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Blumenbach, Johann Friedrich: Beyträge zur Naturgeschichte. Bd. 2. Göttingen, 1811.

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hitzten Säge; die Cattunbinden waren
nemlich nach innen zu mit Harz durch-
zogen, was bey den beiden vorher un-
tersuchten nicht der Fall gewesen war.
Inwendig fand sich, als sie geöffnet
ward, eine menschliche Oberarmröhre
von einer jugendlichen, etwa achtjäh-
rigen, mit Harz balsamirten Mumie,
so wie auch einige Fragmente von den
dazu gehörigen, ebenfalls mit Harz
durchzogenen Bekleidungen. Der obere
Theil des Knochen (sein Sogenannter
Kopf) steckte im Kopf der Puppe, und
der Untertheil in ihren Füssen. So un-
verdächtig aber die äussere bemahlte
Bekleidung dieser kleinen Mumie ge-
schienen hatte, so fand ich doch, da
ich den aufgefügten Durchschnitt ge-
nau untersuchte, an dem äussersten be-
mahlten Überzuge derselben, Spuren
von gewöhnlichem Lumpenpapier, wo-
mit sie musste restaurirt und nach der
Hand wieder übermahlt worden seyn.

hitzten Säge; die Cattunbinden waren
nemlich nach innen zu mit Harz durch-
zogen, was bey den beiden vorher un-
tersuchten nicht der Fall gewesen war.
Inwendig fand sich, als sie geöffnet
ward, eine menschliche Oberarmröhre
von einer jugendlichen, etwa achtjäh-
rigen, mit Harz balsamirten Mumie,
so wie auch einige Fragmente von den
dazu gehörigen, ebenfalls mit Harz
durchzogenen Bekleidungen. Der obere
Theil des Knochen (sein Sogenannter
Kopf) steckte im Kopf der Puppe, und
der Untertheil in ihren Füssen. So un-
verdächtig aber die äussere bemahlte
Bekleidung dieser kleinen Mumie ge-
schienen hatte, so fand ich doch, da
ich den aufgefügten Durchschnitt ge-
nau untersuchte, an dem äussersten be-
mahlten Überzuge derselben, Spuren
von gewöhnlichem Lumpenpapier, wo-
mit sie musste restaurirt und nach der
Hand wieder übermahlt worden seyn.

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[108/0114] hitzten Säge; die Cattunbinden waren nemlich nach innen zu mit Harz durch- zogen, was bey den beiden vorher un- tersuchten nicht der Fall gewesen war. Inwendig fand sich, als sie geöffnet ward, eine menschliche Oberarmröhre von einer jugendlichen, etwa achtjäh- rigen, mit Harz balsamirten Mumie, so wie auch einige Fragmente von den dazu gehörigen, ebenfalls mit Harz durchzogenen Bekleidungen. Der obere Theil des Knochen (sein Sogenannter Kopf) steckte im Kopf der Puppe, und der Untertheil in ihren Füssen. So un- verdächtig aber die äussere bemahlte Bekleidung dieser kleinen Mumie ge- schienen hatte, so fand ich doch, da ich den aufgefügten Durchschnitt ge- nau untersuchte, an dem äussersten be- mahlten Überzuge derselben, Spuren von gewöhnlichem Lumpenpapier, wo- mit sie musste restaurirt und nach der Hand wieder übermahlt worden seyn.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Beyträge zur Naturgeschichte. Bd. 2. Göttingen, 1811, S. 108. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_beytraege02_1811/114>, abgerufen am 28.03.2024.