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Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786.

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graben sind; aber auch erst zu Ende des ersten
Lebensjahres ausgebildet werden*).

§. 15.

Diese beiden Stirnhölen sind durch eine,
meist durchbrochene Scheidewand von einander
abgesondert, die wenn sich die Stirnnath er-
halten hat, von selbiger wie in zwey Blätter
durchschnitten wird, so daß jede Hälfte des
Knochen ein Blatt bildet, die dann mit einer
rauhen zackichten Fläche an einander liegen.

Oft ist jede dieser Hölen wie in mehrere
Fächer eingetheilt, die theils selbst noch besondere
Nebenhölen bilden; überhaupt aber variiren sie
fast ins unendliche**) sowol in Rücksicht ihrer
Gestalt, als ihres Umfangs, ihrer Verbin-
dung mit den Zellen des Siebbeins u. s. w.

Ihre große Oeffnung verlauft sich in einen
trichterförmigen Canal der vom Thränenbein-
chen, vom Nasenfortsatz des Oberkiefers und
vom Siebbeine gebildet wird, in die Nase
hinabsteigt und sich vorne im mittlern Nasen-

*) Nur durch Krankheiten wird diese Ausbildung be-
hindert, besonders durch den innern Wasserkopf.
Zuweilen auch durch englische Krankheit.Auch schon ausgebildete Stirnhölen können
durch Knochenverderbnis in der Luftseuche etc. wieder
zusammengedruckt werden und gleichsam schwinden.
**) sandifort observ. anat. pathol. L. III. p. 122.

graben sind; aber auch erst zu Ende des ersten
Lebensjahres ausgebildet werden*).

§. 15.

Diese beiden Stirnhölen sind durch eine,
meist durchbrochene Scheidewand von einander
abgesondert, die wenn sich die Stirnnath er-
halten hat, von selbiger wie in zwey Blätter
durchschnitten wird, so daß jede Hälfte des
Knochen ein Blatt bildet, die dann mit einer
rauhen zackichten Fläche an einander liegen.

Oft ist jede dieser Hölen wie in mehrere
Fächer eingetheilt, die theils selbst noch besondere
Nebenhölen bilden; überhaupt aber variiren sie
fast ins unendliche**) sowol in Rücksicht ihrer
Gestalt, als ihres Umfangs, ihrer Verbin-
dung mit den Zellen des Siebbeins u. s. w.

Ihre große Oeffnung verlauft sich in einen
trichterförmigen Canal der vom Thränenbein-
chen, vom Nasenfortsatz des Oberkiefers und
vom Siebbeine gebildet wird, in die Nase
hinabsteigt und sich vorne im mittlern Nasen-

*) Nur durch Krankheiten wird diese Ausbildung be-
hindert, besonders durch den innern Wasserkopf.
Zuweilen auch durch englische Krankheit.Auch schon ausgebildete Stirnhölen können
durch Knochenverderbnis in der Luftseuche ꝛc. wieder
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**) sandifort observ. anat. pathol. L. III. p. 122.
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[101/0133] graben sind; aber auch erst zu Ende des ersten Lebensjahres ausgebildet werden *). §. 15. Diese beiden Stirnhölen sind durch eine, meist durchbrochene Scheidewand von einander abgesondert, die wenn sich die Stirnnath er- halten hat, von selbiger wie in zwey Blätter durchschnitten wird, so daß jede Hälfte des Knochen ein Blatt bildet, die dann mit einer rauhen zackichten Fläche an einander liegen. Oft ist jede dieser Hölen wie in mehrere Fächer eingetheilt, die theils selbst noch besondere Nebenhölen bilden; überhaupt aber variiren sie fast ins unendliche **) sowol in Rücksicht ihrer Gestalt, als ihres Umfangs, ihrer Verbin- dung mit den Zellen des Siebbeins u. s. w. Ihre große Oeffnung verlauft sich in einen trichterförmigen Canal der vom Thränenbein- chen, vom Nasenfortsatz des Oberkiefers und vom Siebbeine gebildet wird, in die Nase hinabsteigt und sich vorne im mittlern Nasen- *) Nur durch Krankheiten wird diese Ausbildung be- hindert, besonders durch den innern Wasserkopf. Zuweilen auch durch englische Krankheit. Auch schon ausgebildete Stirnhölen können durch Knochenverderbnis in der Luftseuche ꝛc. wieder zusammengedruckt werden und gleichsam schwinden. **) sandifort observ. anat. pathol. L. III. p. 122.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786, S. 101. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1786/133>, abgerufen am 25.04.2024.