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Blankaart, Steven: Schau-Platz Der Raupen/ Würmer/ Maden Und Fliegenden Thiergen. Leipzig, 1690.

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vier Füße haben/ da viel andere sechse haben/ und an statt des fünfften und sechstens siehet man zwey Federgen. Dieß Thier gen nennt man hier zu Amsterdam Distel-Fincke/ darumb weil man sie meistentheils auf dem Disteln sitzen siehet.

Das VI. Hauptstück.

Von denen Raupen und Nymphis der großen oder ersten Butter-Schmetterlinge.

I.

DEn zwantzigsten des Brachmonats/ als den gantzen Tag und wenig Tage zuvor / grosse Hitze gewesen/ welche Hitze auf grosse Kälte gefolget; Gieng ich gegen den Abend um 7. Uhr vor das Leydische Thor/ nach dem Schaff-Thor/ umb zu vernehmen ob ich einige Raupen finden möchte/ welche ich noch nicht hatte / allein ich fand keine ohne zehne biß zwölffe/ auf dem Kraute/ so unsere alten Medici Erisimum oder Irio geheissen/ welches ich unter die Sorten von wilden Semff rechnen wolte/ dieweil es einen sehr starcken Semff-Geschmack hat.

II. Ich nahm also zwölff von diesen Raupen/ und setzte sie in ein Glaß / fütterte sie be-

vier Füße haben/ da viel andere sechse haben/ und an statt des fünfften und sechstens siehet man zwey Federgen. Dieß Thier gen nennt man hier zu Amsterdam Distel-Fincke/ darumb weil man sie meistentheils auf dem Disteln sitzen siehet.

Das VI. Hauptstück.

Von denen Raupen und Nymphis der großen oder ersten Butter-Schmetterlinge.

I.

DEn zwantzigsten des Brachmonats/ als den gantzen Tag und wenig Tage zuvor / grosse Hitze gewesen/ welche Hitze auf grosse Kälte gefolget; Gieng ich gegen den Abend um 7. Uhr vor das Leydische Thor/ nach dem Schaff-Thor/ umb zu vernehmen ob ich einige Raupen finden möchte/ welche ich noch nicht hatte / allein ich fand keine ohne zehne biß zwölffe/ auf dem Kraute/ so unsere alten Medici Erisimum oder Irio geheissen/ welches ich unter die Sorten von wilden Semff rechnen wolte/ dieweil es einen sehr starcken Semff-Geschmack hat.

II. Ich nahm also zwölff von diesen Raupen/ und setzte sie in ein Glaß / fütterte sie be-

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[19/0041] vier Füße haben/ da viel andere sechse haben/ und an statt des fünfften und sechstens siehet man zwey Federgen. Dieß Thier gen nennt man hier zu Amsterdam Distel-Fincke/ darumb weil man sie meistentheils auf dem Disteln sitzen siehet. Das VI. Hauptstück. Von denen Raupen und Nymphis der großen oder ersten Butter-Schmetterlinge. I. DEn zwantzigsten des Brachmonats/ als den gantzen Tag und wenig Tage zuvor / grosse Hitze gewesen/ welche Hitze auf grosse Kälte gefolget; Gieng ich gegen den Abend um 7. Uhr vor das Leydische Thor/ nach dem Schaff-Thor/ umb zu vernehmen ob ich einige Raupen finden möchte/ welche ich noch nicht hatte / allein ich fand keine ohne zehne biß zwölffe/ auf dem Kraute/ so unsere alten Medici Erisimum oder Irio geheissen/ welches ich unter die Sorten von wilden Semff rechnen wolte/ dieweil es einen sehr starcken Semff-Geschmack hat. II. Ich nahm also zwölff von diesen Raupen/ und setzte sie in ein Glaß / fütterte sie be-

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Zitationshilfe: Blankaart, Steven: Schau-Platz Der Raupen/ Würmer/ Maden Und Fliegenden Thiergen. Leipzig, 1690, S. 19. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blankaart_schauplatz_1690/41>, abgerufen am 25.04.2024.