Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681.

Bild:
<< vorherige Seite

Gott ist gütig
also reich an guten Werken/ und samlen
ihnen Schätze
im Himmel. (p)

11
GOtt ist gütig/ zum Ge-
ben.

VJele unterlassen/ GOtt um seine
Gaben zu bitten/ weil sie Sünder
sind/ und darum nichts von ihm
hoffen können: dann/ GOtt erhöret die
Sünder nicht.
(q) Aber diß ist ein Einwurf
des Satans/ der uns immer gern/ unsren
guten liebreichen Vatter im Himmel/ als
einen zornigen Richter vorstellet/ und will/
daß auch wir Teufel werden/ und kein Ver-
trauen/ wie diese/ zu ihm setzen sollen. Aber
Satan/ du leugest! wann Gott um deß-
willen seine Gaben entziehen wolte/ so mu-
ste er niemand nichts geben: dann wir
sind allzumal Sünder.
Es ist ein Unter-
schied/ mit den Sündern: etliche sündigen
aus Schwachheit/ andere aus Bosheit.
Von diesen letzeren sagt der Apostel: Jhr
bittet/ und erlanget nicht/ darum daß ihr
übel bittet/ nämlich daß ihr es mit euren
Wollüsten verzehret.
(r)

52 Die Fehler aber/ die man aus

Mensch-
(p) 1. Tim. 6. v. 17.
(q) Joh. 9. v. 31.
(r) Jac. 4. v. 3.

Gott iſt guͤtig
alſo reich an guten Werken/ und ſamlen
ihnen Schaͤtze
im Himmel. (p)

11
GOtt iſt guͤtig/ zum Ge-
ben.

VJele unterlaſſen/ GOtt um ſeine
Gaben zu bitten/ weil ſie Suͤnder
ſind/ und darum nichts von ihm
hoffen koͤnnen: dann/ GOtt erhoͤret die
Suͤnder nicht.
(q) Aber diß iſt ein Einwurf
des Satans/ der uns immer gern/ unſren
guten liebreichen Vatter im Himmel/ als
einen zornigen Richter vorſtellet/ und will/
daß auch wir Teufel werden/ und kein Ver-
trauen/ wie dieſe/ zu ihm ſetzen ſollen. Aber
Satan/ du leugeſt! wann Gott um deß-
willen ſeine Gaben entziehen wolte/ ſo mu-
ſte er niemand nichts geben: dann wir
ſind allzumal Suͤnder.
Es iſt ein Unter-
ſchied/ mit den Suͤndeꝛn: etliche ſuͤndigen
aus Schwachheit/ andere aus Bosheit.
Von dieſen letzeren ſagt der Apoſtel: Jhr
bittet/ und erlanget nicht/ darum daß ihr
uͤbel bittet/ naͤmlich daß ihr es mit euren
Wolluͤſten verzehret.
(r)

52 Die Fehler aber/ die man aus

Menſch-
(p) 1. Tim. 6. v. 17.
(q) Joh. 9. v. 31.
(r) Jac. 4. v. 3.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0302" n="274"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Gott i&#x017F;t gu&#x0364;tig</hi></fw><lb/><hi rendition="#fr">al&#x017F;o reich an guten Werken/ und &#x017F;amlen<lb/>
ihnen Scha&#x0364;tze</hi> im Himmel. <note place="foot" n="(p)">1. Tim. 6. v. 17.</note></p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#fr">11<lb/>
GOtt i&#x017F;t gu&#x0364;tig/ zum Ge-<lb/>
ben.</hi> </head><lb/>
            <p><hi rendition="#in">V</hi>Jele unterla&#x017F;&#x017F;en/ GOtt um &#x017F;eine<lb/>
Gaben zu bitten/ weil &#x017F;ie Su&#x0364;nder<lb/>
&#x017F;ind/ und darum nichts von ihm<lb/>
hoffen ko&#x0364;nnen: dann/ <hi rendition="#fr">GOtt erho&#x0364;ret die<lb/>
Su&#x0364;nder nicht.</hi> <note place="foot" n="(q)">Joh. 9. v. 31.</note> Aber diß i&#x017F;t ein Einwurf<lb/>
des Satans/ der uns immer gern/ un&#x017F;ren<lb/>
guten liebreichen Vatter im Himmel/ als<lb/>
einen zornigen Richter vor&#x017F;tellet/ und will/<lb/>
daß auch wir Teufel werden/ und kein Ver-<lb/>
trauen/ wie die&#x017F;e/ zu ihm &#x017F;etzen &#x017F;ollen. Aber<lb/>
Satan/ du leuge&#x017F;t! wann Gott um deß-<lb/>
willen &#x017F;eine Gaben entziehen wolte/ &#x017F;o mu-<lb/>
&#x017F;te er niemand nichts geben: dann <hi rendition="#fr">wir<lb/>
&#x017F;ind allzumal Su&#x0364;nder.</hi> Es i&#x017F;t ein Unter-<lb/>
&#x017F;chied/ mit den Su&#x0364;nde&#xA75B;n: etliche &#x017F;u&#x0364;ndigen<lb/>
aus Schwachheit/ andere aus Bosheit.<lb/>
Von die&#x017F;en letzeren &#x017F;agt der Apo&#x017F;tel: <hi rendition="#fr">Jhr<lb/>
bittet/ und erlanget nicht/ darum daß ihr<lb/>
u&#x0364;bel bittet/ na&#x0364;mlich daß ihr es mit euren<lb/>
Wollu&#x0364;&#x017F;ten verzehret.</hi> <note place="foot" n="(r)">Jac. 4. v. 3.</note></p><lb/>
            <p>52 Die Fehler aber/ die man aus<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Men&#x017F;ch-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[274/0302] Gott iſt guͤtig alſo reich an guten Werken/ und ſamlen ihnen Schaͤtze im Himmel. (p) 11 GOtt iſt guͤtig/ zum Ge- ben. VJele unterlaſſen/ GOtt um ſeine Gaben zu bitten/ weil ſie Suͤnder ſind/ und darum nichts von ihm hoffen koͤnnen: dann/ GOtt erhoͤret die Suͤnder nicht. (q) Aber diß iſt ein Einwurf des Satans/ der uns immer gern/ unſren guten liebreichen Vatter im Himmel/ als einen zornigen Richter vorſtellet/ und will/ daß auch wir Teufel werden/ und kein Ver- trauen/ wie dieſe/ zu ihm ſetzen ſollen. Aber Satan/ du leugeſt! wann Gott um deß- willen ſeine Gaben entziehen wolte/ ſo mu- ſte er niemand nichts geben: dann wir ſind allzumal Suͤnder. Es iſt ein Unter- ſchied/ mit den Suͤndeꝛn: etliche ſuͤndigen aus Schwachheit/ andere aus Bosheit. Von dieſen letzeren ſagt der Apoſtel: Jhr bittet/ und erlanget nicht/ darum daß ihr uͤbel bittet/ naͤmlich daß ihr es mit euren Wolluͤſten verzehret. (r) 52 Die Fehler aber/ die man aus Menſch- (p) 1. Tim. 6. v. 17. (q) Joh. 9. v. 31. (r) Jac. 4. v. 3.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/birken_sonntagswandel_1681
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/birken_sonntagswandel_1681/302
Zitationshilfe: Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681, S. 274. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/birken_sonntagswandel_1681/302>, abgerufen am 18.04.2024.