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Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786.

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**).

§. 114.

Am weiblichen Schedel finden sich außer
den gedachten allgemeinen, wenige besonders
merkliche Verschiedenheiten. Denn daß er in
Verhältnis zur übrigen Statur kleiner*), und
der Gaumen flächer und runder gewölbt sey**);
und daß sich die Stirnnath länger erhalte**) etc.
finde ich in der Natur nicht oft genug bestätigt
um es für bestimmte Kennzeichen annehmen zu
können. - Das Zungenbein aber ist bey

**) sich Taf. XXXIV. ein weibliches Gerippe nach den
Verhältnißen der mediceischen Venus zur Ver-
gleichung mit dem auf der folgenden Taf. in den
Verhältnißen des Apollo von Belvedere gezeichne-
ten männlichen. So hat auch Tarin in seiner
Osteographie Paris 1753. 4. Taf. XXIII. ein weib-
liches Scelet in der gleichen Stellung wie das
Albinische männliche (b. s. albini tab. sceleti et
musculor. hominis
Leid. 1747. gr. Fol. tab. I.) ge-
liefert. Und Süe ein noch andres in der prächti-
gen Ausgabe seiner Uebersetzung des Monroischen
Handbuchs (Traite d'Osteologie etc. Paris 1759.
gr. Fol. II. B. Taf. IV.) - Bey allen aber dün-
ken mich die vom männlichen abweichenden Ver-
hältniße, wenigstens in einzelnen Theilen, offen-
bar übertrieben.
*) tarin a. a. O. S. 79. sve a. a. O. S. 225.
**) santorini obseruat. anat. pag. 137.
**) casp. bavhini viuae imagines corp. hum. Frf. 1604.
4. pag. 246 sve a. a. O. etc. - Allein schon
Vesalius hat diese vorgebliche Eigenschaft des
weiblichen Schedels verworfen de c. h. fabr. pag. 32.

**).

§. 114.

Am weiblichen Schedel finden sich außer
den gedachten allgemeinen, wenige besonders
merkliche Verschiedenheiten. Denn daß er in
Verhältnis zur übrigen Statur kleiner*), und
der Gaumen flächer und runder gewölbt sey**);
und daß sich die Stirnnath länger erhalte**) ꝛc.
finde ich in der Natur nicht oft genug bestätigt
um es für bestimmte Kennzeichen annehmen zu
können. – Das Zungenbein aber ist bey

**) sich Taf. XXXIV. ein weibliches Gerippe nach den
Verhältnißen der mediceischen Venus zur Ver-
gleichung mit dem auf der folgenden Taf. in den
Verhältnißen des Apollo von Belvedere gezeichne-
ten männlichen. So hat auch Tarin in seiner
Osteographie Paris 1753. 4. Taf. XXIII. ein weib-
liches Scelet in der gleichen Stellung wie das
Albinische männliche (b. s. albini tab. sceleti et
musculor. hominis
Leid. 1747. gr. Fol. tab. I.) ge-
liefert. Und Süe ein noch andres in der prächti-
gen Ausgabe seiner Uebersetzung des Monroischen
Handbuchs (Traité d'Osteologie etc. Paris 1759.
gr. Fol. II. B. Taf. IV.) – Bey allen aber dün-
ken mich die vom männlichen abweichenden Ver-
hältniße, wenigstens in einzelnen Theilen, offen-
bar übertrieben.
*) tarin a. a. O. S. 79. sve a. a. O. S. 225.
**) santorini obseruat. anat. pag. 137.
**) casp. bavhini viuae imagines corp. hum. Frf. 1604.
4. pag. 246 sve a. a. O. ꝛc. – Allein schon
Vesalius hat diese vorgebliche Eigenschaft des
weiblichen Schedels verworfen de c. h. fabr. pag. 32.
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[83/0115] **). §. 114. Am weiblichen Schedel finden sich außer den gedachten allgemeinen, wenige besonders merkliche Verschiedenheiten. Denn daß er in Verhältnis zur übrigen Statur kleiner *), und der Gaumen flächer und runder gewölbt sey **); und daß sich die Stirnnath länger erhalte **) ꝛc. finde ich in der Natur nicht oft genug bestätigt um es für bestimmte Kennzeichen annehmen zu können. – Das Zungenbein aber ist bey **) sich Taf. XXXIV. ein weibliches Gerippe nach den Verhältnißen der mediceischen Venus zur Ver- gleichung mit dem auf der folgenden Taf. in den Verhältnißen des Apollo von Belvedere gezeichne- ten männlichen. So hat auch Tarin in seiner Osteographie Paris 1753. 4. Taf. XXIII. ein weib- liches Scelet in der gleichen Stellung wie das Albinische männliche (b. s. albini tab. sceleti et musculor. hominis Leid. 1747. gr. Fol. tab. I.) ge- liefert. Und Süe ein noch andres in der prächti- gen Ausgabe seiner Uebersetzung des Monroischen Handbuchs (Traité d'Osteologie etc. Paris 1759. gr. Fol. II. B. Taf. IV.) – Bey allen aber dün- ken mich die vom männlichen abweichenden Ver- hältniße, wenigstens in einzelnen Theilen, offen- bar übertrieben. *) tarin a. a. O. S. 79. sve a. a. O. S. 225. **) santorini obseruat. anat. pag. 137. **) casp. bavhini viuae imagines corp. hum. Frf. 1604. 4. pag. 246 sve a. a. O. ꝛc. – Allein schon Vesalius hat diese vorgebliche Eigenschaft des weiblichen Schedels verworfen de c. h. fabr. pag. 32.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786, S. 83. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1786/115>, abgerufen am 29.03.2024.