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Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681.

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Lieder.
demütig kömmt/ Und sich dein so treulich annimmt.

9 Ei nim ihn heut mit Freuden an/ Bereit ihm
deines Herzens Bahn/ Aufdaß er komm in dein
Gemüt/ Und du geniessest seiner Güt.
10 Unterwirff ihm deine Vernunfft/ Jn dieser
Gnadenreichn Zukunft/ Untergib seiner Herrlichkeit.
Die Werk deiner Gerechtigkeit.
11 Wo du diß thust/ so ist er dein/ Bewahrt dich
für der Höllenpein: Wo nicht/ so sih dich eben für/
Denn er schleusst dir des Himmels Thür.
12 Sein erste Zukunft in die Welt/ Jst in sanft-
mütiger Gestalt/ Die ander wird erschröklich seyn/
Der Gottlosen zu grosser Pein.
13 Die aber itzt in Christo stehn/ Werden als-
denn zur Freuden gehn/ Und besitzen der Engel Chör/
Daß sie kein übel mehr berühr.
14 Dem Vatter in dem höchsten Thron/ Samt
seinen eingebornen Sohn/ Dem Heiligen Geist glei-
cher Weiß/ Sey in Ewigkeit Dank und Preiß.
Mich. Weiß.
III
Magnificat.
MEine Seel erhebt den HErren/ und mein
Geist freuet sich Gottes meines Heilands.
2 Denn er hat die Niedrigkeit seiner
Magd angesehen/ Sihe von nun an werden mich se-
lig preisen alle Kindes Kind.
3 Denn er hat grosse Ding an mir gethan/ der
da mächtig ist/ und des Name heilig ist.
4 Und seine Barmherzigkeit wäret immer für
für/ bey denen die ihn fürchten.
5 Er übet Gewalt mit seinem Arm/ und zerstreuet
die hoffärtig sind in ihres Herzens Sinn.
6 Er
b

Lieder.
demuͤtig koͤmmt/ Und ſich dein ſo treulich annimmt.

9 Ei nim ihn heut mit Freuden an/ Bereit ihm
deines Herzens Bahn/ Aufdaß er komm in dein
Gemuͤt/ Und du genieſſeſt ſeiner Guͤt.
10 Unterwirff ihm deine Vernunfft/ Jn dieſer
Gnadenreichn Zukunft/ Untergib ſeiner Herꝛlichkeit.
Die Werk deiner Gerechtigkeit.
11 Wo du diß thuſt/ ſo iſt er dein/ Bewahrt dich
fuͤr der Hoͤllenpein: Wo nicht/ ſo ſih dich eben fuͤr/
Denn er ſchleuſſt dir des Himmels Thuͤr.
12 Sein erſte Zukunft in die Welt/ Jſt in ſanft-
muͤtiger Geſtalt/ Die ander wird erſchroͤklich ſeyn/
Der Gottloſen zu groſſer Pein.
13 Die aber itzt in Chriſto ſtehn/ Werden als-
denn zur Freuden gehn/ Und beſitzen der Engel Choͤr/
Daß ſie kein uͤbel mehr beruͤhr.
14 Dem Vatter in dem hoͤchſten Thron/ Samt
ſeinen eingebornen Sohn/ Dem Heiligen Geiſt glei-
cher Weiß/ Sey in Ewigkeit Dank und Preiß.
Mich. Weiß.
III
Magnificat.
MEine Seel erhebt den HErren/ und mein
Geiſt freuet ſich Gottes meines Heilands.
2 Denn er hat die Niedrigkeit ſeiner
Magd angeſehen/ Sihe von nun an werden mich ſe-
lig preiſen alle Kindes Kind.
3 Denn er hat groſſe Ding an mir gethan/ der
da maͤchtig iſt/ und des Name heilig iſt.
4 Und ſeine Barmherzigkeit waͤret immer fuͤr
fuͤr/ bey denen die ihn fuͤrchten.
5 Er uͤbet Gewalt mit ſeinem Arm/ und zerſtreuet
die hoffaͤrtig ſind in ihres Herzens Sinn.
6 Er
b
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[15/0451] Lieder. demuͤtig koͤmmt/ Und ſich dein ſo treulich annimmt. 9 Ei nim ihn heut mit Freuden an/ Bereit ihm deines Herzens Bahn/ Aufdaß er komm in dein Gemuͤt/ Und du genieſſeſt ſeiner Guͤt. 10 Unterwirff ihm deine Vernunfft/ Jn dieſer Gnadenreichn Zukunft/ Untergib ſeiner Herꝛlichkeit. Die Werk deiner Gerechtigkeit. 11 Wo du diß thuſt/ ſo iſt er dein/ Bewahrt dich fuͤr der Hoͤllenpein: Wo nicht/ ſo ſih dich eben fuͤr/ Denn er ſchleuſſt dir des Himmels Thuͤr. 12 Sein erſte Zukunft in die Welt/ Jſt in ſanft- muͤtiger Geſtalt/ Die ander wird erſchroͤklich ſeyn/ Der Gottloſen zu groſſer Pein. 13 Die aber itzt in Chriſto ſtehn/ Werden als- denn zur Freuden gehn/ Und beſitzen der Engel Choͤr/ Daß ſie kein uͤbel mehr beruͤhr. 14 Dem Vatter in dem hoͤchſten Thron/ Samt ſeinen eingebornen Sohn/ Dem Heiligen Geiſt glei- cher Weiß/ Sey in Ewigkeit Dank und Preiß. Mich. Weiß. III Magnificat. MEine Seel erhebt den HErren/ und mein Geiſt freuet ſich Gottes meines Heilands. 2 Denn er hat die Niedrigkeit ſeiner Magd angeſehen/ Sihe von nun an werden mich ſe- lig preiſen alle Kindes Kind. 3 Denn er hat groſſe Ding an mir gethan/ der da maͤchtig iſt/ und des Name heilig iſt. 4 Und ſeine Barmherzigkeit waͤret immer fuͤr fuͤr/ bey denen die ihn fuͤrchten. 5 Er uͤbet Gewalt mit ſeinem Arm/ und zerſtreuet die hoffaͤrtig ſind in ihres Herzens Sinn. 6 Er b

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Zitationshilfe: Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681, S. 15. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/birken_sonntagswandel_1681/451>, abgerufen am 28.03.2024.