die Elnbogenröhre (vlna), zur sogenannten pronatio und supinatio.
§. 105.
Der C) Ginglymus - eine überaus starke robuste Verbindungsart - gleicht einem Ge- winde oder Knie (charniere) wo zwey Kno- chen mittelst mehrerer erhabener Reife und dazwischen liegenden Vertiefungen in einander greifen. Beyspiele davon geben vorzüglich die Verbindung des Schulterbeins mit der Elnbogenröhre mittelst der sogenannten Rolle (trochlea), und des Schenkelbeins mit der Schienbeinröhre. Ferner die Einlenkung des vordern Glieds des Daumen und der großen Zehe, und die beiden vordersten Reihen von Gliedern der übrigen Finger und Fuszehen. Auserdem kann aber auch freylich die Bewe- gung des Kopfs auf dem ersten Halswirbel, der Kniescheibe am Knie, und der Schienbein- röhre über dem Knöchelbein dahin gerechnet werden.
§. 106.
Endlich D) Arthrodia, wenn eine mehr oder weniger convexe Kugelfläche, in einer tiefer oder flacher ausgeschweiften Gelenkhöhle bewegt wird. Von der Art ist die Articula- tion des hintersten Glieds aller Finger, Dau- men und Fuszehen, mit den Knochen der Mit-
die Elnbogenröhre (vlna), zur sogenannten pronatio und supinatio.
§. 105.
Der C) Ginglymus – eine überaus starke robuste Verbindungsart – gleicht einem Ge- winde oder Knie (charniere) wo zwey Kno- chen mittelst mehrerer erhabener Reife und dazwischen liegenden Vertiefungen in einander greifen. Beyspiele davon geben vorzüglich die Verbindung des Schulterbeins mit der Elnbogenröhre mittelst der sogenannten Rolle (trochlea), und des Schenkelbeins mit der Schienbeinröhre. Ferner die Einlenkung des vordern Glieds des Daumen und der großen Zehe, und die beiden vordersten Reihen von Gliedern der übrigen Finger und Fuszehen. Auserdem kann aber auch freylich die Bewe- gung des Kopfs auf dem ersten Halswirbel, der Kniescheibe am Knie, und der Schienbein- röhre über dem Knöchelbein dahin gerechnet werden.
§. 106.
Endlich D) Arthrodia, wenn eine mehr oder weniger convexe Kugelfläche, in einer tiefer oder flacher ausgeschweiften Gelenkhöhle bewegt wird. Von der Art ist die Articula- tion des hintersten Glieds aller Finger, Dau- men und Fuszehen, mit den Knochen der Mit-
<TEI><textxml:id="blume_hbnatur_000062"><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0107"xml:id="pb075_0001"n="75"/>
die Elnbogenröhre (<hirendition="#aq">vlna</hi>), zur sogenannten<lb/><hirendition="#aq">pronatio</hi> und <hirendition="#aq">supinatio</hi>.</p></div><divn="3"><headrendition="#c">§. 105.</head><lb/><p>Der <hirendition="#aq">C</hi>) <hirendition="#aq">Ginglymus</hi>– eine überaus starke<lb/>
robuste Verbindungsart – gleicht einem Ge-<lb/>
winde oder Knie (<hirendition="#aq">charniere</hi>) wo zwey Kno-<lb/>
chen mittelst mehrerer erhabener Reife und<lb/>
dazwischen liegenden Vertiefungen in einander<lb/>
greifen. Beyspiele davon geben vorzüglich<lb/>
die Verbindung des Schulterbeins mit der<lb/>
Elnbogenröhre mittelst der sogenannten Rolle<lb/>
(<hirendition="#aq">trochlea</hi>), und des Schenkelbeins mit der<lb/>
Schienbeinröhre. Ferner die Einlenkung des<lb/>
vordern Glieds des Daumen und der großen<lb/>
Zehe, und die beiden vordersten Reihen von<lb/>
Gliedern der übrigen Finger und Fuszehen.<lb/>
Auserdem kann aber auch freylich die Bewe-<lb/>
gung des Kopfs auf dem ersten Halswirbel,<lb/>
der Kniescheibe am Knie, und der Schienbein-<lb/>
röhre über dem Knöchelbein dahin gerechnet<lb/>
werden.</p></div><divn="3"><headrendition="#c">§. 106.</head><lb/><p>Endlich <hirendition="#aq">D</hi>) <hirendition="#aq">Arthrodia</hi>, wenn eine mehr<lb/>
oder weniger convexe Kugelfläche, in einer<lb/>
tiefer oder flacher ausgeschweiften Gelenkhöhle<lb/>
bewegt wird. Von der Art ist die Articula-<lb/>
tion des hintersten Glieds aller Finger, Dau-<lb/>
men und Fuszehen, mit den Knochen der Mit-<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[75/0107]
die Elnbogenröhre (vlna), zur sogenannten
pronatio und supinatio.
§. 105.
Der C) Ginglymus – eine überaus starke
robuste Verbindungsart – gleicht einem Ge-
winde oder Knie (charniere) wo zwey Kno-
chen mittelst mehrerer erhabener Reife und
dazwischen liegenden Vertiefungen in einander
greifen. Beyspiele davon geben vorzüglich
die Verbindung des Schulterbeins mit der
Elnbogenröhre mittelst der sogenannten Rolle
(trochlea), und des Schenkelbeins mit der
Schienbeinröhre. Ferner die Einlenkung des
vordern Glieds des Daumen und der großen
Zehe, und die beiden vordersten Reihen von
Gliedern der übrigen Finger und Fuszehen.
Auserdem kann aber auch freylich die Bewe-
gung des Kopfs auf dem ersten Halswirbel,
der Kniescheibe am Knie, und der Schienbein-
röhre über dem Knöchelbein dahin gerechnet
werden.
§. 106.
Endlich D) Arthrodia, wenn eine mehr
oder weniger convexe Kugelfläche, in einer
tiefer oder flacher ausgeschweiften Gelenkhöhle
bewegt wird. Von der Art ist die Articula-
tion des hintersten Glieds aller Finger, Dau-
men und Fuszehen, mit den Knochen der Mit-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786, S. 75. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1786/107>, abgerufen am 25.04.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.