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Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681.

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Bete und Arbeite.
nichts ist. Wie dann auch hingegen/ ohne
Gottes Segen/ keine Arbeit ersprießet.
Mancher lästs ihm sauer werden/ und ei-
let zum Reichtum: und hintert sich nur
selber. Dagegen thut mancher gemach/
und ist schwach und arm: den sihet GOtt
an in Gnaden/ und hilft ihme.
(f) Wie man
dan täglich sihet/ das reiche Scharrhansen
verderben/ hingegen fromme Arme empor
kommen; denen GOtt Reichtum zu wirft/
der sie manchmal keinen Tropfen Schweiß
gekostet. Jener sagte: wer weiß/ wer
iezt Geld zehlet/ das noch mein werden soll.

29 Es folget aber hieraus nicht/ daß
man feiren/ die Hände in den Schos legen/
und allein das Maul aufsperren möge/ bis
eine Gans oder Taube geflogen komme.
Nein! man muß die Hand an den Arbeit-
pflug legen/ GOtt und dem Nächsten die-
nen/ und trachten/ wie man/ mit Gottes
Hülfe/ seinem Beruff recht vorstehe. Die
Sorge aber um den Arbeit-Segen muß ein
rechtschaffener Christ in einen Bündel zu
sammen fassen/ und durch ein glaubiges
Gebet auf GOTT werfen. Kurz: man
muß arbeiten/ beten/ glauben
und hoffen.



Der
(f) Sir. 11. v. 11.
R ij

Bete und Arbeite.
nichts iſt. Wie dañ auch hingegen/ ohne
Gottes Segen/ keine Arbeit erſprießet.
Mancher laͤſts ihm ſauer werden/ und ei-
let zum Reichtum: und hintert ſich nur
ſelber. Dagegen thut mancher gemach/
und iſt ſchwach und arm: den ſihet GOtt
an in Gnaden/ und hilft ihme.
(f) Wie man
dan taͤglich ſihet/ das reiche Scharꝛhanſen
verderben/ hingegen fromme Arme empor
kommen; denen GOtt Reichtum zu wirft/
der ſie manchmal keinen Tropfen Schweiß
gekoſtet. Jener ſagte: wer weiß/ wer
iezt Geld zehlet/ das noch mein werden ſoll.

29 Es folget aber hieraus nicht/ daß
man feiren/ die Haͤnde in den Schos legen/
und allein das Maul aufſperren moͤge/ bis
eine Gans oder Taube geflogen komme.
Nein! man muß die Hand an den Arbeit-
pflug legen/ GOtt und dem Naͤchſten die-
nen/ und trachten/ wie man/ mit Gottes
Huͤlfe/ ſeinem Beruff recht vorſtehe. Die
Sorge aber um den Arbeit-Segen muß ein
rechtſchaffener Chriſt in einen Buͤndel zu
ſammen faſſen/ und durch ein glaubiges
Gebet auf GOTT werfen. Kurz: man
muß arbeiten/ beten/ glauben
und hoffen.



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(f) Sir. 11. v. 11.
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[259/0287] Bete und Arbeite. nichts iſt. Wie dañ auch hingegen/ ohne Gottes Segen/ keine Arbeit erſprießet. Mancher laͤſts ihm ſauer werden/ und ei- let zum Reichtum: und hintert ſich nur ſelber. Dagegen thut mancher gemach/ und iſt ſchwach und arm: den ſihet GOtt an in Gnaden/ und hilft ihme. (f) Wie man dan taͤglich ſihet/ das reiche Scharꝛhanſen verderben/ hingegen fromme Arme empor kommen; denen GOtt Reichtum zu wirft/ der ſie manchmal keinen Tropfen Schweiß gekoſtet. Jener ſagte: wer weiß/ wer iezt Geld zehlet/ das noch mein werden ſoll. 29 Es folget aber hieraus nicht/ daß man feiren/ die Haͤnde in den Schos legen/ und allein das Maul aufſperren moͤge/ bis eine Gans oder Taube geflogen komme. Nein! man muß die Hand an den Arbeit- pflug legen/ GOtt und dem Naͤchſten die- nen/ und trachten/ wie man/ mit Gottes Huͤlfe/ ſeinem Beruff recht vorſtehe. Die Sorge aber um den Arbeit-Segen muß ein rechtſchaffener Chriſt in einen Buͤndel zu ſammen faſſen/ und durch ein glaubiges Gebet auf GOTT werfen. Kurz: man muß arbeiten/ beten/ glauben und hoffen. Der (f) Sir. 11. v. 11. R ij

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Zitationshilfe: Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681, S. 259. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/birken_sonntagswandel_1681/287>, abgerufen am 18.04.2024.