Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681.

Bild:
<< vorherige Seite

Verlangen nach
giret/ reget und beweget/ wie er es in der
Erschaffung geordnet hat.

3 Zweifelsfrei wird hier gemeinet/
das Gnaden-Reich (a) Gottes/ worüber
er seinen Sohn/ den Gott-Menschen JE-
sum Christum/ zum König eingesetzet hat.
Zu wem dieses Reich/ und wer in dieses
Reich/ kommet/ der kehret wieder in
GOTT/ wie Adam gewesen/ und wird
aller Gnaden und Privilegien teilhaf-
tig/ die dieser himlischer Kron-Printz
durch sein Menschwerden/ Leiden und
Sterben uns erworben hat. Dann/
welches Reiches Unterthan man wird/
da tritt man in den Genuß dessen Rechte
und Freiheiten/ und machet sich derselben
allerdings teilhaftig. Christus erkläret sich
selber/ da er/ in eben selbigem Cap. uns am
ersten trachten heißet nach dem Reich Got-
tes und nach dessen Gerechtigkeit.
(b) Und
anderswo lehret er/ das Reich Gottes sei
inwendig in uns: (c) so kan es dan nichts
äuserliches oder sichtbares/ so muß es ja
Geistlich und im Herzen seyn.

4 So ist dan/ das Reich Gottes auf
Erden/ nichts anders/ als dasjenige/ was
unser Erzvatter unter dem verbotnen
Baum verlohren/ nämlich die Gott-ähn-

lich-
(a) R. Gratiae.
(b) Matth. 6. v. 33.
(c) Luc. 17. v. 21.

Verlangen nach
giret/ reget und beweget/ wie er es in der
Erſchaffung geordnet hat.

3 Zweifelsfrei wird hier gemeinet/
das Gnaden-Reich (a) Gottes/ woruͤber
er ſeinen Sohn/ den Gott-Menſchen JE-
ſum Chriſtum/ zum Koͤnig eingeſetzet hat.
Zu wem dieſes Reich/ und wer in dieſes
Reich/ kommet/ der kehret wieder in
GOTT/ wie Adam geweſen/ und wird
aller Gnaden und Privilegien teilhaf-
tig/ die dieſer himliſcher Kron-Printz
durch ſein Menſchwerden/ Leiden und
Sterben uns erworben hat. Dann/
welches Reiches Unterthan man wird/
da tritt man in den Genuß deſſen Rechte
und Freiheiten/ und machet ſich derſelben
allerdings teilhaftig. Chriſtus erklaͤret ſich
ſelber/ da er/ in eben ſelbigem Cap. uns am
erſten trachten heißet nach dem Reich Got-
tes und nach deſſen Gerechtigkeit.
(b) Und
anderswo lehret er/ das Reich Gottes ſei
inwendig in uns: (c) ſo kan es dan nichts
aͤuſerliches oder ſichtbares/ ſo muß es ja
Geiſtlich und im Herzen ſeyn.

4 So iſt dan/ das Reich Gottes auf
Erden/ nichts anders/ als dasjenige/ was
unſer Erzvatter unter dem verbotnen
Baum verlohren/ naͤmlich die Gott-aͤhn-

