Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681.Andacht redet wird. Die Lehren vom Glauben/werden ihn in seiner Religion stärken. 14 Wann zu einer Tugend vermah- 15 Wie dann leider! diß die gröste 16 Man muß dem Sünder nicht allein te
Andacht redet wird. Die Lehren vom Glauben/werden ihn in ſeiner Religion ſtaͤrken. 14 Wann zu einer Tugend vermah- 15 Wie dann leider! diß die groͤſte 16 Man muß dem Suͤnder nicht allein te
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Andacht
redet wird. Die Lehren vom Glauben/
werden ihn in ſeiner Religion ſtaͤrken.
14 Wann zu einer Tugend vermah-
net wird/ muß er ſolches fuͤr eine gute Le-
bens-Lehre annehmen/ und ihme vorſetzen/
ſelbige/ mit Goͤttlichen Beiſtand/ ihm ver-
wandt zu machen. Wann aber Laſter ge-
ſtrafft werden/ ſoll er nicht denken/ dieſe
Lauge ſey nicht fuͤr ihn gegoſſen: er ſol
ſich hingegen ſelbſt pruͤfen und beſchauen/
ob er damit behaftet ſey/ ihme Baͤßerung
ernſtlich vornehmen/ und ſeufzen/ daß
GOtt ihme und andren ſolchen Suͤndern
vergeben und ſie bekehren wolle.
15 Wie dann leider! diß die groͤſte
urſach iſt/ daß ſoviel Predigten ohne Baͤſ-
ſerung der Zuhoͤrer abgehen: weil ieder
ihm einbildet/ dieſes/ was geredt wird/ ge-
he nicht ihn/ ſondern ſeinen Naͤchſten an.
Hierzu hilfet/ wann mancher Prieſter
einem laͤcherlichen Arzt nachahmet/ der
zum Patienten ſaget: Er ſolle ſich aufma-
chen/ und nicht krank ſeyn.
16 Man muß dem Suͤnder nicht allein
die Abſcheulichkeit ſeiner Seel Krankheit
vorſtellen/ ſondern ihm auch ſagen/ wie er
dazu gelanget/ und wie er deren wieder koͤn-
ne los werden. Dann wer die Gelegen-
heit zu ſuͤndigen/ als boͤſe Gedanken/ Wor-
te
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