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Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681.

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JEsu Christi.

alle Gaben schenken ein/
uns mit seinen Gütern füllen.
Unsers Dienstes Armut hier/
nimt er gültig an dafür.

16. Ach! der Gnad/ und ach der Liebe!
als die Menschheit war verflucht/
hast du sie/ aus eignem Triebe/
in dem Jammertal gesucht/
uns GOtt wider zugeführet.
JEsu/ Lieb! entzünde mich:
daß ich wieder liebe dich.
Laß mich auch/ wie sich's gebühret/
lieben den/ der neben mir/
wird geliebt von GOtt und dir.
17 JEsu/ selber Gottes Güte!
du hast uns Gott gut gemacht.
Lieb-entbrannt ist/ sein Gemüte/
und auf unser Heil bedacht.
Er nun Vatter/ nennt uns Kinder/
weil wir deine Brüder seind.
GOtt ist nimmer unser Feind/
und verträgt uns arme Sünder.
GOtt! mach deine Langmut mein:
andren auch so gut seyn.
18 Guter JEsu! hier du schonest:
dorten du mit Höllen-Pein/
den Verächtern ewig lohnest/
wirst ein strenger Kichter seyn.
Ach! so laß mich Sünde meiden:
daß/ den Anwalt meiner Sach/
ich mir nicht zum Richter mach.
Plagt man mich: ich will es leiden/
dir die Rache nehmen nicht/
und erwarten dein Gericht.
19 JEsu!
F v

JEſu Chriſti.

alle Gaben ſchenken ein/
uns mit ſeinen Guͤtern fuͤllen.
Unſers Dienſtes Armut hier/
nimt er guͤltig an dafuͤr.

16. Ach! der Gnad/ und ach der Liebe!
als die Menſchheit war verflucht/
haſt du ſie/ aus eignem Triebe/
in dem Jammertal geſucht/
uns GOtt wider zugefuͤhret.
JEſu/ Lieb! entzuͤnde mich:
daß ich wieder liebe dich.
Laß mich auch/ wie ſich’s gebuͤhret/
lieben den/ der neben mir/
wird geliebt von GOtt und dir.
17 JEſu/ ſelber Gottes Guͤte!
du haſt uns Gott gut gemacht.
Lieb-entbrannt iſt/ ſein Gemuͤte/
und auf unſer Heil bedacht.
Er nun Vatter/ nennt uns Kinder/
weil wir deine Bruͤder ſeind.
GOtt iſt nimmer unſer Feind/
und vertraͤgt uns arme Suͤnder.
GOtt! mach deine Langmut mein:
andren auch ſo gut ſeyn.
18 Guter JEſu! hier du ſchoneſt:
dorten du mit Hoͤllen-Pein/
den Veraͤchtern ewig lohneſt/
wirſt ein ſtrenger Kichter ſeyn.
Ach! ſo laß mich Suͤnde meiden:
daß/ den Anwalt meiner Sach/
ich mir nicht zum Richter mach.
Plagt man mich: ich will es leiden/
dir die Rache nehmen nicht/
und erwarten dein Gericht.
19 JEſu!
F v
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[89/0117] JEſu Chriſti. alle Gaben ſchenken ein/ uns mit ſeinen Guͤtern fuͤllen. Unſers Dienſtes Armut hier/ nimt er guͤltig an dafuͤr. 16. Ach! der Gnad/ und ach der Liebe! als die Menſchheit war verflucht/ haſt du ſie/ aus eignem Triebe/ in dem Jammertal geſucht/ uns GOtt wider zugefuͤhret. JEſu/ Lieb! entzuͤnde mich: daß ich wieder liebe dich. Laß mich auch/ wie ſich’s gebuͤhret/ lieben den/ der neben mir/ wird geliebt von GOtt und dir. 17 JEſu/ ſelber Gottes Guͤte! du haſt uns Gott gut gemacht. Lieb-entbrannt iſt/ ſein Gemuͤte/ und auf unſer Heil bedacht. Er nun Vatter/ nennt uns Kinder/ weil wir deine Bruͤder ſeind. GOtt iſt nimmer unſer Feind/ und vertraͤgt uns arme Suͤnder. GOtt! mach deine Langmut mein: andren auch ſo gut ſeyn. 18 Guter JEſu! hier du ſchoneſt: dorten du mit Hoͤllen-Pein/ den Veraͤchtern ewig lohneſt/ wirſt ein ſtrenger Kichter ſeyn. Ach! ſo laß mich Suͤnde meiden: daß/ den Anwalt meiner Sach/ ich mir nicht zum Richter mach. Plagt man mich: ich will es leiden/ dir die Rache nehmen nicht/ und erwarten dein Gericht. 19 JEſu! F v

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Zitationshilfe: Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681, S. 89. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/birken_sonntagswandel_1681/117>, abgerufen am 25.04.2024.