lich-
(a) R. Gratiæ.
(b) Matth. 6. v. 33.
(c) Luc. 17. v. 21.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0204" n="176"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Verlangen nach</hi></fw><lb/>
giret/ reget und beweget/ wie er es in der<lb/>
Er&#x017F;chaffung geordnet hat.</p><lb/>
            <p>3 Zweifelsfrei wird hier gemeinet/<lb/>
das <hi rendition="#fr">Gnaden-Reich</hi> <note place="foot" n="(a)"><hi rendition="#aq">R. Gratiæ.</hi></note> Gottes/ woru&#x0364;ber<lb/>
er &#x017F;einen Sohn/ den Gott-Men&#x017F;chen JE-<lb/>
&#x017F;um Chri&#x017F;tum/ zum Ko&#x0364;nig einge&#x017F;etzet hat.<lb/>
Zu wem die&#x017F;es Reich/ und wer in die&#x017F;es<lb/>
Reich/ kommet/ der kehret wieder in<lb/>
GOTT/ wie Adam gewe&#x017F;en/ und wird<lb/>
aller Gnaden und Privilegien teilhaf-<lb/>
tig/ die die&#x017F;er himli&#x017F;cher Kron-Printz<lb/>
durch &#x017F;ein Men&#x017F;chwerden/ Leiden und<lb/>
Sterben uns erworben hat. Dann/<lb/>
welches Reiches Unterthan man wird/<lb/>
da tritt man in den Genuß de&#x017F;&#x017F;en Rechte<lb/>
und Freiheiten/ und machet &#x017F;ich der&#x017F;elben<lb/>
allerdings teilhaftig. Chri&#x017F;tus erkla&#x0364;ret &#x017F;ich<lb/>
&#x017F;elber/ da er/ in eben &#x017F;elbigem Cap. uns am<lb/>
er&#x017F;ten trachten heißet nach dem <hi rendition="#fr">Reich Got-<lb/>
tes und nach de&#x017F;&#x017F;en Gerechtigkeit.</hi> <note place="foot" n="(b)">Matth. 6. v. 33.</note> Und<lb/>
anderswo lehret er/ das <hi rendition="#fr">Reich Gottes</hi> &#x017F;ei<lb/><hi rendition="#fr">inwendig in uns:</hi> <note place="foot" n="(c)">Luc. 17. v. 21.</note> &#x017F;o kan es dan nichts<lb/>
a&#x0364;u&#x017F;erliches oder &#x017F;ichtbares/ &#x017F;o muß es ja<lb/>
Gei&#x017F;tlich und im Herzen &#x017F;eyn.</p><lb/>
            <p>4 So i&#x017F;t dan/ das Reich Gottes auf<lb/>
Erden/ nichts anders/ als dasjenige/ was<lb/>
un&#x017F;er Erzvatter unter dem verbotnen<lb/>
Baum verlohren/ na&#x0364;mlich die Gott-a&#x0364;hn-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">lich-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[176/0204] Verlangen nach giret/ reget und beweget/ wie er es in der Erſchaffung geordnet hat. 3 Zweifelsfrei wird hier gemeinet/ das Gnaden-Reich (a) Gottes/ woruͤber er ſeinen Sohn/ den Gott-Menſchen JE- ſum Chriſtum/ zum Koͤnig eingeſetzet hat. Zu wem dieſes Reich/ und wer in dieſes Reich/ kommet/ der kehret wieder in GOTT/ wie Adam geweſen/ und wird aller Gnaden und Privilegien teilhaf- tig/ die dieſer himliſcher Kron-Printz durch ſein Menſchwerden/ Leiden und Sterben uns erworben hat. Dann/ welches Reiches Unterthan man wird/ da tritt man in den Genuß deſſen Rechte und Freiheiten/ und machet ſich derſelben allerdings teilhaftig. Chriſtus erklaͤret ſich ſelber/ da er/ in eben ſelbigem Cap. uns am erſten trachten heißet nach dem Reich Got- tes und nach deſſen Gerechtigkeit. (b) Und anderswo lehret er/ das Reich Gottes ſei inwendig in uns: (c) ſo kan es dan nichts aͤuſerliches oder ſichtbares/ ſo muß es ja Geiſtlich und im Herzen ſeyn. 4 So iſt dan/ das Reich Gottes auf Erden/ nichts anders/ als dasjenige/ was unſer Erzvatter unter dem verbotnen Baum verlohren/ naͤmlich die Gott-aͤhn- lich- (a) R. Gratiæ. (b) Matth. 6. v. 33. (c) Luc. 17. v. 21.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/birken_sonntagswandel_1681
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/birken_sonntagswandel_1681/204
Zitationshilfe: Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681, S. 176. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/birken_sonntagswandel_1681/204>, abgerufen am 19.04.2024.