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Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681.

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Lieder.
2 O Diamant! O du Saphir! O du Ophi-
risch Gold! O Perle mein! O höchste Zier! O al-
les was ich wollt.
3 Wie könt es doch mir finster seyn/ Wo du noch
gibest Liecht? Bei dir ist alles hell und rein/ Bei dir
kein Tag gebricht.
4 Laß nur die grosse Sünden-Last/ Die ich ge-
häuffet hab/ Mich bei dir manchen nicht verhast/
Noch sondern von dir ab.
5 Setz du üms Bettlein meiner Ruh/ Ein
Schildwacht unverzagt/ Dein heilge Wächter gib
mir zu: So bleib ich unverjagt.
6 Jch schlaffe hin: mein HErr der wacht: Dem
sag ich Dank zur lezt/ Daß er hat alles wol gemacht
Gelegt wol/ wol gesezt.
7 Laß mit deim Lob mich schlaffen ein/ Und wie-
der wachen auf: Mich stetig lasse bei dir seyn:
HErr! ich verlaß mich drauf.
J. M. Dilherr.
IV
HJnunter ist der Sonnenschein/ Die finstre
Nacht bricht stark herein/ Leucht uns HErr
Christ/ du wahres Liecht/ Laß uns im Fin-
stern wandeln nicht.
2 Dir sei Dank/ daß du uns den Tag/ Für Scha-
dn/ Gefahr und mancher Plag/ Durch deinen En-
gel hast behüt/ Aus Gnad und vätterlicher Güt.
3 Womit wir habn erzürnet dich/ Dasselb ver-
zeih uns gnädiglich/ Und rechn es unser Seel nicht zu/
Las uns schlaffen mit Fried und Ruh.
4 Durch dein Engel die Wach bestell/ Daß uns
der böse Feind nicht fell/ Für Schreckn/ Gespenst
und Feuersnoht/ Behüt uns heut/ O treuer
GOtt!
5 Das
Lieder.
2 O Diamant! O du Saphir! O du Ophi-
riſch Gold! O Perle mein! O hoͤchſte Zier! O al-
les was ich wollt.
3 Wie koͤnt es doch mir finſter ſeyn/ Wo du noch
gibeſt Liecht? Bei dir iſt alles hell und rein/ Bei dir
kein Tag gebricht.
4 Laß nur die groſſe Suͤnden-Laſt/ Die ich ge-
haͤuffet hab/ Mich bei dir manchen nicht verhaſt/
Noch ſondern von dir ab.
5 Setz du uͤms Bettlein meiner Ruh/ Ein
Schildwacht unverzagt/ Dein heilge Waͤchter gib
mir zu: So bleib ich unverjagt.
6 Jch ſchlaffe hin: mein HErꝛ der wacht: Dem
ſag ich Dank zur lezt/ Daß er hat alles wol gemacht
Gelegt wol/ wol geſezt.
7 Laß mit deim Lob mich ſchlaffen ein/ Und wie-
der wachen auf: Mich ſtetig laſſe bei dir ſeyn:
HErꝛ! ich verlaß mich drauf.
J. M. Dilherꝛ.
IV
HJnunter iſt der Sonnenſchein/ Die finſtre
Nacht bricht ſtark herein/ Leucht uns HErꝛ
Chriſt/ du wahres Liecht/ Laß uns im Fin-
ſtern wandeln nicht.
2 Dir ſei Dank/ daß du uns den Tag/ Fuͤr Scha-
dn/ Gefahr und mancher Plag/ Durch deinen En-
gel haſt behuͤt/ Aus Gnad und vaͤtterlicher Guͤt.
3 Womit wir habn erzuͤrnet dich/ Daſſelb ver-
zeih uns gnaͤdiglich/ Und rechn es unſer Seel nicht zu/
Las uns ſchlaffen mit Fried und Ruh.
4 Durch dein Engel die Wach beſtell/ Daß uns
der boͤſe Feind nicht fell/ Fuͤr Schreckn/ Geſpenſt
und Feuersnoht/ Behuͤt uns heut/ O treuer
GOtt!
5 Das
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[9/0445] Lieder. 2 O Diamant! O du Saphir! O du Ophi- riſch Gold! O Perle mein! O hoͤchſte Zier! O al- les was ich wollt. 3 Wie koͤnt es doch mir finſter ſeyn/ Wo du noch gibeſt Liecht? Bei dir iſt alles hell und rein/ Bei dir kein Tag gebricht. 4 Laß nur die groſſe Suͤnden-Laſt/ Die ich ge- haͤuffet hab/ Mich bei dir manchen nicht verhaſt/ Noch ſondern von dir ab. 5 Setz du uͤms Bettlein meiner Ruh/ Ein Schildwacht unverzagt/ Dein heilge Waͤchter gib mir zu: So bleib ich unverjagt. 6 Jch ſchlaffe hin: mein HErꝛ der wacht: Dem ſag ich Dank zur lezt/ Daß er hat alles wol gemacht Gelegt wol/ wol geſezt. 7 Laß mit deim Lob mich ſchlaffen ein/ Und wie- der wachen auf: Mich ſtetig laſſe bei dir ſeyn: HErꝛ! ich verlaß mich drauf. J. M. Dilherꝛ. IV HJnunter iſt der Sonnenſchein/ Die finſtre Nacht bricht ſtark herein/ Leucht uns HErꝛ Chriſt/ du wahres Liecht/ Laß uns im Fin- ſtern wandeln nicht. 2 Dir ſei Dank/ daß du uns den Tag/ Fuͤr Scha- dn/ Gefahr und mancher Plag/ Durch deinen En- gel haſt behuͤt/ Aus Gnad und vaͤtterlicher Guͤt. 3 Womit wir habn erzuͤrnet dich/ Daſſelb ver- zeih uns gnaͤdiglich/ Und rechn es unſer Seel nicht zu/ Las uns ſchlaffen mit Fried und Ruh. 4 Durch dein Engel die Wach beſtell/ Daß uns der boͤſe Feind nicht fell/ Fuͤr Schreckn/ Geſpenſt und Feuersnoht/ Behuͤt uns heut/ O treuer GOtt! 5 Das

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Zitationshilfe: Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681, S. 9. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/birken_sonntagswandel_1681/445>, abgerufen am 28.03.2024.