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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. Göttingen, 1805.

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Von den äussern Bedeckungen.
durch das kielartige Gefüge ihrer Wurzel
schon dem Bau der Federn als der all-
gemeinen und ausschliesslichen Beklei-
dung dieser Thierclasse, nähern. Die
besondern Verschiedenheiten des Gefie-
ders sind unzählbar. Zu den merkwür-
digern gehören z. B. die schuppenähnli-
chen kleinen Federchen (gleichsam squa-
mulae ciliatae
) an den zum rudern be-
stimmten Stummelflügeln der Pinguine;
die lanzettförmigen Blättchen an der
Spitze der Hals- und Flügelfedern des
wilden Stammhahns, und an den hintern
Schwungfedern des Seidenschwanzes;
auch dass gar mancherley Vögel aus ver-
schiedenen Ordnungen Doppelfedern ha-
ben, bey welchen nämlich immer zwey
oder auch mehrere *) Schafte aus Einem
gemeinschaftlichen Kiele entspringen u.
dergl. m.

Ihr
*) An den Rückenfedern eines so eben aus
dem Ey gekrochenen jungen Strauses,
den ich vor mir habe, sind theils bis
20 in einem gemeinschaftlichen Kiele
verbunden.
N 5

Von den äuſsern Bedeckungen.
durch das kielartige Gefüge ihrer Wurzel
schon dem Bau der Federn als der all-
gemeinen und ausschlieſslichen Beklei-
dung dieser Thierclasse, nähern. Die
besondern Verschiedenheiten des Gefie-
ders sind unzählbar. Zu den merkwür-
digern gehören z. B. die schuppenähnli-
chen kleinen Federchen (gleichsam squa-
mulae ciliatae
) an den zum rudern be-
stimmten Stummelflügeln der Pinguine;
die lanzettförmigen Blättchen an der
Spitze der Hals- und Flügelfedern des
wilden Stammhahns, und an den hintern
Schwungfedern des Seidenschwanzes;
auch daſs gar mancherley Vögel aus ver-
schiedenen Ordnungen Doppelfedern ha-
ben, bey welchen nämlich immer zwey
oder auch mehrere *) Schafte aus Einem
gemeinschaftlichen Kiele entspringen u.
dergl. m.

Ihr
*) An den Rückenfedern eines so eben aus
dem Ey gekrochenen jungen Strauses,
den ich vor mir habe, sind theils bis
20 in einem gemeinschaftlichen Kiele
verbunden.
N 5
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[201/0223] Von den äuſsern Bedeckungen. durch das kielartige Gefüge ihrer Wurzel schon dem Bau der Federn als der all- gemeinen und ausschlieſslichen Beklei- dung dieser Thierclasse, nähern. Die besondern Verschiedenheiten des Gefie- ders sind unzählbar. Zu den merkwür- digern gehören z. B. die schuppenähnli- chen kleinen Federchen (gleichsam squa- mulae ciliatae) an den zum rudern be- stimmten Stummelflügeln der Pinguine; die lanzettförmigen Blättchen an der Spitze der Hals- und Flügelfedern des wilden Stammhahns, und an den hintern Schwungfedern des Seidenschwanzes; auch daſs gar mancherley Vögel aus ver- schiedenen Ordnungen Doppelfedern ha- ben, bey welchen nämlich immer zwey oder auch mehrere *) Schafte aus Einem gemeinschaftlichen Kiele entspringen u. dergl. m. Ihr *) An den Rückenfedern eines so eben aus dem Ey gekrochenen jungen Strauses, den ich vor mir habe, sind theils bis 20 in einem gemeinschaftlichen Kiele verbunden. N 5

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. Göttingen, 1805, S. 201. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_anatomie_1805/223>, abgerufen am 19.04.2024.