Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681.zum Geben. Menschlicher Schwachheit begehet/ dievergibt GOtt/ um des Verdiensts und vol- kommenen Gehorsams JESU CHristi/ und um seiner Vorbitte willen/ und rechnet uns dieselben nicht zu/ daß er deswegen uns aus seiner Vätterlichen Vorsorge aus- schließen solte: wann wir nur solche täglich bereuen und ihme abbitten. Und dieses hat unser himlischer Gebet-Lehrer uns bedeu- ten wollen/ indem er/ auf die Nahrungs- Bitte/ diese Abbitte geordnet: Vergib uns unsre Schulden. 53 Gewiß ist es/ wie droben erwehnt um S ij
zum Geben. Menſchlicher Schwachheit begehet/ dievergibt GOtt/ um des Verdienſts und vol- kommenen Gehorſams JESU CHriſti/ und um ſeiner Vorbitte willen/ und rechnet uns dieſelben nicht zu/ daß er deswegen uns aus ſeiner Vaͤtterlichen Vorſorge aus- ſchließen ſolte: wann wir nur ſolche taͤglich bereuen und ihme abbitten. Und dieſes hat unſer himliſcher Gebet-Lehrer uns bedeu- ten wollen/ indem er/ auf die Nahrungs- Bitte/ dieſe Abbitte geordnet: Vergib uns unſre Schulden. 53 Gewiß iſt es/ wie droben erwehnt um S ij
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zum Geben.
Menſchlicher Schwachheit begehet/ die
vergibt GOtt/ um des Verdienſts und vol-
kommenen Gehorſams JESU CHriſti/
und um ſeiner Vorbitte willen/ und rechnet
uns dieſelben nicht zu/ daß er deswegen
uns aus ſeiner Vaͤtterlichen Vorſorge aus-
ſchließen ſolte: wann wir nur ſolche taͤglich
bereuen und ihme abbitten. Und dieſes hat
unſer himliſcher Gebet-Lehrer uns bedeu-
ten wollen/ indem er/ auf die Nahrungs-
Bitte/ dieſe Abbitte geordnet: Vergib uns
unſre Schulden.
53 Gewiß iſt es/ wie droben erwehnt
worden: wer ſein Gemuͤte alſo in Gottes-
Furcht befaͤſtet hat/ daß er den Reichtum
nicht zum Suͤnden Werkzeug mache/ dem
wird Gott dieſer Zugabe ſo viel zuwerfen/
als er immer verlangen mag; ſonderlich
wann er dem Nechſten damit zu dienen be-
gehrt. Weil aber der Reichtum nur die
Seelen zu verderben und von Gott zur
Welt abzufuͤhren pfleget/ und weil ihn un-
ſer Heiland den Dornen vergleichet/ die den
Samen des Goͤttlichen Worts erſticken
und nicht Frucht bringen laſſen: als iſt
das ſicherſte/ daß man/ mit Agar/ das Mit-
tel zwiſchen Reichtum und Armut/ naͤm-
lich die Notturft/ verlange/ GOTT dar-
um
S ij
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