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Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681.

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Vatter-Zuflucht.
4 Du bist unser: ach! so müßen
deine Schätz' auch unser seyn.
Laß dann/ Vatter/ uns genießen/
deine Kinder/ was ist dein.
Es macht deines Sohnes Sterben/
uns zu deiner Güter Erben.
5 Bist du Vatter: Vatter-Liebe
wird in deinem Herzen seyn.
Ach! dich so zu kennen gibe.
Der die Herzen in gemein
kant mit Vatter Treu begaben/
auch ein Vatter-Herz wird haben.
6 Jn dem Himmel wohnst du droben/
heilig/ seelig und geehrt.
Wir/ bekriegt von Satans Toben/
wallen ängstig hier auf Erd.
Ach! wann sollen aufgenommen/
Kinder zu dem Vatter kommen.
7 Dem nicht manglet Glückes-Haabe/
ach! ein Erden-Vatter/ gibt
seinen Kindern manche Gabe.

Sei doch auch in uns verliebt/
Himmels-Vatter! deiner Schätze
uns auch hier zu Erben setze.
8 Himmel/ der uns ist versprochen/
aller Güter guldner Schrein!
Sei durch unsre Bitt erbrochen/
laß jezt unsre Seufzer ein.
Laß/ uns Pilger dieser Erden/
bald auch deine Bürger werden.


Gehe
D iiij
Vatter-Zuflucht.
4 Du biſt unſer: ach! ſo muͤßen
deine Schaͤtz’ auch unſer ſeyn.
Laß dañ/ Vatter/ uns genießen/
deine Kinder/ was iſt dein.
Es macht deines Sohnes Sterben/
uns zu deiner Guͤter Erben.
5 Biſt du Vatter: Vatter-Liebe
wird in deinem Herzen ſeyn.
Ach! dich ſo zu kennen gibe.
Der die Herzen in gemein
kant mit Vatter Treu begaben/
auch ein Vatter-Herz wird haben.
6 Jn dem Himmel wohnſt du droben/
heilig/ ſeelig und geehrt.
Wir/ bekriegt von Satans Toben/
wallen aͤngſtig hier auf Erd.
Ach! wañ ſollen aufgenommen/
Kinder zu dem Vatter kommen.
7 Dem nicht manglet Gluͤckes-Haabe/
ach! ein Erden-Vatter/ gibt
ſeinen Kindern manche Gabe.

Sei doch auch in uns verliebt/
Himmels-Vatter! deiner Schaͤtze
uns auch hier zu Erben ſetze.
8 Himmel/ der uns iſt verſprochen/
aller Guͤter guldner Schrein!
Sei durch unſre Bitt erbrochen/
laß jezt unſre Seufzer ein.
Laß/ uns Pilger dieſer Erden/
bald auch deine Buͤrger werden.


Gehe
D iiij
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[55/0081] Vatter-Zuflucht. 4 Du biſt unſer: ach! ſo muͤßen deine Schaͤtz’ auch unſer ſeyn. Laß dañ/ Vatter/ uns genießen/ deine Kinder/ was iſt dein. Es macht deines Sohnes Sterben/ uns zu deiner Guͤter Erben. 5 Biſt du Vatter: Vatter-Liebe wird in deinem Herzen ſeyn. Ach! dich ſo zu kennen gibe. Der die Herzen in gemein kant mit Vatter Treu begaben/ auch ein Vatter-Herz wird haben. 6 Jn dem Himmel wohnſt du droben/ heilig/ ſeelig und geehrt. Wir/ bekriegt von Satans Toben/ wallen aͤngſtig hier auf Erd. Ach! wañ ſollen aufgenommen/ Kinder zu dem Vatter kommen. 7 Dem nicht manglet Gluͤckes-Haabe/ ach! ein Erden-Vatter/ gibt ſeinen Kindern manche Gabe. Sei doch auch in uns verliebt/ Himmels-Vatter! deiner Schaͤtze uns auch hier zu Erben ſetze. 8 Himmel/ der uns iſt verſprochen/ aller Guͤter guldner Schrein! Sei durch unſre Bitt erbrochen/ laß jezt unſre Seufzer ein. Laß/ uns Pilger dieſer Erden/ bald auch deine Buͤrger werden. Gehe D iiij

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Zitationshilfe: Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681, S. 55. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/birken_sonntagswandel_1681/81>, abgerufen am 25.04.2024.