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Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681.

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Laß Gott sorgen/
er sorget für euch. (y) So sol man dan
nicht sorgen/ sondern Gott sorgen lassen: der
zürnet/ wan man in seine Sorge sich mit
einmängen will. Dan/ wan wir sorgen und
uns versorgen wollen/ so darf GOtt nicht
sorgen: so ist unser täglichs Gebet um das
Tägliche Brod nichts nütze.

24 Wann wir darum bitten/ so dörfen
wir nicht darneben sorgen: sonst glauben
wir nicht/ daß GOtt erhören und thun wer-
de/ was wir bitten. Glauben wir nun
nicht/ so empfangen wir auch nicht: dan
wer zweiflet/ der empfäht nichts. (z) Wer
nicht glaubet den Verheisungen/ und trau-
et nicht seiner Allmacht und Liebe/ der ver-
leugnet GOtt: dann er macht ihn zum Lüg-
ner/ onmächtig und unbarmherzig. Der
Sohn Gottes hat uns ja nicht geteuschet/
in dem er uns diese vierdte Bitte vorge-
sprochen/ und Erhörung versprochen. Last
uns also beten/ und glauben: so sind wir
versorget. Erleben wir den Morgen/ so
heists wider heute/ und übermorgen wie-
der also: so haben wir täglich unser Täg-
lichs Brod.

25 GOtt hat/ schon vor 3000 Jahren
versprochen: Jch will meinem Segen ü-
ber euch gebieten/ daß ihr esset: dann das

Land
(y) 1. Pet. 5. v. 7.
(z) Jac. 1. v. 7.

Laß Gott ſorgen/
er ſorget fuͤr euch. (y) So ſol man dan
nicht ſoꝛgen/ ſondeꝛn Gott ſorgen laſſen: der
zuͤrnet/ wan man in ſeine Sorge ſich mit
einmaͤngen will. Dan/ wan wir ſorgen und
uns verſorgen wollen/ ſo darf GOtt nicht
ſorgen: ſo iſt unſer taͤglichs Gebet um das
Taͤgliche Brod nichts nuͤtze.

24 Wann wir darum bitten/ ſo doͤrfen
wir nicht darneben ſorgen: ſonſt glauben
wir nicht/ daß GOtt erhoͤren und thun wer-
de/ was wir bitten. Glauben wir nun
nicht/ ſo empfangen wir auch nicht: dan
wer zweiflet/ der empfaͤht nichts. (z) Wer
nicht glaubet den Verheiſungen/ und trau-
et nicht ſeiner Allmacht und Liebe/ der ver-
leugnet GOtt: dañ er macht ihn zum Luͤg-
ner/ onmaͤchtig und unbarmherzig. Der
Sohn Gottes hat uns ja nicht geteuſchet/
in dem er uns dieſe vierdte Bitte vorge-
ſprochen/ und Erhoͤrung verſprochen. Laſt
uns alſo beten/ und glauben: ſo ſind wir
verſorget. Erleben wir den Morgen/ ſo
heiſts wider heute/ und uͤbermorgen wie-
der alſo: ſo haben wir taͤglich unſer Taͤg-
lichs Brod.

25 GOtt hat/ ſchon vor 3000 Jahren
verſprochen: Jch will meinem Segen uͤ-
ber euch gebieten/ daß ihr eſſet: dann das

Land
(y) 1. Pet. 5. v. 7.
(z) Jac. 1. v. 7.
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[254/0282] Laß Gott ſorgen/ er ſorget fuͤr euch. (y) So ſol man dan nicht ſoꝛgen/ ſondeꝛn Gott ſorgen laſſen: der zuͤrnet/ wan man in ſeine Sorge ſich mit einmaͤngen will. Dan/ wan wir ſorgen und uns verſorgen wollen/ ſo darf GOtt nicht ſorgen: ſo iſt unſer taͤglichs Gebet um das Taͤgliche Brod nichts nuͤtze. 24 Wann wir darum bitten/ ſo doͤrfen wir nicht darneben ſorgen: ſonſt glauben wir nicht/ daß GOtt erhoͤren und thun wer- de/ was wir bitten. Glauben wir nun nicht/ ſo empfangen wir auch nicht: dan wer zweiflet/ der empfaͤht nichts. (z) Wer nicht glaubet den Verheiſungen/ und trau- et nicht ſeiner Allmacht und Liebe/ der ver- leugnet GOtt: dañ er macht ihn zum Luͤg- ner/ onmaͤchtig und unbarmherzig. Der Sohn Gottes hat uns ja nicht geteuſchet/ in dem er uns dieſe vierdte Bitte vorge- ſprochen/ und Erhoͤrung verſprochen. Laſt uns alſo beten/ und glauben: ſo ſind wir verſorget. Erleben wir den Morgen/ ſo heiſts wider heute/ und uͤbermorgen wie- der alſo: ſo haben wir taͤglich unſer Taͤg- lichs Brod. 25 GOtt hat/ ſchon vor 3000 Jahren verſprochen: Jch will meinem Segen uͤ- ber euch gebieten/ daß ihr eſſet: dann das Land (y) 1. Pet. 5. v. 7. (z) Jac. 1. v. 7.

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Zitationshilfe: Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681, S. 254. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/birken_sonntagswandel_1681/282>, abgerufen am 29.03.2024.