/ wann er Gott/
als das hoͤchſte Gut und den Brunn aller
Guͤter/ den er kennet/ nicht liebet/ ſuchet
und ergreiffet/ wann er vom Satan ſich
blenden und verfuͤhren laͤſſet. Und wer
ein Chriſt ſeyn will/ ſol dieſe Betrachtung
alle Sonntaͤge wiederholen/ ſich pruͤfen/ ob
er ſeither nach ſolcher Erkentnis gelebet/ ſei-
nen Glaubens-Ungehorſam Gott abbitten/
zur Baͤßerung um ſeines H. Geiſtes Bei-
ſtand bitten/ und ihm ſolche mit Ernſt vor-
nehmen. Er ſoll auch/ in der Kirche oder
zu Haus/ GOtt zu Ehren/ ſprechen ſeine

* 19 *
Chriſtliche
Glaubens Bekentnis.
JCH glaub’ an Gott/ (i) den Vatter/ der
was Erden
und Himmel heiſt/ im Anfang hieße werden.
Der ſein Geſchoͤpf erhaͤlt/ verſorgt und nehret.
Der
(i) Nach der Singweiſe: Danket dem HErꝛn/ dann er
iſt ſehr freundlich.
L ij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0191" n="163"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">i&#x017F;t alles vollkommen.</hi> </fw><lb/>
            <p>63 J&#x017F;t nun die&#x017F;es die wahre Gottes-<lb/>
Erkentnis und richtige Glaubens-Bekent-<lb/>
nis/ wie &#x017F;ie dann in Gottes Wort gegru&#x0364;n-<lb/>
det und wahr i&#x017F;t: &#x017F;o i&#x017F;t der kein Chri&#x017F;t/<lb/>
der nicht al&#x017F;o glaubet/ und nach &#x017F;olchem<lb/>
Glauben lebet. Ja/ er i&#x017F;t nicht klug/ wie<lb/>
Weltweiß er auch &#x017F;eyn mag/ wann er Gott/<lb/>
als das ho&#x0364;ch&#x017F;te Gut und den Brunn aller<lb/>
Gu&#x0364;ter/ den er kennet/ nicht liebet/ &#x017F;uchet<lb/>
und ergreiffet/ wann er vom Satan &#x017F;ich<lb/>
blenden und verfu&#x0364;hren la&#x0364;&#x017F;&#x017F;et. Und wer<lb/>
ein Chri&#x017F;t &#x017F;eyn will/ &#x017F;ol die&#x017F;e Betrachtung<lb/>
alle Sonnta&#x0364;ge wiederholen/ &#x017F;ich pru&#x0364;fen/ ob<lb/>
er &#x017F;either nach &#x017F;olcher Erkentnis gelebet/ &#x017F;ei-<lb/>
nen Glaubens-Ungehor&#x017F;am Gott abbitten/<lb/>
zur Ba&#x0364;ßerung um &#x017F;eines H. Gei&#x017F;tes Bei-<lb/>
&#x017F;tand bitten/ und ihm &#x017F;olche mit Ern&#x017F;t vor-<lb/>
nehmen. Er &#x017F;oll auch/ in der Kirche oder<lb/>
zu Haus/ GOtt zu Ehren/ &#x017F;prechen &#x017F;eine</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">* 19 *<lb/>
Chri&#x017F;tliche<lb/>
Glaubens Bekentnis.</hi> </head><lb/>
            <lg type="poem">
              <l><hi rendition="#in">J</hi>CH glaub&#x2019; an Gott/ <note place="foot" n="(i)">Nach der Singwei&#x017F;e: <hi rendition="#fr">Danket dem HEr&#xA75B;n/ dann er<lb/>
i&#x017F;t &#x017F;ehr freundlich.</hi></note> den Vatter/ der</l><lb/>
              <l> <hi rendition="#et">was Erden</hi> </l><lb/>
              <l>und Himmel hei&#x017F;t/ im Anfang hieße werden.</l><lb/>
              <l>Der &#x017F;ein Ge&#x017F;cho&#x0364;pf erha&#x0364;lt/ ver&#x017F;orgt und nehret.</l><lb/>
              <fw place="bottom" type="sig">L ij</fw>
              <fw place="bottom" type="catch">Der</fw><lb/>
            </lg>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[163/0191] iſt alles vollkommen. 63 Jſt nun dieſes die wahre Gottes- Erkentnis und richtige Glaubens-Bekent- nis/ wie ſie dann in Gottes Wort gegruͤn- det und wahr iſt: ſo iſt der kein Chriſt/ der nicht alſo glaubet/ und nach ſolchem Glauben lebet. Ja/ er iſt nicht klug/ wie Weltweiß er auch ſeyn mag/ wann er Gott/ als das hoͤchſte Gut und den Brunn aller Guͤter/ den er kennet/ nicht liebet/ ſuchet und ergreiffet/ wann er vom Satan ſich blenden und verfuͤhren laͤſſet. Und wer ein Chriſt ſeyn will/ ſol dieſe Betrachtung alle Sonntaͤge wiederholen/ ſich pruͤfen/ ob er ſeither nach ſolcher Erkentnis gelebet/ ſei- nen Glaubens-Ungehorſam Gott abbitten/ zur Baͤßerung um ſeines H. Geiſtes Bei- ſtand bitten/ und ihm ſolche mit Ernſt vor- nehmen. Er ſoll auch/ in der Kirche oder zu Haus/ GOtt zu Ehren/ ſprechen ſeine * 19 * Chriſtliche Glaubens Bekentnis. JCH glaub’ an Gott/ (i) den Vatter/ der was Erden und Himmel heiſt/ im Anfang hieße werden. Der ſein Geſchoͤpf erhaͤlt/ verſorgt und nehret. Der (i) Nach der Singweiſe: Danket dem HErꝛn/ dann er iſt ſehr freundlich. L ij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/birken_sonntagswandel_1681
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/birken_sonntagswandel_1681/191
Zitationshilfe: Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681, S. 163. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/birken_sonntagswandel_1681/191>, abgerufen am 18.04.2024.