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Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681.

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Gebet vor der Predig.
tums/ die Kirche betreten; die ihren
Krämpel/ irdische Sorgen und Gedan-
ken/ mit herein bringen; die ohn Buße
und Ehrfurcht vor deine Göttliche Maje-
stät kommen/ auch ungebäßert wieder hin-
aus gehen.

Ach nein! Wir müßen nicht solche
seyn. Wir möchten damit verdienen/ daß
du uns/ wie die Jüden und andere Völker/
austreiben/ und dein Haus bei uns abbre-
chen ließest.

Wann wir hingegen dich und dein
Wort
lieben/ so wirst du Heilige Drei Einig-
keit
/ mit deinem Segen/ zu uns kommen und
Wohnung bei uns machen. (y) Und endlich
werden wir auch zu dir in deinem ewigen
Tempel kommen/ und daselbst/ mit den
Heiligen Engeln/ einen Sabbath und
Kirchtag nach dem andern halten/ dich eh-
ren und preisen. Amen.

Hier bin ich/ großer Gott! HErr rede/ dein Knecht
höret.
Kom/ schreibe dein Gesetz in mein Gedächtnis ein:
laß deinen Finger selbst hierzu den Griffel seyn.
Gib mir dein Wort/ das Brod/ das meine Seel er-
nehret.
Was wilst du/ HErr! das ich soll hier auf Erden
thun?
Thu auf mein Herz/ daß es die Lehren möge fassen/
und
(y) Joh. 14. v. 23.

Gebet vor der Predig.
tums/ die Kirche betreten; die ihren
Kraͤmpel/ irdiſche Sorgen und Gedan-
ken/ mit herein bringen; die ohn Buße
und Ehrfurcht vor deine Goͤttliche Maje-
ſtaͤt kommen/ auch ungebaͤßert wieder hin-
aus gehen.

Ach nein! Wir muͤßen nicht ſolche
ſeyn. Wir moͤchten damit verdienen/ daß
du uns/ wie die Juͤden und andere Voͤlker/
austreiben/ und dein Haus bei uns abbre-
chen ließeſt.

Wann wir hingegen dich und dein
Wort
lieben/ ſo wirſt du Heilige Drei Einig-
keit
/ mit deinem Segen/ zu uns kommen und
Wohnung bei uns machen. (y) Und endlich
werden wir auch zu dir in deinem ewigen
Tempel kommen/ und daſelbſt/ mit den
Heiligen Engeln/ einen Sabbath und
Kirchtag nach dem andern halten/ dich eh-
ren und preiſen. Amen.

Hier bin ich/ großer Gott! HErꝛ rede/ dein Knecht
hoͤret.
Kom/ ſchreibe dein Geſetz in mein Gedaͤchtnis ein:
laß deinen Finger ſelbſt hierzu den Griffel ſeyn.
Gib mir dein Wort/ das Brod/ das meine Seel er-
nehret.
Was wilſt du/ HErꝛ! das ich ſoll hier auf Erden
thun?
Thu auf mein Herz/ daß es die Lehren moͤge faſſen/
und
(y) Joh. 14. v. 23.
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[120/0148] Gebet vor der Predig. tums/ die Kirche betreten; die ihren Kraͤmpel/ irdiſche Sorgen und Gedan- ken/ mit herein bringen; die ohn Buße und Ehrfurcht vor deine Goͤttliche Maje- ſtaͤt kommen/ auch ungebaͤßert wieder hin- aus gehen. Ach nein! Wir muͤßen nicht ſolche ſeyn. Wir moͤchten damit verdienen/ daß du uns/ wie die Juͤden und andere Voͤlker/ austreiben/ und dein Haus bei uns abbre- chen ließeſt. Wann wir hingegen dich und dein Wort lieben/ ſo wirſt du Heilige Drei Einig- keit/ mit deinem Segen/ zu uns kommen und Wohnung bei uns machen. (y) Und endlich werden wir auch zu dir in deinem ewigen Tempel kommen/ und daſelbſt/ mit den Heiligen Engeln/ einen Sabbath und Kirchtag nach dem andern halten/ dich eh- ren und preiſen. Amen. Hier bin ich/ großer Gott! HErꝛ rede/ dein Knecht hoͤret. Kom/ ſchreibe dein Geſetz in mein Gedaͤchtnis ein: laß deinen Finger ſelbſt hierzu den Griffel ſeyn. Gib mir dein Wort/ das Brod/ das meine Seel er- nehret. Was wilſt du/ HErꝛ! das ich ſoll hier auf Erden thun? Thu auf mein Herz/ daß es die Lehren moͤge faſſen/ und (y) Joh. 14. v. 23.

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Zitationshilfe: Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681, S. 120. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/birken_sonntagswandel_1681/148>, abgerufen am 16.04.2024.