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Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681.

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Die Gottes-Erkentnis.

9 Die äuserliche Seeligkeit Gottes/
begreift auch die innerliche Gutheit (n)
des Willens/ die Heiligkeit und ganz-reine
Unschuld: dann der HErr ist gut und fromm.
(o) So ist er dan warhaftig/ oder die
Warheit/ in seinem Wort und Verheisun-
gen/ und kan nicht lügen noch betriegen.
Er ist Gerecht/ im Belohnen und Straf-
fen. Er ist liebreich und gütig: wie er
dann/ aus Liebe/ alles erschaffen hat und
noch erhält. Jnsonderheit ist er der
Menschen Vatter: die er/ durch seinen
Sohn/ vom Tod wieder erlöset/ ihrer Ge-
dultig
schonet/ und sie bei sich im Himmel
haben will/ wann sie nur kommen wollen.
Er ist mildgebig/ und stehet immer mit vol-
len Händen färtig/ iedem zu geben/ der ihn
anbettelt: dan des guten eigentum ist/ sich
gern mittheilen.

* 2 *
Gebrauch der Gottes-
Erkentnis.
Sie lehret Demut.

ES ist aber nicht genug/ Gott al-
so erkennen/ auch diß alles von
ihme wissen und glauben: dann
das thun auch die Teufel/ aber

son-
(n) Bonitas.
(o) Ps. 25.
J ij
Die Gottes-Erkentnis.

9 Die aͤuſerliche Seeligkeit Gottes/
begreift auch die innerliche Gutheit (n)
des Willens/ die Heiligkeit und ganz-reine
Unſchuld: dañ der HErꝛ iſt gut und from̃.
(o) So iſt er dan warhaftig/ oder die
Warheit/ in ſeinem Wort und Verheiſun-
gen/ und kan nicht luͤgen noch betriegen.
Er iſt Gerecht/ im Belohnen und Straf-
fen. Er iſt liebreich und guͤtig: wie er
dann/ aus Liebe/ alles erſchaffen hat und
noch erhaͤlt. Jnſonderheit iſt er der
Menſchen Vatter: die er/ durch ſeinen
Sohn/ vom Tod wieder erloͤſet/ ihrer Ge-
dultig
ſchonet/ und ſie bei ſich im Himmel
haben will/ wañ ſie nur kommen wollen.
Er iſt mildgebig/ und ſtehet immer mit vol-
len Haͤnden faͤrtig/ iedem zu geben/ der ihn
anbettelt: dan des guten eigentum iſt/ ſich
gern mittheilen.

* 2 *
Gebrauch der Gottes-
Erkentnis.
Sie lehret Demut.

ES iſt aber nicht genug/ Gott al-
ſo erkennen/ auch diß alles von
ihme wiſſen und glauben: dañ
das thun auch die Teufel/ aber

ſon-
(n) Bonitas.
(o) Pſ. 25.
J ij
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[131/0159] Die Gottes-Erkentnis. 9 Die aͤuſerliche Seeligkeit Gottes/ begreift auch die innerliche Gutheit (n) des Willens/ die Heiligkeit und ganz-reine Unſchuld: dañ der HErꝛ iſt gut und from̃. (o) So iſt er dan warhaftig/ oder die Warheit/ in ſeinem Wort und Verheiſun- gen/ und kan nicht luͤgen noch betriegen. Er iſt Gerecht/ im Belohnen und Straf- fen. Er iſt liebreich und guͤtig: wie er dann/ aus Liebe/ alles erſchaffen hat und noch erhaͤlt. Jnſonderheit iſt er der Menſchen Vatter: die er/ durch ſeinen Sohn/ vom Tod wieder erloͤſet/ ihrer Ge- dultig ſchonet/ und ſie bei ſich im Himmel haben will/ wañ ſie nur kommen wollen. Er iſt mildgebig/ und ſtehet immer mit vol- len Haͤnden faͤrtig/ iedem zu geben/ der ihn anbettelt: dan des guten eigentum iſt/ ſich gern mittheilen. * 2 * Gebrauch der Gottes- Erkentnis. Sie lehret Demut. ES iſt aber nicht genug/ Gott al- ſo erkennen/ auch diß alles von ihme wiſſen und glauben: dañ das thun auch die Teufel/ aber ſon- (n) Bonitas. (o) Pſ. 25. J ij

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Zitationshilfe: Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681, S. 131. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/birken_sonntagswandel_1681/159>, abgerufen am 19.04.2024.