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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. 2. Aufl. Göttingen, 1815.

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statt der Hornhaut nur eine locker mit
dem übrigen Augapfel verbundene Haut
vorgespannt; die Iris ist von sehr fester,
zäher Substanz, gleichsam wie eine
Fortsetzung der Sclerotica, und am obern
Rande mit einem in die Pupille ragen-
den Fortsatz versehen, wodurch letztere
eine fast halbmondförmige Gestalt er-
hält; ihr Ciliarkörper vorzüglich voll-
kommen und deutlich ausgebildet u. s. w.

Allen andern Würmern fehlen die Au-
gen entweder gänzlich, oder sie sind we-
nigstens noch sehr zweifelhaft. Denn
selbst bey den Landschnecken*) ist es
doch noch problematisch, ob die schwar-
zen Puncte am äussersten Ende ihrer so
genannten Hörner für wahre zum Sehen
bestimmte Augen angesprochen werden
dürfen**).



*) Id. tab. 4. fig. 7. 8. von Helix pomatia.
**) Lehmann pag. 44.Slevogt in Voigt's neuen Magaz.
VI. B. pag. 466 u. f.

statt der Hornhaut nur eine locker mit
dem übrigen Augapfel verbundene Haut
vorgespannt; die Iris ist von sehr fester,
zäher Substanz, gleichsam wie eine
Fortsetzung der Sclerotica, und am obern
Rande mit einem in die Pupille ragen-
den Fortsatz versehen, wodurch letztere
eine fast halbmondförmige Gestalt er-
hält; ihr Ciliarkörper vorzüglich voll-
kommen und deutlich ausgebildet u. s. w.

Allen andern Würmern fehlen die Au-
gen entweder gänzlich, oder sie sind we-
nigstens noch sehr zweifelhaft. Denn
selbst bey den Landschnecken*) ist es
doch noch problematisch, ob die schwar-
zen Puncte am äussersten Ende ihrer so
genannten Hörner für wahre zum Sehen
bestimmte Augen angesprochen werden
dürfen**).



*) Id. tab. 4. fig. 7. 8. von Helix pomatia.
**) Lehmann pag. 44.Slevogt in Voigt's neuen Magaz.
VI. B. pag. 466 u. f.
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[427/0447] statt der Hornhaut nur eine locker mit dem übrigen Augapfel verbundene Haut vorgespannt; die Iris ist von sehr fester, zäher Substanz, gleichsam wie eine Fortsetzung der Sclerotica, und am obern Rande mit einem in die Pupille ragen- den Fortsatz versehen, wodurch letztere eine fast halbmondförmige Gestalt er- hält; ihr Ciliarkörper vorzüglich voll- kommen und deutlich ausgebildet u. s. w. Allen andern Würmern fehlen die Au- gen entweder gänzlich, oder sie sind we- nigstens noch sehr zweifelhaft. Denn selbst bey den Landschnecken *) ist es doch noch problematisch, ob die schwar- zen Puncte am äussersten Ende ihrer so genannten Hörner für wahre zum Sehen bestimmte Augen angesprochen werden dürfen **). *) Id. tab. 4. fig. 7. 8. von Helix pomatia. **) Lehmann pag. 44. Slevogt in Voigt's neuen Magaz. VI. B. pag. 466 u. f.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. 2. Aufl. Göttingen, 1815, S. 427. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_anatomie_1815/447>, abgerufen am 28.03.2024.