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Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681.

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LobGesang

Sei auch aller Lehrer Lehrer/
und bekehr durch sie die Hörer.

10 Treuster Freund und Raht der Herzen/
Beistand in den Sündenschmerzen/
Tröster/ wann die Höll anficht!
Bringe/ nach den Sündflut-güssen;
in die Arche mein Gewissen/
Oel Laub das mir Fried verspricht.
Sei du meines Herzens Freude/
wann ich leben muß in Leide.
11 Geist der Stärcke/ Stärck der Geister!
mach mich meiner Feinde Meister.
JEsus ist ja mein Panier.
Sie sind Körnlein/ dir dem Berge.
Diese Maden/ diese Zwerge/
Riese! jag von dir und mir.
Lehre mich dein Wort-Schwerd wetzen/
mit dem Glaubens Schild versetzen.
12 Meinen GOtt lehrst du mich kennen/
ihn von Herzen Vatter nennen.
Solt sein Kind ich heißen nicht/
da sein Geist selbst in mir redet/
meinen schwachen Geist entblödet?
Leuchtend wird mein Glaubens-Liecht/
wann diß Gnaden-Oel es nehret/
immer fließend unverzehret.
13 Meinen GOtt ich fürchten lerne:
Er ist ja von mir nicht ferne/
wann sein Geist ist Herzens Gast.
Sünden Thun muß ich vermeiden:
sonst würd ich ihn machen scheiden.

Heiligkeit die Boßheit hasst.
Heilger Geist! gib heiligs Wallen:
daß ich möge GOtt gefallen.
14 Got-

LobGeſang

Sei auch aller Lehrer Lehrer/
und bekehr durch ſie die Hoͤrer.

10 Treuſter Freund und Raht der Herzen/
Beiſtand in den Suͤndenſchmerzen/
Troͤſter/ wann die Hoͤll anficht!
Bringe/ nach den Suͤndflut-guͤſſen;
in die Arche mein Gewiſſen/
Oel Laub das mir Fried verſpricht.
Sei du meines Herzens Freude/
wann ich leben muß in Leide.
11 Geiſt der Staͤrcke/ Staͤrck der Geiſter!
mach mich meiner Feinde Meiſter.
JEſus iſt ja mein Panier.
Sie ſind Koͤrnlein/ dir dem Berge.
Dieſe Maden/ dieſe Zwerge/
Rieſe! jag von dir und mir.
Lehre mich dein Wort-Schwerd wetzen/
mit dem Glaubens Schild verſetzen.
12 Meinen GOtt lehrſt du mich kennen/
ihn von Herzen Vatter nennen.
Solt ſein Kind ich heißen nicht/
da ſein Geiſt ſelbſt in mir redet/
meinen ſchwachen Geiſt entbloͤdet?
Leuchtend wird mein Glaubens-Liecht/
wann diß Gnaden-Oel es nehret/
immer fließend unverzehret.
13 Meinen GOtt ich fuͤrchten lerne:
Er iſt ja von mir nicht ferne/
wann ſein Geiſt iſt Herzens Gaſt.
Suͤnden Thun muß ich vermeiden:
ſonſt wuͤrd ich ihn machen ſcheiden.

Heiligkeit die Boßheit haſſt.
Heilger Geiſt! gib heiligs Wallen:
daß ich moͤge GOtt gefallen.
14 Got-
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[94/0122] LobGeſang Sei auch aller Lehrer Lehrer/ und bekehr durch ſie die Hoͤrer. 10 Treuſter Freund und Raht der Herzen/ Beiſtand in den Suͤndenſchmerzen/ Troͤſter/ wann die Hoͤll anficht! Bringe/ nach den Suͤndflut-guͤſſen; in die Arche mein Gewiſſen/ Oel Laub das mir Fried verſpricht. Sei du meines Herzens Freude/ wann ich leben muß in Leide. 11 Geiſt der Staͤrcke/ Staͤrck der Geiſter! mach mich meiner Feinde Meiſter. JEſus iſt ja mein Panier. Sie ſind Koͤrnlein/ dir dem Berge. Dieſe Maden/ dieſe Zwerge/ Rieſe! jag von dir und mir. Lehre mich dein Wort-Schwerd wetzen/ mit dem Glaubens Schild verſetzen. 12 Meinen GOtt lehrſt du mich kennen/ ihn von Herzen Vatter nennen. Solt ſein Kind ich heißen nicht/ da ſein Geiſt ſelbſt in mir redet/ meinen ſchwachen Geiſt entbloͤdet? Leuchtend wird mein Glaubens-Liecht/ wann diß Gnaden-Oel es nehret/ immer fließend unverzehret. 13 Meinen GOtt ich fuͤrchten lerne: Er iſt ja von mir nicht ferne/ wann ſein Geiſt iſt Herzens Gaſt. Suͤnden Thun muß ich vermeiden: ſonſt wuͤrd ich ihn machen ſcheiden. Heiligkeit die Boßheit haſſt. Heilger Geiſt! gib heiligs Wallen: daß ich moͤge GOtt gefallen. 14 Got-

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Zitationshilfe: Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681, S. 94. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/birken_sonntagswandel_1681/122>, abgerufen am 25.04.2024.