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Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681.

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Abend-Gebet am Sonntage.
gen/ begeben sich Abends an das Ufer/ eröf-
nen ihre Muscheln/ und schnappen gleich-
sam nach den Silber-hellen Thautröpflein/
von welchen sie die edle Perlen

im Fangen Empfangen;

Die nach und nach in ihnen erhärten/ und
mit ihren weiß hellen Glanz den himlischen
Ursprung erweisen: so laß und verlasse
auch du das herbe Meer der Erden-Sor-
gen/ öffne mit höchster Begierde das Herz/
den Gnaden-Thau Gottes zu empfangen;
damit du Threnen-Perlen zeugen mögest/
die Zeitigen und fallen/ vor Leid über die
Sünde/ vor Freuden über GOttes Gü-
te/ vor Verlangen nach der Seeligkeit.

* 5 *
Abend-Gebet am Sonn-
tage.

BArmhertziger Vatter im Him-
mel/ der du in der Schöpfung/
am heutigen Tage/ Liecht und
Finsternüs unterschieden/ und
die Nacht dem Tage nachgeordnet/ ich
sage dir nicht allein vor diese deine weise
Ordnung/ in schuldigster Demut/ Lob und
Danck/ sondern ich preise auch deine Güte/

die
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Abend-Gebet am Sonntage.
gen/ begeben ſich Abends an das Ufer/ eroͤf-
nen ihre Muſcheln/ und ſchnappen gleich-
ſam nach den Silber-hellen Thautroͤpflein/
von welchen ſie die edle Perlen

im Fangen Empfangen;

Die nach und nach in ihnen erhaͤrten/ und
mit ihren weiß hellen Glanz den himliſchen
Urſprung erweiſen: ſo laß und verlaſſe
auch du das herbe Meer der Erden-Sor-
gen/ oͤffne mit hoͤchſter Begierde das Herz/
den Gnaden-Thau Gottes zu empfangen;
damit du Threnen-Perlen zeugen moͤgeſt/
die Zeitigen und fallen/ vor Leid uͤber die
Suͤnde/ vor Freuden uͤber GOttes Guͤ-
te/ vor Verlangen nach der Seeligkeit.

* 5 *
Abend-Gebet am Sonn-
tage.

BArmhertziger Vatter im Him-
mel/ der du in der Schoͤpfung/
am heutigen Tage/ Liecht und
Finſternuͤs unterſchieden/ und
die Nacht dem Tage nachgeordnet/ ich
ſage dir nicht allein vor dieſe deine weiſe
Ordnung/ in ſchuldigſter Demut/ Lob und
Danck/ ſondern ich preiſe auch deine Guͤte/

die
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[401/0429] Abend-Gebet am Sonntage. gen/ begeben ſich Abends an das Ufer/ eroͤf- nen ihre Muſcheln/ und ſchnappen gleich- ſam nach den Silber-hellen Thautroͤpflein/ von welchen ſie die edle Perlen im Fangen Empfangen; Die nach und nach in ihnen erhaͤrten/ und mit ihren weiß hellen Glanz den himliſchen Urſprung erweiſen: ſo laß und verlaſſe auch du das herbe Meer der Erden-Sor- gen/ oͤffne mit hoͤchſter Begierde das Herz/ den Gnaden-Thau Gottes zu empfangen; damit du Threnen-Perlen zeugen moͤgeſt/ die Zeitigen und fallen/ vor Leid uͤber die Suͤnde/ vor Freuden uͤber GOttes Guͤ- te/ vor Verlangen nach der Seeligkeit. * 5 * Abend-Gebet am Sonn- tage. BArmhertziger Vatter im Him- mel/ der du in der Schoͤpfung/ am heutigen Tage/ Liecht und Finſternuͤs unterſchieden/ und die Nacht dem Tage nachgeordnet/ ich ſage dir nicht allein vor dieſe deine weiſe Ordnung/ in ſchuldigſter Demut/ Lob und Danck/ ſondern ich preiſe auch deine Guͤte/ die C c

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Zitationshilfe: Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681, S. 401. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/birken_sonntagswandel_1681/429>, abgerufen am 28.03.2024.