Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681.

Bild:
<< vorherige Seite

Bete und Gibe.
Mildigkeit ein irrdischer GOtt wird.

48 Man hat sich auch nicht damit zu
entschuldigen/ daß bei manchen bösen Bett-
ler die Gabe übel angelegt wird. Man se-
he nicht auf dem/ der die Gabe empfähet/
sondern auf den/ der befihlet: Seit Kinder
Ebenbilder und Nachfolger eures Vatters
im Himmel/ der lässet seine Sonne aufgehen
über Böse und Gute/ und läst regnen über
Gerechte und Ungerechte.
(i) Man muß
auch nicht pralen mit dem Almosen/ noch
damit Ehre vor den Leuten suchen. (k)
viel weniger andern abnehmen/ das man
den Armen gebe. Das bäste wird seyn/
wann ein jeder etwas redlichs mit seinen
Händen arbeitet/ auf daß er habe zu geben
dem Dürftigen.
(l)

10
Bete und Gibe.

JN denen Geschichten der Apostel/
wird dem Haubtman Cornelio
durch einen Engel angekündet/ sein
Gebet und Almosen sey vor GOrt gekom-
men:
(m) und dadurch ward er/ aus einem
Heiden zum Christen. Hieraus erlernen
wir/ daß das Gebet und Almosen müße zu-

sam-
(i) Matth. 5. v. 45.
(k) Matth. 6. v. 4.
(l) Eph. 4. v. 28.
(m) Ap. G. 10. v. 4.

Bete und Gibe.
Mildigkeit ein irꝛdiſcher GOtt wird.

48 Man hat ſich auch nicht damit zu
entſchuldigen/ daß bei manchen boͤſen Bett-
ler die Gabe uͤbel angelegt wird. Man ſe-
he nicht auf dem/ der die Gabe empfaͤhet/
ſondern auf den/ der befihlet: Seit Kinder
Ebenbilder und Nachfolger eures Vatters
im Him̃el/ der laͤſſet ſeine Sonne aufgehen
uͤber Boͤſe und Gute/ und laͤſt regnen uͤber
Gerechte und Ungerechte.
(i) Man muß
auch nicht pralen mit dem Almoſen/ noch
damit Ehre vor den Leuten ſuchen. (k)
viel weniger andern abnehmen/ das man
den Armen gebe. Das baͤſte wird ſeyn/
wann ein jeder etwas redlichs mit ſeinen
Haͤnden arbeitet/ auf daß er habe zu geben
dem Duͤrftigen.
(l)

10
Bete und Gibe.

JN denen Geſchichten der Apoſtel/
wird dem Haubtman Cornelio
durch einen Engel angekuͤndet/ ſein
Gebet und Almoſen ſey vor GOrt gekom-
men:
(m) und dadurch ward er/ aus einem
Heiden zum Chriſten. Hieraus erlernen
wir/ daß das Gebet und Almoſen muͤße zu-

ſam-
(i) Matth. 5. v. 45.
(k) Matth. 6. v. 4.
(l) Eph. 4. v. 28.
(m) Ap. G. 10. v. 4.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0300" n="272"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Bete und Gibe.</hi></fw><lb/>
Mildigkeit ein ir&#xA75B;di&#x017F;cher GOtt wird.</p><lb/>
            <p>48 Man hat &#x017F;ich auch nicht damit zu<lb/>
ent&#x017F;chuldigen/ daß bei manchen bo&#x0364;&#x017F;en Bett-<lb/>
ler die Gabe u&#x0364;bel angelegt wird. Man &#x017F;e-<lb/>
he nicht auf dem/ der die Gabe empfa&#x0364;het/<lb/>
&#x017F;ondern auf den/ der befihlet: <hi rendition="#fr">Seit Kinder</hi><lb/>
Ebenbilder und Nachfolger <hi rendition="#fr">eures Vatters<lb/>
im Him&#x0303;el/ der la&#x0364;&#x017F;&#x017F;et &#x017F;eine Sonne aufgehen<lb/>
u&#x0364;ber Bo&#x0364;&#x017F;e und Gute/ und la&#x0364;&#x017F;t regnen u&#x0364;ber<lb/>
Gerechte und Ungerechte.</hi> <note place="foot" n="(i)">Matth. 5. v. 45.</note> Man muß<lb/>
auch nicht pralen mit dem Almo&#x017F;en/ noch<lb/><hi rendition="#fr">damit Ehre vor den Leuten &#x017F;uchen.</hi> <note place="foot" n="(k)">Matth. 6. v. 4.</note><lb/>
viel weniger andern abnehmen/ das man<lb/>
den Armen gebe. Das ba&#x0364;&#x017F;te wird &#x017F;eyn/<lb/>
wann ein jeder <hi rendition="#fr">etwas redlichs</hi> mit <hi rendition="#fr">&#x017F;einen<lb/>
Ha&#x0364;nden arbeitet/ auf daß er habe zu geben<lb/>
dem Du&#x0364;rftigen.</hi> <note place="foot" n="(l)">Eph. 4. v. 28.</note></p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#fr">10<lb/>
Bete und Gibe.</hi> </head><lb/>
            <p><hi rendition="#in">J</hi>N denen Ge&#x017F;chichten der Apo&#x017F;tel/<lb/>
wird dem Haubtman Cornelio<lb/>
durch einen Engel angeku&#x0364;ndet/ &#x017F;ein<lb/><hi rendition="#fr">Gebet und Almo&#x017F;en &#x017F;ey vor GOrt gekom-<lb/>
men:</hi> <note place="foot" n="(m)">Ap. G. 10. v. 4.</note> und dadurch ward er/ aus einem<lb/>
Heiden zum Chri&#x017F;ten. Hieraus erlernen<lb/>
wir/ daß das Gebet und Almo&#x017F;en mu&#x0364;ße zu-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;am-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[272/0300] Bete und Gibe. Mildigkeit ein irꝛdiſcher GOtt wird. 48 Man hat ſich auch nicht damit zu entſchuldigen/ daß bei manchen boͤſen Bett- ler die Gabe uͤbel angelegt wird. Man ſe- he nicht auf dem/ der die Gabe empfaͤhet/ ſondern auf den/ der befihlet: Seit Kinder Ebenbilder und Nachfolger eures Vatters im Him̃el/ der laͤſſet ſeine Sonne aufgehen uͤber Boͤſe und Gute/ und laͤſt regnen uͤber Gerechte und Ungerechte. (i) Man muß auch nicht pralen mit dem Almoſen/ noch damit Ehre vor den Leuten ſuchen. (k) viel weniger andern abnehmen/ das man den Armen gebe. Das baͤſte wird ſeyn/ wann ein jeder etwas redlichs mit ſeinen Haͤnden arbeitet/ auf daß er habe zu geben dem Duͤrftigen. (l) 10 Bete und Gibe. JN denen Geſchichten der Apoſtel/ wird dem Haubtman Cornelio durch einen Engel angekuͤndet/ ſein Gebet und Almoſen ſey vor GOrt gekom- men: (m) und dadurch ward er/ aus einem Heiden zum Chriſten. Hieraus erlernen wir/ daß das Gebet und Almoſen muͤße zu- ſam- (i) Matth. 5. v. 45. (k) Matth. 6. v. 4. (l) Eph. 4. v. 28. (m) Ap. G. 10. v. 4.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/birken_sonntagswandel_1681
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/birken_sonntagswandel_1681/300
Zitationshilfe: Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681, S. 272. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/birken_sonntagswandel_1681/300>, abgerufen am 29.03.2024.