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Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681.

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Lebens und Leidens.
straffen. Daher hat er den Teufel/ der
die Bosheit selber ist/ von seinem Ange-
sicht/ in den Höllen-Kerker hinein ver-
stoßen. Für die verführte Menschen/ an
denen er noch gutes ersihet/ hat er seinen
Sohn leiden und am Creutze sterben las-
sen. Und diesen/ legt er auch etwas vom
Creutz auf: damit er sie/ nicht allein ih-
rem Erlöser ähnlich mache/ sondern auch
vom Weg der Sünde/ von Welt und Sa-
tan/ ab- und zurück halte. Er straffet hier
zeitlich: uns der ewigen Straffe zu ent-
reißen.

29 Da manglet nun wieder/ der Ge-
horsam des Creutzes
und die Gedult. Nie-
mand will das heilsame Creutz auf sich neh-
men/ und JEsu nachfolgen. Wann man
bedächte/ daß Gott gerecht/ weiß und lieb-
reich sei: man würde die Vatter-Ruhte
gern vertragen/ und sich mit dem Glauben
trösten/ daß Gott unter den Schlägen
liebe/ und mit dem Unheil weißlich auf un-
ser ewiges Heil absehe.

* 6 *
Gottes Vatter-Name fordert
Kindliche Pflicht.

WJr sind/ in JEsu Christo und durch
ihn/ Kinder Gottes. Was thut ein

wol-

Lebens und Leidens.
ſtraffen. Daher hat er den Teufel/ der
die Bosheit ſelber iſt/ von ſeinem Ange-
ſicht/ in den Hoͤllen-Kerker hinein ver-
ſtoßen. Fuͤr die verfuͤhrte Menſchen/ an
denen er noch gutes erſihet/ hat er ſeinen
Sohn leiden und am Creutze ſterben laſ-
ſen. Und dieſen/ legt er auch etwas vom
Creutz auf: damit er ſie/ nicht allein ih-
rem Erloͤſer aͤhnlich mache/ ſondern auch
vom Weg der Suͤnde/ von Welt und Sa-
tan/ ab- und zuruͤck halte. Er ſtraffet hier
zeitlich: uns der ewigen Straffe zu ent-
reißen.

29 Da manglet nun wieder/ der Ge-
horſam des Creutzes
und die Gedult. Nie-
mand will das heilſame Cꝛeutz auf ſich neh-
men/ und JEſu nachfolgen. Wann man
bedaͤchte/ daß Gott gerecht/ weiß und lieb-
reich ſei: man wuͤrde die Vatter-Ruhte
gern vertragen/ und ſich mit dem Glauben
troͤſten/ daß Gott unter den Schlaͤgen
liebe/ und mit dem Unheil weißlich auf un-
ſer ewiges Heil abſehe.

* 6 *
Gottes Vatter-Name fordeꝛt
Kindliche Pflicht.

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ihn/ Kinder Gottes. Was thut ein

wol-
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[141/0169] Lebens und Leidens. ſtraffen. Daher hat er den Teufel/ der die Bosheit ſelber iſt/ von ſeinem Ange- ſicht/ in den Hoͤllen-Kerker hinein ver- ſtoßen. Fuͤr die verfuͤhrte Menſchen/ an denen er noch gutes erſihet/ hat er ſeinen Sohn leiden und am Creutze ſterben laſ- ſen. Und dieſen/ legt er auch etwas vom Creutz auf: damit er ſie/ nicht allein ih- rem Erloͤſer aͤhnlich mache/ ſondern auch vom Weg der Suͤnde/ von Welt und Sa- tan/ ab- und zuruͤck halte. Er ſtraffet hier zeitlich: uns der ewigen Straffe zu ent- reißen. 29 Da manglet nun wieder/ der Ge- horſam des Creutzes und die Gedult. Nie- mand will das heilſame Cꝛeutz auf ſich neh- men/ und JEſu nachfolgen. Wann man bedaͤchte/ daß Gott gerecht/ weiß und lieb- reich ſei: man wuͤrde die Vatter-Ruhte gern vertragen/ und ſich mit dem Glauben troͤſten/ daß Gott unter den Schlaͤgen liebe/ und mit dem Unheil weißlich auf un- ſer ewiges Heil abſehe. * 6 * Gottes Vatter-Name fordeꝛt Kindliche Pflicht. WJr ſind/ in JEſu Chriſto und duꝛch ihn/ Kinder Gottes. Was thut ein wol-

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Zitationshilfe: Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681, S. 141. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/birken_sonntagswandel_1681/169>, abgerufen am 20.04.2024.