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Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681.

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der drey Landplagen.
suchen nur sein Reich und ihre eigne Macht
zu erweitern/ nicht aber dein Himmelreich
zu fördern: soltest du ihren Mutwillen
glücklich fortgehen lassen? Ach! schütte
doch deinen Grimm/ nicht durch sie auf uns/
sondern auf sie/ die dich nicht/ wie wir/ ken-
nen und anruffen. Schlage sie durch deine
Engel/ wie das Heer Senacherib. Zer-
streue die Völker/ die aus Hochmut gerne
kriegen.

9 Haben wir deinen Seuch-Besen
verdienet: ach! laß darum deinen Zorn/
deine Feuerpfeile und Keile/ den heißen
Vorschmack der Höllen/ nicht wider uns
wüten. Laß diese Plage/ zu unsren Hüt-
ten sich nicht nahen. Denke an die Ehrne
Schlange/ deinen lieben Sohn/ den du am
Creutzes-Pfal erhöhen lassen/ den wir
glaubig ansehen/ den feurigen Schlangen-
Bissen zu entf liehen. Laß diesen ewigen
Hohenpriester zwischen uns und dich tret-
ten/ der mit dem Rauchwerck seines Ver-
dienstes dich versöhne: damit der Plage
gewehret werde. Du hast ja auch unsre
Krankheit und Schmerzen auf ihn gele-
get/ auf daß wir Friede hätten.

10 Laß auch nicht zu/ daß/ um der
Jnnwohner Sünde willen/ daß Land kei-
ne Frucht trage. Wir fliehen zu dir/ du

him-
U iiij

der drey Landplagen.
ſuchen nur ſein Reich und ihre eigne Macht
zu erweitern/ nicht aber dein Himmelreich
zu foͤrdern: ſolteſt du ihren Mutwillen
gluͤcklich fortgehen laſſen? Ach! ſchuͤtte
doch deinen Grimm/ nicht durch ſie auf uns/
ſondern auf ſie/ die dich nicht/ wie wir/ ken-
nen und anruffen. Schlage ſie durch deine
Engel/ wie das Heer Senacherib. Zer-
ſtreue die Voͤlker/ die aus Hochmut gerne
kriegen.

9 Haben wir deinen Seuch-Beſen
verdienet: ach! laß darum deinen Zorn/
deine Feuerpfeile und Keile/ den heißen
Vorſchmack der Hoͤllen/ nicht wider uns
wuͤten. Laß dieſe Plage/ zu unſren Huͤt-
ten ſich nicht nahen. Denke an die Ehrne
Schlange/ deinen lieben Sohn/ den du am
Creutzes-Pfal erhoͤhen laſſen/ den wir
glaubig anſehen/ den feurigen Schlangen-
Biſſen zu entf liehen. Laß dieſen ewigen
Hohenprieſter zwiſchen uns und dich tret-
ten/ der mit dem Rauchwerck ſeines Ver-
dienſtes dich verſoͤhne: damit der Plage
gewehret werde. Du haſt ja auch unſre
Krankheit und Schmerzen auf ihn gele-
get/ auf daß wir Friede haͤtten.

10 Laß auch nicht zu/ daß/ um der
Jnnwohner Suͤnde willen/ daß Land kei-
ne Frucht trage. Wir fliehen zu dir/ du

him-
U iiij
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[311/0339] der drey Landplagen. ſuchen nur ſein Reich und ihre eigne Macht zu erweitern/ nicht aber dein Himmelreich zu foͤrdern: ſolteſt du ihren Mutwillen gluͤcklich fortgehen laſſen? Ach! ſchuͤtte doch deinen Grimm/ nicht durch ſie auf uns/ ſondern auf ſie/ die dich nicht/ wie wir/ ken- nen und anruffen. Schlage ſie durch deine Engel/ wie das Heer Senacherib. Zer- ſtreue die Voͤlker/ die aus Hochmut gerne kriegen. 9 Haben wir deinen Seuch-Beſen verdienet: ach! laß darum deinen Zorn/ deine Feuerpfeile und Keile/ den heißen Vorſchmack der Hoͤllen/ nicht wider uns wuͤten. Laß dieſe Plage/ zu unſren Huͤt- ten ſich nicht nahen. Denke an die Ehrne Schlange/ deinen lieben Sohn/ den du am Creutzes-Pfal erhoͤhen laſſen/ den wir glaubig anſehen/ den feurigen Schlangen- Biſſen zu entf liehen. Laß dieſen ewigen Hohenprieſter zwiſchen uns und dich tret- ten/ der mit dem Rauchwerck ſeines Ver- dienſtes dich verſoͤhne: damit der Plage gewehret werde. Du haſt ja auch unſre Krankheit und Schmerzen auf ihn gele- get/ auf daß wir Friede haͤtten. 10 Laß auch nicht zu/ daß/ um der Jnnwohner Suͤnde willen/ daß Land kei- ne Frucht trage. Wir fliehen zu dir/ du him- U iiij

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Zitationshilfe: Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681, S. 311. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/birken_sonntagswandel_1681/339>, abgerufen am 29.03.2024.